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Europa-JuniorwahlJugend an die Urnen

Bis zum 24. Mai können Schüler*innen in rund 2.700 Schulen in Deutschland ihre Stimme abgeben – auch wenn diese am Ende nicht zählt.

Mehr Erstwähler*innen gehen wählen, wenn sie vorher an der Juniorwahl teilgenommen haben Foto: dpa

Welche politischen Fragen sie und ihre Mitschüler*innen umtreiben? Thelma muss nicht lange überlegen. „Rechtspopulistisches Verhalten“ und generell das „Zusammenspiel zwischen links, rechts und der Mitte“ beschäftigen sie, aber auch der Klimaschutz. Gerne hätten sie mehr Unterstützung von Schule und Politik, wenn sie freitags auf die Straße gingen, sagt die Zwölftklässlerin, lila gefärbter Pony, großflächig tätowierte Schultern.

Thelma gegenüber sitzt Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD). Sie ist am Dienstag in die ­Gutenberg­-Schule in Berlin-Lichtenberg gekommen, um den deutschlandweiten Startschuss für die Europa-Juniorwahl zu geben.

Bis zum 24. Mai können Schüler*innen in rund 2.700 Schulen im ganzen Bundesgebiet ihre Stimme abgeben – auch wenn diese am Ende nicht zählt.

Die Wahlen werden im Politikunterricht vor- und nachbereitet und sollen die Jugendlichen motivieren, sich mit den Wahlprogrammen auseinanderzusetzen. Wenn man dem Verein Kumulus glaubt, der das Ganze seit 1999 organisiert, funktioniert das gut. Der Anteil der Erstwähler*innen, die nicht zur Wahl gehen, verringere sich bei denen, die vorher an der Juniorwahl teilgenommen hatten, von 22 auf 7 Prozent, heißt es auf der Webseite.

Eine Idee davon, was die Jugendlichen bei dieser Europawahl wählen würden, geben die U18-Wahlen in Deutschland und Frankreich, die zumeist in Jugendzentren oder auf Spielplätzen durchgeführt wurden. Deren vergangene Woche veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass die Herzen der unter 18-Jährigen in beiden Staaten mehrheitlich grün und liberal schlagen.

In Deutschland liegen die Grünen mit 28 Prozent vorn. Die AfD kommt auf knapp 6 Prozent. Allerdings zeigen sich große regionale Unterschiede. In Thüringen hätten fast 19 Prozent der Jugendlichen die AfD gewählt.

In der Berliner Gutenberg-Schule outen sich an diesem Tag keine Europaskeptiker*innen. Dennoch zeigt sich einmal mehr, wie schwierig es ist, für das abstrakte Thema zu mobilisieren: Nachdem das Moderatorenteam zwei Fragen zu Europaskepsis und der bekannten Gurkenkrümmung gestellt hat, driftet die Diskussion schnell wieder in deutsche Gefilde ab.

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