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Erotik der Straße

■ Flensburger Beate Uhse AG will für Deutschland die „Flächendeckung“

Wenn der Vorstand eines Erotik-Konzerns als Ziel des neuen Geschäftsjahres ausgibt: „Wir wollen die Flächendeckung“, dann kann man zumindest sagen: Ein ehrgeiziger Anspruch für das deutsche Volk. Viel vorgenommen hat sich die Beate Uhse AG tatsächlich, denn Vorstandsmitglied Dirk Riedel formuliert auf der Jahrespressekonferenz: „Wir haben Erkenntnisse, dass wir bisher 5-7 Prozent der deutschen Erwachsenen erreichen. Jetzt wollen wir uns auf die übrigen 93 Prozent konzentrieren.“ Vor allem auf die, die auf Autobahnen unterwegs sind.

Der Konzern, der im vergangenen Jahr einen Umsatz von 228 Millionen Mark gemacht hat, hat die Erotik-Zielgruppe AutofahrerIn im Auge. Ab Herbst will Beate Uhse an Autobahnausfahrten mit „Erotic Stores“ präsent sein, „ähnlich wie es McDonalds mit seinen Läden tut“, zieht Riedel Parallelen zum Fast Food. Schnell soll es auch in den Stores des Flensburger Unternehmens zugehen: Auch Videokabinen sind dort vorgesehen. Konzentrieren will man sich auf die Autobahnknotenpunkte und auf Trucker-Treffs. „Ist doch schön, wenn die sich in ihrem Job auch mal vergnügen können.“ Jährliche Millionenumsätze verspricht man sich von diesem Konzept.

Die Beate-Uhse-Aktie gibt es bereits seit dem Mai vergangenen Jahres, längst nicht der Endpunkt Uhseschen Ehrgeizes: Den Frauenanteil unter den Kunden – derzeit bei 25 bis 30 Prozent – will man steigern, durch „neue Schaufenstergestaltung und Ladendesign“ aus der Schmuddelecke herauskommen, den Online-Handel ausbauen und vor allem jüngeres Publikum gewinnen. „Bisher lag der Schwellpunkt bei den 30-40-Jährigen“ beherrscht Riedel das Branchenvokabular. Peter Ahrens

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