Ermittlungen zu Russland-Affäre: Trump würde unter Eid aussagen
Nach der Befragung von US-Justizminister Sessions wird wohl auch Trump dem Sonderermittler Rede und Antwort stehen müssen. Der Präsident reagiert proaktiv.
Nach einem möglichen Gesprächstermin gefragt, sagte Trump, dieser könne wohl in zwei bis drei Wochen stattfinden. Er würde liebend gern mit Mueller sprechen. Es habe keine Zusammenarbeit mit Russland gegeben, betonte der Präsident erneut. Er sei gespannt, ob Mueller ihn im Falle einer Befragung fair behandeln werde. Eine offizielle Vorladung Muellers für Trump gibt es noch nicht.
Das FBI hatte in seinen Russlandermittlungen bereits US-Justizminister Jeff Sessions zum Gespräch geladen. Die mehrstündige Befragung fand vergangene Woche statt. Mueller und sein Team prüfen, ob Russland die US-Wahl 2016 beeinflusst hat und ob es dabei Verbindungen zum Wahlkampfteam des damaligen Präsidentschaftskandidaten Trump gab.
Derzeit konzentrieren sich Muellers Ermittlungen aber auch darauf, ob Trumps Handlungen im Amt als Behinderung der Justiz eingestuft werden können. Konkret geht es dabei unter anderem um die Entlassung von FBI-Direktor James Comey im Mai. Damals veröffentlichte das Weiße Haus eine Erklärung von Sessions' Stellvertreter Rod Rosenstein, in der dieser Comeys Umgang mit der E-Mail-Affäre um Trumps demokratische Rivalin Hillary Clinton kritisierte.
Zunächst wurde das als Grund für seine Entlassung gehandelt, später sagte Trump aber, es sei um „das Russland-Ding“ gegangen. Dem russischen Außenminister Sergej Lawrow soll Trump laut einem Bericht der New York Times nach der Entlassung Comeys gesagt haben: „Es lastete viel Druck auf mir wegen Russland. Der ist jetzt weg“.
Trump geriet mit den Aussagen unter Verdacht, er habe sich den FBI-Chef als hartnäckigen Ermittler vom Leib schaffen wollen. Rosenstein benannte anschließend Mueller als Sonderermittler in dem Fall. In der Folge wurde immer wieder darüber spekuliert, dass Trump auch diesen loswerden wolle.
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