Ermittlungen im Dieselskandal: Ex-VW-Manager will nach Deutschland
Oliver Schmidt soll angeblich die amerikanischen Justizbehörden bei ihren „Dieselgate“-Ermittlungen getäuscht haben
Ob dies genehmigt wird, liegt letztlich aber in der Macht der Justizbehörden und ist laut Schmidts Anwälten noch nicht abschließend geklärt. Man bemühe sich, das Verfahren weiter voranzutreiben.
Schmidt war 2017 als angeblicher Mittäter bei VWs Abgasmanipulationen in den USA zu sieben Jahren Gefängnis und 400 000 Dollar Geldstrafe verurteilt worden. Seine Anwälte setzen sich seit Jahren für eine Auslieferung nach Deutschland ein, wo er seine restliche Haft absitzen könnte. Dies gelang zuvor bereits dem Ex-VW-Ingenieur James Liang, der als erster Angeklagter im Abgas-Skandal in den USA verurteilt worden war. Er wurde Ende 2019 nur wenige Wochen nach seiner Rückkehr nach Deutschland vorzeitig aus der Haft entlassen.
Schmidt war laut US-Anklage von Februar 2012 bis März 2015 in leitender VW-Funktion mit Umweltfragen in den USA betraut und soll angeblich die Justizbehörden bei ihren „Dieselgate“-Ermittlungen getäuscht haben. Das FBI hatte den Deutschen am 7. Januar 2017 vor dem Rückflug von einem Florida-Urlaub in die Heimat geschnappt. Ob mit Schmidt ein Drahtzieher oder eher ein Bauernopfer in dem Skandal verurteilt wurde, der dem VW-Konzern schon über 30 Milliarden Euro an Rechtskosten verursacht hat, ist bis heute nicht ganz klar.
Die USA haben in der „Dieselgate“-Affäre eine ganze Reihe früherer Mitarbeiter von Volkswagen angeklagt, darunter auch der Ex-Konzernchef Martin Winterkorn. Doch trotz internationaler Haftbefehle müssen die meisten von ihnen keine unmittelbaren Konsequenzen fürchten, da ihnen keine Auslieferung in die USA droht. Bislang konnte nur Liang und Schmidt der Prozess in den USA gemacht werden. Im Juni wurde jedoch ein weiterer VW-Manager in Kroatien festgenommen, der vor US-Gericht gestellt werden könnte.
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