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Erdgas wird wichtigster EnergieträgerFracking-Förderer in der Offensive

Laut einer Studie des Energiekonzerns ExxonMobil wird Erdgas ab 2030 Öl als zentralen Energieträger ablösen. Dem wirtschaftlichen Potenzial der Erneuerbaren gegenüber herrscht Skepsis.

ExxonMobil ist eine der größten Erdgasfirmen in Deutschland. Doch gegen die als umweltschädlich geltende Fördermethode Fracking hagelte es Kritik. Bild: dapd

HAMBURG dpa | Erdgas wird einer Studie zufolge in knapp 20 Jahren der wichtigste Energieträger in Deutschland sein. Ab 2030 werde Erdgas das bis dahin dominierende Mineralöl ablösen und damit entscheidend zum Erfolg der Energiewende beitragen, heißt es in der am Freitag in Hamburg verbreiteten Untersuchung des Energiekonzerns ExxonMobil.

Das große Potenzial des flexiblen Energieträgers werde bislang bei weitem noch nicht ausgenutzt. Erdgas werde seine Rolle bei der Stromerzeugung ausbauen und - zusammen mit Biogas - nicht nur in großen Gas- und Dampfkraftwerken eingesetzt, sondern auch dezentral in kleineren Kraftwerken mit Kraft-Wärme-Kopplung.

Deutschland erhält sein Gas vor allem aus Russland, den Niederlanden und Norwegen. Bei der deutschen Förderung, die rund 14 Prozent des Erdgasbedarfs deckt, ist ExxonMobil eine der größten Förderfirmen. Das Unternehmen steht gegenwärtig wegen der Fördermethode des Fracking unter Beschuss, die als umweltschädlich kritisiert wird.

Die regelmäßigen Analysen und Prognosen der Volkswirte des Konzerns dienen nach Angaben von ExxonMobil in erster Linie dazu, aus den erwarteten Verbrauchstrends die richtigen geschäftspolitischen Schlüsse zu ziehen, zum Beispiel für Investitionen und die Entwicklung neuer Geschäftsfelder.

2040 wird ein Viertel weniger Energie verbraucht

Heute trägt Erdgas rund 20 Prozent zur deutschen Energieversorgung bei; bis zum Jahr 2040 werden es nach der ExxonMobil-Prognose 34 Prozent sein. Zusammen werden Öl und Gas dann immer noch fast 60 Prozent des Energiebedarfs sichern. Erneuerbare Energien kommen danach auf 25 Prozent, die Rolle der Kohle schrumpft kräftig auf 13 Prozent und die Kernenergie ist längst verschwunden.

Insgesamt werden die Deutschen im Jahr 2040 ein Viertel weniger Energie verbrauchen als heute, wenn die Prognose eintrifft. Das sei zum einen auf die schrumpfende Bevölkerung zurückzuführen, die von 82 auf 77 Millionen Menschen zurückgeht. Zudem werde der Energieeinsatz effizienter.

Die Autoren des Öl- und Gaskonzerns halten erneuerbare Energien für wichtig, sind aber skeptischer als die Bundesregierung, was deren wirtschaftliches Potenzial angeht. „Ihrem Wachstum sind Grenzen gesetzt, zum Teil auch natürliche“, heißt es in der Studie.

Bei der Stromerzeugung, die rund 39 Prozent der in Deutschland verbrauchten Energie beansprucht, werden Erdgas und die erneuerbaren Energien bis 2040 die heutige Dominanz von Kernkraft und Kohle ersetzen. Der Ausstoß von klimaschädlichem CO2 durch Energieverbrauch wird sich nach der ExxonMobil-Prognose bis 2040 in Deutschland halbieren.

Nicht relevant für den Straßenverkehr

Im Straßenverkehr wird Erdgas dagegen keine große Rolle spielen, glauben die Autoren der Studie. Allenfalls in flüssiger Form als LPG (Liquefied Petroleum Gas) werde Erdgas Schiffe, Busse und Lastwagen antreiben. Den Durchbruch der alternativen Antriebe bei Pkw sieht ExxonMobil noch in weiter Ferne, nach 2020.

Bis 2040 sollen 12 von insgesamt 43 Millionen Pkw mit einem alternativen Antrieb fahren, also zum Beispiel elektrisch. Heute sind nur 600 000 Autos mit einem solchen Antrieb versehen, ein Anteil von 1,4 Prozent. Die meisten Autos, nämlich 31 Millionen, fahren auch im Jahr 2040 noch mit einem Benzin- oder Dieselmotor. Der Absatz von Benzin und Diesel geht kräftig zurück, weil die Autos immer weniger Sprit verbrauchen.

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5 Kommentare

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  • E
    Ergänzung

    @Montagsspaziergang,

     

    Sie werden Recht haben - die Propaganda der Hysterisierungsindustrie wird Erfolge zeitigen. Somit wird der Subventionswahn auf Kosten der Armen weitergehen. Den grünen Beamten freut's.

  • M
    Montagsspaziergänger

    Wunschdenken Exxonmobil. Wir sind in Zeiten schneller Erneurungen, und niemand hätte gedacht daß wir jetzt 21% des Stroms aus Erneuerbaren Energien decken. Warum sollte bei Reduktion des Gesamtenergiebedarfs 2040 nur 25% aus EE gedeckt werden? Das ist weder für Strom allein noch für den Gesamtenergiebedarf plausibel. Es wird Speicher geben, und neue Techniken, und sensibilisert durch Umweltgruppen werden Bürger das dreckige und gefahrvolle Fracking nicht akzeptieren. Klimaveränderungen werden zunehmen, und Bürger werden dann die kostengünstigeren EE wollen und nutzen.

  • TL
    Tim Leuther

    Erdgas als Gegenspieler der erneuerbaren Energien zu verstehen, ist mitunter die dämlichste Sichtweise, die man einnehmen kann.

     

    Da Stromspeichertechnologien -wenn man es ehrlich nimmt- nicht vorhanden sind* und die Stromnachfrage nur im begrenzen Rahmen absenkbar, ist Gas schlichtweg notwendig um erneuerbare Energien zu ermöglichen. Ein Gaskraftwerk kann in sehr kurzer Zeit auf Volllast hochgeregelt werden. Mehr Gaskraftwerke sind daher schlichtweg notwendig, um volatile Wind und Solarkraftwerke ausgleichen zu können.

     

    *Wasserspeicher haben zwar eine hohe Leistung, aber können die nicht lange durchhalten, dann ist das Wasser weg; Alternativen wie Wasserstoff, sind experimentell und verlieren beim Prozess, die hälfte der Energie in Wärme.

  • D
    D.J.

    Das ist doch mal eine gute Nachricht. Ggf. werden also die Energiepreise nicht ins Unendliche steigen (nicht dass das die Grünen auch nur annähernd interessieren würde).Und noch wichtiger: Die Abhängigkeit von islamistischen Regimen schwindet - und die Gelder aus den Golfstaaten zur Propagierung eines Steinzeitislam versiegen allmählich. Eine Chance also für die aufgeklärte Zviliation.

  • N
    nee,nee

    Da hat exxonmobil ja erfolgreich PR betrieben! Ich vermisse in diesem Artikel eine kritischere Auseinandersetzung mit diesem Thema! Die Wirtschaftlichkeit ist bei dieser extrem aufwändigen Methode sehr umstritten, ihre Risiken aber nicht: Teilweise hochgiftige Chemikalien werden in die Böden gepresst, es kann nicht ausgeschlossen werden, dass diese ins Grundwasser gelangen.