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Entwicklung auf dem ArbeitsmarktStabile Abwärtstendenz

Im August sind rund 41.000 Menschen mehr ohne Job als im Vorjahr. Der Chef der Bundesagentur für Arbeit spricht von einer stabilen Entwicklung.

An Mechatronikern herrscht Mangel Bild: dpa

NÜRNBERG dpa | Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im August etwas stärker gestiegen als von Experten erwartet. Die Zahl nahm im Vergleich zum Vormonat um 32.000 auf rund 2,9 Millionen zu – das sind zugleich 41.000 mehr als vor einem Jahr.

„Insgesamt entwickelt sich der deutsche Arbeitsmarkt stabil“, sagte der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, am Donnerstag. Die Arbeitslosenquote bleibt im Vergleich zum Juli unverändert bei 6,8 Prozent. Auch im Vorjahreszeitraum hatte sie bei diesem Wert gelegen.

Die leichte Konjunkturbelebung im Frühsommer reicht nach Einschätzung Weises nicht für einen Jobaufschwung aus. „Wir sehen, dass die wirtschaftliche Lage den Arbeitsmarkt unterstützt, aber nicht in dem Maße, wie wir das erwartet haben“, sagte er.

Im August waren 445.000 offene Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 49.000 weniger als vor einem Jahr. Gesucht seien derzeit Fachleute in den Bereichen Mechatronik, Energie und Elektro, Metall-, Maschinen- und Fahrzeugbau sowie Verkauf, Logistik und Gesundheit.

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9 Kommentare

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  • D
    danyp

    Also sind es real bald 10% Arbeitslose. 66% vom Deutschen Vermögen besitzen auch 10%. Ein guter Ausgleich also. Auch 50% der Arbeitenden haben einen Zeitarbeitsvertrag in Deutschland.Es hält sich also alles in der Wage. Ich verstehe also nicht was es zu Diskutieren gibt. Wen die Mehrheit es also schlimm finden würde, würden sie alle wählrn gehen und ihre Stimme ungültig machen, damit die 9Euro pro Stimme nicht den Patein zu gute kommt. Also wenn es nur ihr sie Minderheit seid und die Rentner immer noch genug Geld in der Tasche haben, gibt es farkein Problem. Eure Äusserung wird aber anerkannnt. Wir leben in Freiheit und da darf jeder sich äussern.

  • C
    claudi

    Wir haben hier "NUR" 3 Millionen Arbeitslose ? Ein toller Fortschritt sagt Fr. Merkel. Aber das wir lt. Statistik auch noch 4,5 Millionen Hartz IV Empfänger haben, davon ist nicht die Rede. In anderen Statistiken werden sogar 8 Millionen Hartz IV Empfänger angeführt.

     

    Somit gibt es in Deutschl. 7,5 Millionen Arbeitslose

  • Es ist eben - neben der Unterdrucksetzung und Erpressung der Arbeitslosen - eine Hauptaufgabe der Arbeitslosenverwaltungsagentur, die Lage der Erwerbslosen schönzulügen.

     

    Interessant finde ich auch, in welchen Bereichen die Ware Arbeitskraft noch verhökert werden darf. Es handelt sich ausnahmslos um für die Gesellschaft und die Menschen völlig unnütze Tätigkeitsfelder, die aber wohlgemerkt für den Kapitalismus dringend erforderlich zu sein scheinen und Profit versprechen.

     

    Nur der schon wichtige Bereich Gesundheit scheint nicht ganz dazuzupassen, aber ich vermute, es geht hier weniger um die möglichst flächendeckende Förderung der Gesundheit, sondern mehr um Tätigkeiten, die das Geschäft mit der Gesundheit fördern.

  • A
    Andy

    Es wird immer von so wenig Arbeitslosen gesprochen. Doch wie viele werden durch das Rutschen in Hartz IV oder 1€-Jobs sowie Weiterbildungsmaßnahmen weggelogen!

  • S
    Sun

    Früher, vor langer langer Zeit gabe es einmal ein paar Kartoffeln für den Lehnsdienst.

     

    Heute reicht das Gehalt häufig nicht einmal für diese! Dafür gibt es täglich neue Suppenküchen.

     

    Einen Vorteil hat diese Praxis: Wer stein Reich ist, auf Grund der Ausbeutung anderer Menschen, kann sich jetzt sogleich als Wohltäter zeigen.

    • @Sun:

      Wenn deutsche Behörden-Mitarbeiter auch noch an den Gutachten-Schwindel mitmachen oder diesen unterstützen sowie potenzielle Selbstständige Arbeitsmöglichkeiten verhindern und diese Personen in Misskredit oder in EU -Rente befördern ist wohl was Falsch in diesen unseren Lande ... nur weiter so !!!

  • F
    FranzK

    Und wie viele der offenen Stellen sind von der Zeitarbeit ?

  • Die Bundesagentur für Arbeit (BA) sollte endlich aufhören von einem "Arbeitsmarkt" zu reden. Sie selbst hat alles Erdenkliche unternommen, damit es auch ja keinen "Arbeitsmarkt" gibt.

    Vertragsfreiheit, wie sie das Grundgesetz noch kennt, gibt es für Arbeitnehmer schon lange nicht mehr. Entweder fehlt es am Vertragspartner, weil an die Stelle des Arbeitgebers aus Fleisch und Blut ein letztlich völlig unverbindliches Rechtskonstrukt getreten ist, oder die Verträge werden gleich von der BA bzw. von beauftragten Maßnahmeträgern abgeschlossen. Nach der Devise "friß Vogel, oder stirb" muss der Arbeitnehmer zustimmen. Mehr Planwirtschaft geht gar nicht!

    • KR
      Karl Ranseier
      @Rainer B.:

      Vorallem verlangt ein Markt auch, dass ich im Zweifelsfall meine Ware (Arbeit) nicht anbiete. Das wird mir ebenso versagt.