: Englisch für Drittklässler
Am Montag fängt das neue Schuljahr an. Für Grundschüler gibt es dann eine Fremdsprache schon ab der dritten Klasse und eine zusätzliche Lesestunde
Die Vorbereitungen sind weitgehend abgeschlossen: Die LehrerInnen sind umgesetzt und die neuen auf die Schulen verteilt, die Stundenpläne stehen. Für die 317.000 SchülerInnen kann das neue Schuljahr am Montag also losgehen. Eine Woche später kommen 25.000 ErstklässlerInnen hinzu. Die größten Veränderungen gibt es an den Grundschulen.
Hier wird in diesem Schuljahr erstmals flächendeckend von der dritten Klasse an eine Fremdsprache unterrichtet. An den meisten der 480 Grundschulen wird das Englisch sein, bei einigen Französisch. Um den Fremdsprachenunterricht zu sichern, hat die Schulverwaltung 118 neue Stellen geschaffen. Weitere 120 Stellen gibt es für „bildungspolitische Verbesserungen“. Eine davon: eine zusätzliche Deutschstunde in der zweiten Klasse. „So soll die Lesefähigkeit der Kinder gefördert werden“, sagt der Sprecher der Schulverwaltung, Thomas John. Damit hat Schulsenator Klaus Böger (SPD) auf das dramatisch schlechte Abschneiden der deutschen Jugendlichen bei der internationalen Schülervergleichsstudie Pisa reagiert.
In diesem Jahr wird es erstmals Sprachstandsmessungen für alle Kinder geben, die im kommenden Jahr eingeschult werden. Bislang wurde der Test nur in den vier Innenstadtbezirken durchgeführt, in denen viele Einwanderer leben. Mit dramatischem Ergebnis: Zwei Drittel der getesteten Kinder konnten für die Schule nicht ausreichend Deutsch, bei den Kindern nichtdeutscher Herkunftssprache waren es sogar 90 Prozent.
Veränderungen gibt es auch für die Jugendlichen, die am Montag in die zehnte Klasse kommen: Sie kommen ein halbes Jahr früher als bislang zum Abitur. Dafür werden sie in den Fächern Deutsch, Mathematik und der ersten Fremdsprache eine zentrale Abschlussprüfung durchlaufen müssen.
Außerdem wird in diesem Jahr entschieden, welche Klassenstufen künftig Vergleichsarbeiten schreiben müssen. Derzeit werden aber noch die Arbeiten ausgewertet, die vor den Ferien in den zehnten Klassen geschrieben wurden.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hat unterdessen kritisiert, dass die Ausstattung der Schulen schlechter wird. Es gebe tausend Lehrer weniger als im Vorjahr. „Der Kurs der Kürzungen wird fortgesetzt“, beklagte GEW-Landeschef Ulrich Thöne. „Damit erhöht sich die Belastung für Lehrer und Schüler.“ SABINE AM ORDE
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