Elterngeld: Klärt die Behörden auf!

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Babys bringt nicht der Klapperstorch. Und Gesetze fallen nicht vom Himmel. Das sollte zur Allgemeinbildung gehören. Nur die Berliner Verwaltungen, die sich mit Kindern beschäftigen, wurden offenbar noch nicht aufgeklärt. Auch sieben Monate nach Einführung des Erziehungsgeldes sind sie unfähig, die Anträge zügig zu bearbeiten.

Zwar hat der Bundestag das Elterngeld erst drei Monate vor der Einführung offiziell beschlossen. Für die Schlafmützen in Berlin aber kann das keine Ausrede sein. Denn es war schon Monate zuvor bekannt, dass die grundlegende Reform kommen wird - und eine damit einhergehende Mehrbelastung für die Ämter.

Darauf kann man sich vorbereiten. Das zeigt etwa die Reaktion der eigentlichen Zielgruppe. Die Eltern haben sich frühzeitig ins Zeug gelegt. Die Geburtenrate in Berlin stieg schon in den ersten drei Monaten des Jahres um 5 Prozent. Eine Schwangerschaft - das sei den Ignoranten in den Ämtern erklärt - dauert neun Monate. Die Neugeborenen wurden folglich lange vor dem 1. Januar gezeugt.

Diese Zunahme der Geburten war übrigens das Ziel der Gesetzesnovelle. Dass nun zuständige Stadträte tatsächlich die zögerliche Bearbeitung mit der steigenden Zahl der Anträge begründen, ist nur noch lächerlich.

Aber Behörden haben offenbar keine Sensoren für die Realität. Der Verwaltung ist ja nicht einmal nach einem jahrelang in allen Medien rauf und runter diskutierten Babyboom bekannt, dass im Stadtteil Prenzlauer Berg mehr Sechsjährige wohnen als früher. Und dass man eine entsprechende Zahl von Plätzen in Schulen bereithalten müsste.

In Berlin muss man potenziellen Eltern mittlerweile raten: Nehmt Kondome! Sie sind der einzig zuverlässige Schutz vor unfähigen Behörden.

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