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Elf-Manager lauern an Iraks Grenze

■ Sobald das internationale Embargo gegen Irak aufgehoben ist, wollen französische Konzerne Öl kaufen

London/Bagdad (AFP/taz) – Die französischen Mineralölkonzerne Total und Elf Aquitaine haben offenbar mit dem Irak Verträge über künftige Rohöllieferungen geschlossen. Die britische Wochenzeitschrift Mail berichtet in ihrer Sonntagsausgabe, daß die Lieferungen aufgenommen werden sollen, sobald das internationale Handelsembargo gegen Irak aufgehoben wird. Das Blatt beruft sich dabei auf britische Geheimdienstkreise. Vor allem die USA blockieren bisher jedoch eine Aufhebung des Handelsboykotts gegen das von Saddam Hussein regierte Land.

Das internationale Embargo gegen den Irak vom August 1990 verbietet ausdrücklich Erdölgeschäfte. Vereinbarungen über künftige Öllieferungen wären jedoch legal, so die Mail. Elf Aquitaine ist das größte Unternehmen Frankreichs. 60 Prozent des Konzernumsatzes verdient Elf im Bereich Rohölförderung.

Außerdem verhandeln der Zeitung zufolge Irak, die Türkei und Rußland über den Bau einer Schnellbahntrasse zwischen den drei Staaten. Dabei solle der französische „Train à grande vitesse“ (TGV) eingesetzt werden. Über Ort und Zeitpunkt des Vertragsabschlusses berichtet die Zeitschrift jedoch nichts.

Unterdessen trafen in Bagdad mehrere konservative Parlamentarier aus Frankreich mit der irakischen Führung zusammen. Die irakische Nachrichtenagentur INA berichtete, daß mehrere Abgeordnete der RPF und der UDF Gespräche mit Vizeministerpräsident Tarek Asis, Außenminister Mohamed Said el-Sahaf und Parlamentspräsident Saadun Hammadi führten. INA zufolge ging es dabei in erster Linie um die Flugverbotszonen im Norden und Süden Iraks. Der Irak wünscht, daß Frankreich seine Beteiligung an der internationalen Flugüberwachung einstellt.

Unter den westlichen Staaten unterhält Frankreich die engsten Beziehungen zu Irak. 1995 richtete Paris eine Interessenvertretung in Bagdad ein, nachdem Irak im Februar 1991 die diplomatischen Beziehungen abgebrochen hatte.

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