piwik no script img

Eklat um Dasa-Gutachten

■ Der Wirtschaftminister spickte gezielt Journalisten

Hannover Zu einem Eklat um die Informationspraxis des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums über ein Gutachten zum Dasa-Werk in Lemwerder ist es am Freitag in der Landespressekonferenz in Hannover gekommen. Das Ministerium räumte ein, unmittelbar vor dem Spitzentreffen des Chefs der Dasa, Jürgen Schrempp, und Ministerpräsident Gerhard Schröder (SPD) vor einer Woche gezielt einige wenige Journalisten zu einem „vertraulichen Gespräch“ gebeten zu haben.

Bereits in den vergangenen Tagen hatte es Kritik an der Informationspolitik des Ministeriums gegeben, nachdem die Dasa vom Land der erfolgreichen Einflußnahme auf das Gutachten der Unternehmensberatung Roland Berger bezichtigt worden war. Der Vorwurf von Journalisten an das Wirtschaftsministerium, es versuche im Konflikt um Dasa-Lemwerder offenbar Medien für die Interessen der Regierung zu instrumentalisieren, wurde auch am Freitag als unberechtigt zurückgewiesen.

Die Berger-Studie listet erhebliche Risiken für die Fortführung der zivilen Flugzeugwartung in Lemwerder auf. Die Landesregierung hält die Risiken für kalkulierbar und wertet die Studie als Beleg, daß trotz Schwierigkeiten eine Rettung des Standorts mit einem unabhängigen Werk möglich ist. dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen