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Eishockey-WM"Jetzt haben wir unser Finale"

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft steht bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land erstaunlich gut da. Heute abend ein "Endspiel" gegen Dänemark.

Deutscher Fanblock bei der Eishockey-WM, fotografiert beim Spiel gegen Finnland in Köln. Bild: dpa

KÖLN taz | Die deutschen Nationalspieler sind geübt im Erklären von Niederlagen, schließlich haben sie in den vergangenen Jahren mehr verloren als gewonnen. Und so fiel die Analyse von Kapitän Marcel Goc nach dem 0:1 gegen Finnland im zweiten WM-Gruppenspiel knapp und schnörkellos aus. "Wir haben zu kompliziert gespielt, wir hätten manchmal einfach schießen müssen", sagte der 26-Jährige Stürmer aus Nashville und er fügte hinzu: "Jetzt haben wir unser Finale."

Heißt: Am Mittwoch müssen die Deutschen die überraschend starken Dänen schlagen, um sicher in die Zwischenrunde einzuziehen. Todunglücklich sah Marcel Goc trotz der knappen Niederlage nicht aus. Und das musste er auch nicht. Bei ihrer Heim-Weltmeisterschaft stehen die Deutschen, im Unterschied zu vielen früheren Turnieren, nach zwei Gruppenspielen mit zwei gewonnenen Punkten nicht schlecht da.

Zwar konnten sie nach dem 2:1-Erfolg über die USA, der ihnen am Freitagabend in der Schalker Arena in der Overtime gelungen war, nicht nachlegen. Dennoch zeigten sie sich in Köln gegen die technisch und läuferisch starken Finnen gut geordnet in der Defensive. Dass sie den Nordeuropäern trotzdem keine Punkte abjagen konnten, lag einerseits an der starken Leistung des finnischen Keepers Petri Vahanen vom russischen Meister Bars Kazan. Und andererseits an der deutschen Harmlosigkeit vor dem Tor. Im DEB-Team steht weiterhin kein abgeklärter Torjäger.

Und da außerdem kein Offensiv-Verteidiger mit tödlichem Schlagschuss am Start ist, bleibt das Überzahlspiel meist eine harmlose Plänkelei. So müssen die DEB-Profis, wenn sie in der Weltspitze eine Chance haben wollen, besonders viel kämpfen und ackern und alles dafür tun, das Glück auf ihre Seite zu zwingen.

Ganz so, wie es ihr nächster Gegner, die Dänen, zuletzt in vorbildlicher Art getan hat. Auf! die jüngsten Erfolge Dänemarks können Krupp und seine Spieler in diesen Tagen ruhig ein bisschen neidisch sein.

Die Skandinavier, die sich seit ihrem Aufstieg im Jahr 2003 konstant in der A-WM gehalten haben, liegen in der Weltrangliste zwar auf Rang 13 und damit eine Position hinter der DEB-Auswahl. Sie stehen aber durch ein 4:1 gegen Finnland und ein 2:1 n.V. gegen die USA bereits in der Zwischenrunde. Erreicht haben sie das durch beeindruckenden Team- und Kampfgeist, überhaupt strotzen sie vor Selbstvertrauen. So jubilierte Dänen-Kapitän Jesper Damgaard nach dem Triumph über die Amis: "Wir hätten heute sechs Drittel spielen können, so viel Kraft hatten wir. Wir haben aber schon vorher gewusst, dass wir mit den Großen mithalten können."

Es kommt ihnen natürlich auch entgegen, dass die "Großen", zu denen normalerweise auch das in Vancouver mit Silber dekorierte US-Team gehört, im Mai 2010 nicht so stark wie in anderen Jahren besetzt sind. Die großen Eishockey-Stars ihren Saison-Schwerpunkt auf die olympischen Spiele gelegt haben.

Das deutsche Erfolgsrezept gegen Dänemark fällt nun recht simpel aus: "Wir müssen defensiv weiter gut arbeiten und bei unserem Plan bleiben", sagt Coach Krupp. Angreifer Philip Gogulla hofft seinerseits, dass am Mittwoch "endlich mal so ein Scheißding reingeht." Die deutsche WM-Bilanz gegen die Dänen fällt schlecht aus. In zwei Partien kassierten sie zwei Niederlagen. "Daran denke ich gar nicht, wir werden das Spiel diesmal gewinnen", sagt Verteidiger Alexander Sulzer. Er und seine Teamkollegen könnten so ein wenig Routine im Erklären von Siegen erlangen.

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