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Eine Vergewaltigung ist eine Vergewaltigung...

■ betr.: "Vergewaltigungen als Vaterproblem" (Zur Uraufführung von "Kalte Hände", einem Stück über sexuellen Mißbrauch von Kindern, in Bielefeld), taz vom 10.10.90

betr.: „Vergewaltigung als Vaterproblem“, (Zur Uraufführung von „Kalte Hände“, einem Stück über sexuellen Mißbrauch von Kindern, in Bielefeld),

taz vom 10.10.90

Ohne dieses Stück zu kennen, drängte sich mir beim Lesen dieser Rezension doch der Eindruck auf, hier würde der Bote des Unglücks mit dem Unglück selbst verwechselt.

Da spricht ein Autor etwas aus — beziehungsweise stellt es auf einer Bühne dar —, was, leider, häufige, schreckliche Realität ist. Und sofort macht man es ihm zum Vorwurf.

Schonungslosigkeit, lautet der Vorwurf. Aber wer oder was ist denn schonungslos? Die Darstellung oder das dargestellte Ereignis?

Eine Vergewaltigung ist eine Vergewaltigung ist eine Vergewaltigung. Ist eine Schonungslosigkeit par excellence. Kann derjenige, der sie darstellt, sie benennt, zeigt, etwas dafür, daß es sie gibt? Gisela Haehnel, Köln

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