: Ein Rassist im Anzug
Schon in der High-School las David Duke über den Nationalsozialismus und den Klu-Klux-Klan, hing das Hakenkreuz an seiner Zimmerwand. Bereits 1968 an der Universität von Louisiana träumte er davon, seine rassistischen Theorien über Juden und Schwarze einmal politisch salonfähig zu machen. Acht Jahre später war er zum Grand Wizard der „Ritter des Ku-Klux- Klan“ aufgestiegen. In der berüchtigten Kapuze sah man ihn nur selten. Meist trat er im Anzug auf.
Nach seinem Ausstieg aus dem Geheimbund gründete David Duke 1980 die „National Association for the Advancement of White People“, in deren Buchkatalog rassistische Literatur zum Verkauf angeboten wurde.
All dies seien Jugendsünden, sagt der 42jährige heute, doch noch 1989 konnte man in seinem Abgeordnetenbüro im Parlament von Louisiana Nazi-Literatur erstehen. In seinem Wohnhaus ließ David Duke Hitlers Geburtstag feiern. Ebenfalls aus dem Jahr 1989 stammt ein Foto, auf dem er dem Stellvertretenden Vorsitzenden der Amerikanischen Nazi-Partei die Hand schüttelt. „Ich respektiere die Juden“, versicherte Duke in der letzten Woche. Vor fünf Jahren noch hatte er gesagt, daß die Juden „es wohl verdient hätten, auf den Aschehaufen der Geschichte zu landen“.
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