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Ein Plädoyer für Bundespräsident GauckEiner, der den Widerspruch auslebt

Joachim Gauck trägt das Thema Freiheit vor sich her. Dafür gibt es sehr gute Gründe. Zentral dabei ist Verantwortungsübernahme: für sich selbst und auch für alle.

Er predigt, erst die Freiheit des Einzelnen bedinge die Freiheit aller: Joachim Gauck. Bild: dapd

Schon bei der Kandidatenkür 2010 hagelte es Kritik. Joachim Gauck sei nicht geeignet für das Präsidentenamt, hieß es. Die Stimmen kamen vorwiegend aus dem Osten, vorwiegend aus der ehemaligen Oppositionsszene. Seit dem 19. Februar 2012, dem Tag, an dem die Kanzlerin dem Landsmann zähneknirschend ihren Segen erteilte, sind die Stimmen der Kritik an dem künftigen Bundespräsidenten zum Chor angeschwollen. Und nicht nur die taz reihte sich ein.

Medien und das Netz verbreiteten immer neue Meldungen und Statements, die Gaucks Eignung als Bundespräsident in Zweifel zogen, bis hin zu dem ungeheuerlichen Vorwurf, er sei eitel. Ja, damit hat er wohl ein Alleinstellungsmerkmal im öffentlichen Leben unserer sonst so altruistischen Republik. Das meiste verstand zwar kaum jemand außerhalb der Kritikergemeinde, aber die Demokratie funktioniert, die Pressefreiheit ist intakt – das hat die aktuelle Debatte schon mal erwiesen.

Aber nicht nur das. Offenbar sind auch alle, gerade die Kritiker(innen), mit dem Grundgesetz sehr zufrieden. Das dürfte nicht zuletzt Gauck erfreuen. Denn die Debatte über die Eignung des Rostocker Theologen für das höchste Staatsamt dreht sich im Kern um die Frage, ob er die vorgesehene Überparteilichkeit des Amts wahren kann. Und nun wird es interessant. Denn diese Debatte ist wahrlich neu – oder kann sich jemand erinnern, dass einem designierten Bundespräsidenten vorab vorgehalten wurde, warum er dem im Grundgesetz festgeschriebenen Überparteilichkeitsgebot nicht entsprechen könnte. Es gab immer wieder Kritik; erinnert sei an Köhlers IWF-Tätigkeit, aus der er aber offenkundig andere Schlüsse gezogen hatte, als ihm viele seiner KritikerInnen zunächst unterstellten. Bei Gauck aber ist alles anders. Warum eigentlich?

Der 72-Jährige ist parteipolitisch nicht verortet, verfügt über ein stabiles Wertesystem und preist Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Freiheit eindringlich und lustvoll, wie es in Deutschland nicht nur unüblich ist, sondern auch verdächtig macht. Eigentlich lässt sich besser punkten, wenn man ausufernd aufzählt, was alles nicht geht, was alles gar nicht geht und was alles überhaupt nicht geht. Meist ist dann die Nacht vorbei, und es bleibt keine Zeit mehr für Antworten auf naheliegende Fragen, was eigentlich geht oder was wie verändert werden könne.

Zentral ist Verantwortungsübernahme

Beim nächsten Treff fängt man zunächst von vorn an, und die Nacht ist erneut vorschnell vorbei. Gauck fängt in diesem Sinne von hinten an – macht sich damit beliebt bei nun nicht gerade wenigen BürgerInnen, aber umso verdächtiger bei jenen, denen ein Ja zur Bundesrepublik nicht einmal nach einem Urlaub in weniger demokratisch organisierten Gesellschaften und Staaten über die Lippen käme.

taz

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Ihm wird überdies vorgehalten, er habe einen „negativen Freiheitsbegriff“, der die soziale Gerechtigkeit ausklammert. LeserInnen der taz mögen sich vielleicht noch an die Hochphase der Friedensbewegung erinnern. Im Osten Europas, und zuweilen sogar im Westen, ist seinerzeit betont worden, Frieden, Menschenrechte und Freiheit seien unteilbar. Wer im Inneren das eine nicht garantiere könne, sei auch ungeeignet, dies nach außen zu repräsentieren. Das war die Motivation, aus der die Solidarnosc, die Charta 77 und auch die kleine Opposition in der DDR ihre Kraft bezogen.

„Negativ“ oder „positiv“ hergeleitete Friedens- oder Freiheitsbegriffe gibt es nicht, sie mögen nicht universell sein, sie sind aber jeweils komplex und immer erfahrungsgesättigt. Gauck hebt auf Ebenen ab, die ihm nun um die Ohren geschleudert werden. Er predigt, erst die Freiheit des Einzelnen bedinge die Freiheit aller. Zentral dabei ist Verantwortungsübernahme: für sich selbst und auch für alle.

Keinen zum Glück zwingen

Freiheit entspringt keiner Gemengelage, ist nicht relativierbar und ist auch nicht mit anderen Kategorien aufzuwiegen oder abzuwägen. John Stuart Mills berühmte „Freiheitsformel“ aus dem Jahr 1859 hat nicht an Strahlkraft eingebüßt: „Dies Prinzip lautet: dass der einzige Grund, aus dem die Menschheit, einzeln oder vereint, sich in die Handlungsfreiheit eines ihrer Mitglieder einzumengen befugt ist, der ist: sich selbst zu schützen. Dass der einzige Zweck, um dessentwillen man Zwang gegen den Willen eines Mitglieds einer zivilisierten Gemeinschaft rechtmäßig ausüben darf, der ist: die Schädigung anderer zu verhüten. […] Man kann einen Menschen nicht rechtmäßig zwingen, etwas zu tun oder zu lassen, weil dies besser für ihn wäre, weil es ihn glücklicher machen, weil er nach Meinung anderer klug oder sogar richtig handeln würde.“

Wenn Gauck also Freiheit vor sich her trägt, dann auch deswegen, weil er ganz ähnlich wie Ralf Dahrendorf oder Vaclav Havel diese nicht nur als das zentrale Problem jeder Gesellschaft ansieht, sondern weil sich alles andere – alles andere – nur auf diesem Boden überhaupt verwirklichen lässt. Das ist in Deutschland nicht sonderlich populär.

Die Debatte trägt überdies, wenn es um Gauck geht, einen Zug, der fast lächerlich anmutet.

Kleinkarierte Vorwürfe

Aus allen Richtungen und Windungen kommen Bedenkenträger und Sittenwächter, die offenbar Bücher gelesen haben, die es gar nicht gibt: „Der perfekte Präsident oder Wie ein Bundespräsident sein sollte!“. Natürlich hat Gauck in den vergangenen Jahren auch immer wieder mal Unsinn von sich gegeben. Natürlich – welche BürgerInnen hätten dies nicht! Dies tat er als Privatmann. Ihm dies jetzt um die Ohren zu hauen ist in Ordnung, ihm aber nun zu unterstellen, er könnte künftig seine eigenen Positionen nicht revidieren, ist etwas kleinkariert. Mal sehen, was gesagt wird, sollte den neuen BP seine erste Auslandsreise in die Türkei führen.

Gauck lebt im Widerspruch, lebt diesen aus und läuft überhaupt erst in der diskursiven Gegenrede zur Höchstform auf. Das muss man aber auch aushalten können, vor allem muss man vertragen können, anderer Meinung zu sein, ohne dafür gleich das „Schweinesystem“ verantwortlich zu machen. Ob es einem nun passt oder nicht, ein demokratisch-freiheitlicher Staat hat als Hauptaufgabe, das Gemeinwohl so zu organisieren, dass Revolutionen unnötig sind. Das ist das Grundanliegen eines demokratisch organisierten Verfassungsstaates.

Apropos Revolution: Gauck ist ein echter 89er, kein halber, kein Viertel- oder Dreiviertel-89er, ein ganzer. Natürlich bezieht er zu einem nicht unbeträchtlichen Teil seine Argumentationszusammenhänge aus den Erfahrungen in der SED-Diktatur und der erfolgreichen Revolution. Wie sollte er auch anders? Jeder politisch denkende und handelnde Mensch beruft sich mehr oder weniger bewusst auf die eigenen Erfahrungen. Gauck wird nun vorgehalten, er habe in der DDR nicht zur Opposition gezählt.

Na und? Das werfen ihm vor allem solche einstigen Oppositionellen vor, die mutig gegen die SED-Diktatur kämpften, aber mit den einstigen Herrschern den Traum vom irdischen Paradies teilten. Das ist ihr gutes Recht. Ebenso war es Gaucks Recht, als Pfarrer in der DDR zu leben und zu arbeiten, Trost im Kleinen zu geben.

Durch die Verhaftung, Verurteilung und Verbannung des eigenen Vaters traumatisiert, suchte Gauck seinen Weg, „in der Wahrheit zu leben“. Anders als viele andere, auch in den Kirchen, bekannte sich Gauck offen und öffentlich zu einem Leben in Freiheit und Demokratie, als längst noch nicht absehbar war, dass das System zu Ende gehen würde.

Er verkörpert „Antipolitik“

Er gehörte, auch in den Augen des MfS, zu jenen, die sich für Bürgerrechte in einem Land ohne Bürgerrechte einsetzten. Auf dem Rostocker Kirchentag 1988 sagte er vor Tausenden ZuhörerInnen, er wolle ein Land, in dem er bleiben möchte, wenn er gehen darf. Muss ein Bundespräsident eigentlich der mutigste, entschiedenste Bürger sein? Wohl genauso wenig, wie er als Ostdeutscher überhaupt zur Opposition gezählt haben muss.

Dass Gauck mit Preisen überhäuft wird, die ihn in die Nähe zur organisierten Opposition stellen, mag man kritisieren, aber eigentlich sollte man die (westdeutschen) Jurys in die Pflicht nehmen. Jedenfalls ist nicht bekannt, dass es in unserer politischen Kultur sonderlich üblich ist, angesehene oder gut dotierte Ehrungen auszuschlagen.

Die Kritik an Gauck hat oft noch einen anderen Grund. Denn eigentlich ist seine zehnjährige Amtszeit als Bundesbeauftragter für die MfS-Unterlagen gemeint. Viele Ostdeutsche sehen in ihm den Großinquisitor. Damit konnte er immer gut leben, dieses fest eingeschriebene Feindbild wird die Zukunft nicht überleben. Andere sehen in ihm den Hauptverantwortlichen für den Umstand, dass seit nunmehr 20 Jahren in der Behörde einstige hauptamtliche MfS-Offiziere arbeiten. Dafür trägt er die politische Verantwortung. Nötig war dies damals keinesfalls, so wie es auch nicht nötig ist, diesen Umstand immer wieder aufs Neue zu skandalisieren.

Die Strahlkraft liegt in der Unabhängigkeit

Ob Joachim Gauck ein idealer oder nur guter Bundespräsident werden wird, weiß zurzeit niemand. Er verkörpert das, was in der ostmitteleuropäischen Opposition mit „Antipolitik“ beschrieben wurde – ein politisches Verständnis, das sich weniger an Strukturen und Hierarchien, sondern stärker an der eigenen Emanzipation und Partizipation, wie auch immer die obwaltenden Umstände aussehen, orientiert. Seine Strahlkraft in den vergangenen Jahren lag in seiner Unabhängigkeit und seiner Botschaft.

Jetzt braucht er viele Botschaften. Ich freue mich darauf – vor allem auf jene, die mich ärgern werden, wütend machen. Und von solchen erwarte ich viele. Hoffentlich enttäuscht mich der künftige Bundespräsident nicht. Und wenn, dann ist es eigentlich auch egal – denn, mal bei Licht betrachtet: Von seinen meisten Amtsvorgängern blieb kaum mehr als die Tinte unter unzähligen Gesetzen.

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47 Kommentare

 / 
  • H
    hannah

    Das beruhigende am Amt des Bundespräsidenten ist, dass er nicht wirklich wichtig ist für die Staatsbelange der Bundesrepublik.

    Klar, er unterschreibt die Gesetze, aber letztendlich entscheidet das Bundesverfassungsgericht, Gott sei Dank, denn ich glaube nicht, dass die Bundespräsidenten wirklich Ahnung von der Jurisprudenz hatten und haben. Gauck kann vielleicht predigen, aber das war´ s dann auch. Sein Sprachstil kann einem gefallen, ich persönlich finde ihn sehr schwammig und frage mich bei jedem Satz, was er uns da eigentlich erzählen möchte.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Gauck ist ein Intermezzo in der Geschichte der Bundesrepublik wie alle anderen Bundes-präsidenten auch, mehr nicht!

  • D
    Dirk

    @Eremit

     

    "Am 18. März wird zum zweiten Mal Hindenburg Reichskanzler."

     

    Mir ist meine Zeit zu kostbar, mich zu all Ihren Ergüssen zu äußern - informieren Sie sich bitte genauer über Gaucks Biographie (z.B. zur Ausreise seiner Söhne). Es liegt mir auch fern, mich über Ihren Hindenburg-Vergleich zu echauffieren, das lohnt nicht. Aber ich empfehle Ihnen den Blick in ein Geschichtsbuch der Primarstufe: Hindenburg war nie Reichskanzler.

  • S
    Schneider

    Was ist mit der Aufarbeitung der Mißbräuche von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in kirchlichen Einrichtungen der Katholischen und Evangelischen Kirche?

     

    Gauck als Wiedergutmachung?

    Mißbrauch kann niemals vergessen und vergeben werden.

  • R
    R.J.

    Bei so viel lobhudelnden Unsinn würde ich auch besser die Kommentarfunktion abschalten.

  • S
    Schneider

    Ich habe bisher noch nichts von Gauck gehört über die Verantwortungsübernahme für den jahrzehntelangen Mißbrauch von Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen durch Kirchenmitarbeiter der Katholischen und Evangelischen Kirchen.

    Mißbrauch der individuellen Freiheit.

     

    Ein Kirchenmann als eventueller Bundespräsident kann die Schuld niemals tilgen und Betroffene des Mißbrauchs werden nie vergeben und vergessen können.

  • MD
    Ma Dalton

    Ein sehr schöner Kommentar, der es auf den Punkt bringt! Ich danke.

  • A
    Arne

    Ist schon gigantisch wie der Kommentar von Kowalczuk an dem vorbeigeht, um was es hier eigentlich geht.

    Natürlich ist das, was Köhler, Carstens, Herzog u.a. sagten keinen Deut erträglicher gewesen als das, was ein Gauck sagt. Aber ist Carstens oder Köhler von der SPD oder den Grünen vorgeschlagen worden.

    Hier geht es darum, dass eine evtl. Regierungsoption uns klarmachen will, dass wir uns damit abzufinden haben, dass es auch unter ihnen reaktionär und antikommunistisch zugehen wird.

    Nicht Gauck ist der Skandal, sondern es geht um diejenigen, die ihn aufstellten.

  • GF
    Gerechtigkeit für Ost und West

    Mir fehlt in diesem Kommentar die konkrete Seite Gaucks, und die ist tatsächlich kompliziert: Es wirft ein eigenes Licht auf seinen Charakter, wenn die Berichte zutreffen, dass die "Gauck-Behörde" anfangs massive Hinweise auf die Stasitätigkeit von CDU-Mitgliedern fand und nach einem wütenden Anruf Kohls in erster Linie versuchte, bei Stolpe etwas zu finden.

    vgl.

    taz 30.01.12: "Die Personalpolitik von Geiger und Gauck wurde zum Fiasko. Viele hauptamtliche Stasi-Kader, darunter über 70 Offiziere, bleiben im Dienst. Sogar Spezialisten zur "Zersetzung" der Persönlichkeit wurden übernommen. Das galt für Oberst Gerd Bäcker und Oberstleutnant Bernd Hoepfer. Zahlreiche SED-Genossen aus dem Staatsapparat kamen hinzu.

    Der Bürgerrechtler Arnold Vaatz bemerkte dazu: "In dieser Behörde ist der Geist der DDR-Bürokratie konserviert." Stasi-Leutnant Peter Schmidt brachte es unter Marianne Birthler sogar zum Systemmanager der EDV.

    Unliebsame Oppositionelle wie Reinhard Schult hatten dagegen keine Chance. Gauck und Geiger wollten sie nicht. Die Historiker Armin Mitter und Stefan Wolle mussten im März 1991 ausscheiden. Sie hatten kritisiert, dass ein Gutachten über Lothar de Maizière für die Bundesregierung geschönt worden war."

  • GG
    Gabriele G.

    Na, wie schön, dass die TAZ sich nun mit einem so guten, inhaltsvollen und positiven Artikel - nach dem ganzen unqulifizierten Gemeckere - artikuliert. Danke dafür!

  • GT
    g. threepwood

    Das hätte jetzt auch im Focus (SPIEGEL, Stern, Süddeutsche usw. ...) stehen können. TAZ, der lange Marsch ist endgültig vorbei, ihr seid endgültig angekommen!

  • H
    Hans

    Danke für den guten Kommentar! Endlich mal jemand, der verstanden hat, was Freiheit und Demokratie bedeutet!

  • E
    Eremit

    Also noch einmal: Gauck gehörte in der DDR absolut zur privilegierten Schicht: Geschützt von der Kirche, Reisekader, mit Kindern, die ebenfalls in den Westen reisen durften. Das ist so privilegiert, so selten, daß die Stilisierung zum Systemgegner, wenigtens zum offenen, nicht funktioniert. Ein Bürgerrechtler war er nie, nur ein besonders strenger antikommunistischer Inquisitor, der erst zutrat, als das System schon am Boden lag.

     

    Und daß er selbst das Etikett "Bürgerrechtler" nicht laut von sich weist, zeigt ausreichend, wie es um sein Verantwortungsgefühl und die Liebe zur Wahrheit tatsächlich bestellt ist: Nachdem der letzte BuPrä eher durch Ehrlosigkeit als Prinzipientreue gekennzeichnet war, hat es die bürgerliche Presse offensichtlich nötig, mit viel Tatmtam einen ebensolchen ins Amt zu hieven.

     

    Und anders als im Normalfall regt sie die Kritik an ihrem neuen Jesus über alle Maßen auf.

     

    Dabei muß man sich doch nur ansehen, woher der Beifall kommt: Am lautesten aus der neoliberalen "Wir verkaufen Europa, wenn es sich nur lohnt (und drücken die Löhne ins Bodenlose)"-Ecke, von den Heimatvertriebenen und stramm Rechten.

    Und warum sollten sie sich auch nicht freuen. Er ist einer der ihren, wahrscheinlich mehr als jeder Bundespräsident vor ihm.

     

    Am 18. März wird zum zweiten Mal Hindenburg Reichskanzler.

  • W
    Wolf

    Negativkommentare zu dem neuen Messias sind wohl nicht erwünscht!

  • CW
    christian wulff

    "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen"

    Jajaja...

    Gauck spricht aber und zwar leider wie ein Wasserfall...

    Er sonnt sich in der öffentlichen Rede, warum soll man dann den Schatten verschweigen?

     

    Während in der Wulff Debatte Springer und die liberal genannten Qualitätsmedien miteinander kooperierten, ist der Schulterschluß von Politik und Medien im Fall Gauck nicht minder gespenstisch.

    Die nun erhobene Klage gegen "das böse Netz" ist nichts als eine narzißtische Kränkung, da man nicht mehr die 100% ige Deutungshoheit innehat.

    Gesagte Sätze verhallen nicht, sind zitiertbar und können verbreitet werden. Die Quellen sind verlinkbar, also einsehbar. Das Wehgeschrei dies sei eine Verkürzung ist nicht nur scheinheilig, sondern auch faktisch falsch.

    Gauck ist der Kandidat des gesellschaftlichen Konsens, das Ergebnis einer politischen und medialen Gleichschaltung. Die Empörung richtet sich also nicht nur gegen die Person, sondern vor allem gegen den Vorgang.

  • V
    Vanunu

    Wie sagte der w i r k l i c h e Bürgerrechtler Lietz laut FR so richtig: Er sei gegen diesen Gauck nícht, wegen dessen zwielichtiger Rolle in der DDR, sondern weil "er sich dem Mammon ergeben" habe.

    Zur Zwielichtigkeit gehört übrigens a u c h, daß´G. geschickt im Unklaren läßt, w a r u m sein Vater nach dem mörderischen Naziwüten im Osten bestraft worden ist.

     

    Auch Kowalzuk läßt tunlichst beiseite, w e l c h e politischen Kräfte letztlich diesen Verhetzer sozial Schwacher auf den Schild gehoben und in welcher-auch kriegsfördernden, leider genau wie bei Gaucks Gegenkandidatin!- Kapitalismuskrisen-Perspektive diese "Wahl" gesehen zu werden verdient.

     

    Kowalzuk hat mit seiner Meinung BILD auf jeden Fall hinter sich und sogar die Junge Freiheit (Wir sind Präsident), Gratulation!

  • KK
    Karl K

    Bereits durch den Beitrag des geschätzten Wolfgang Benz nicht unbeeindruckt.

    Jetzt also " … Gauck trägt das Thema Freiheit vor sich her…"

    Ja, ok, kann man nehmen. Wobei es - trau ich meinem religionsgeschichtlichem Wissen -

    einem Protestanten nicht gut ansteht " etwas vor sich herzutragen."

    Ich hätte das Bild gemieden. Auch würden sich Dahrendorf wie Havel eine

    Vereinahmung solcher Art verbitten.

     

    Aber - ich stolper über was anderes!

    Ich meine die Preisüberhäufung unter falscher Flagge!

    So what ? - weil es nicht üblich ist " angesehene und gutdotierte Ehrungen

    auszuschlagen!"? Ja, geht's noch?

     

    Aber der Hammer liegt woanders.

    Auch darin zeigt sich, daß Gauck de Gauck Züge eines reanimierten Manfred Stolpe

    erkennen läßt. Damit meine ich nicht so sehr das allseitige Abgreifen von Preisen( wird man doch regelmäßig gefragt!).

    Sondern das Tragen auf beiden Schultern. In jahrelanger Profession geübt.

    Eingebunden durch " gib dem Kaiser, was des Kaisers ist ", insbesondere

    in der lutherischen Interpretation.

     

    " Wat de Gewohnheit all makt, säh de Snieder, da har he sien

    egen Tüch stahlen!"

    Diese Form des dubble-bind, die im Extremfall ohne inneren Bruch auch

    eine " Karriere" in einer - fiktiv - übriggebliebenen DDR zugelassen hätte.

    (Bei Stolpe wäre ja nur noch die Frage geblieben: welchen Posten

    hättens gern, bittschähn, der Hährr?!)

     

    Darüber gewinnen die konstatierte Eitelkeit, die Neigung zu all und jedem seinen

    unqualifizierten Senf - " Sarrazin und seine Thesen: 'mutig' " - abgeben,

    eine gefährliche Dimension. Weil diese Eigenarten eine kontrollierende

    Steuerung außer kraft setzen.

     

    So bleib ich bei der These : " Jürgen Gauck de Gauch wird sich sehr zügig und

    nachhaltig sich " verstolpen" , sich um Kopf und Kragen reden."

  • V
    viccy

    "Jetzt braucht er viele Botschaften. Ich freue mich darauf – vor allem auf jene, die mich ärgern werden, wütend machen. Und von solchen erwarte ich viele."

     

    Ist es etwa die Lust am Masochismus, die so viele Herzen für den Pastor erwärmt?

     

    Übrigens, "Eitelkeit" wird Klarsfeld in einem jüngeren Artikel der Welt geradezu als Charakterschwäche attestiert, die sie für das Amt ungeeignet mache. Zugleich lobt die "Bravo für Abiturienten" (Volker Pispers) Herrn Gauck über alle Ufer. Seltsam, oder?

  • H
    Hallo

    Bin ich der erst hier? Denke, das Plädoyer ist ziemlich gelungen. Besonders gefällt mir das "zentrales Element". Danke!

  • IQ
    Ignaz Quadratwurzel

    Selten so einen veranwortungslosen Schmalz gelesen, wie diese Nebelschwaden die versuchen. einen ahnen zu machen, bei Gauk müsse es sich um ein besonderes Wesen handeln.

    Dieser Mensch, der sich mutmaßlich noch nie LSD reingezogen hat, soll also den Widerspruch ausleben. Das müssen geradezu verborgene Orgien geistige Auseinandersetzungen sein, die aber seinem Auftreten und Handeln nicht zu entnehmen sind.

     

    Billige Schelte, wie die der angeblichen „Albernheit“ der Occupy-Bewegung zu liefern

    und das Gerede von Verantwortung bei dem dieser Gauk die Machtausübenden nicht zur Rechenschaft zieht und wohl aufgrund seiner geistigen Unreife auch nicht kann, machen ihn zum Verbreiter einer Ideologie, die seit jeher aus den gut gefüllten Töpfen der Kapitalismusprofiteure bestens finanziell entlohnt wird.

     

    Angesichts der Wirtschaftskrisen, dem verantwortungslosen Treiben einer Finanzwirtschaft und ihrer ideologischen Steigbügelhalter, die sich nach dem Fall der Sowjetunion noch ungenierter gebärdet, und das Gegenteil von Verantwortung im Weltmaßstab zeigt, ausdrücklich auch im Umgang mit den Entwicklungs-Ländern, dem Klima- und Umweltschutz sowie für die Entwicklung von demokratischen Verhältnissen, bei dem jedes Individuum sein

    Recht auf Selbstentfaltung zugestanden bekommt,

    ist dieser seifende und zerredende Präsidentschaftskandidat ein Offenbarungseid für die Entwicklung von SPD und Bündnis90/die Grünen, zu zementierenden Politvereinen gesellschaftlicher Verhältnisse. Unfähig zu nötigen und wichtigen Umorientierungen.

     

    Da ist eine Klarsfeld, die zwar keinen Abstand zum Zyonismus besitzt, ansonsten aber durch ihr Schaffen daran erinnert hat, was alles in einer vergaukelten Welt stecken kann, die sich von 1939 bis 1945 besonders in Europa auslebte, um Klassen besser.

     

    Zu erwarten ist mit ihm einfach folgendes, nach dem finanziellen Wulff und seiner Abgeschmacktheit bekommen wir nun den ideologischen als wortreichen Hansel.

     

    MfG Ignaz, Zimmermann und Pragmatiker

  • T
    Teophil

    Der nichts Anstaendiges studiert (Theologie !) und sein ganzes Leben keinen einzigen Tag wirkliche gearbeitet: Das ist der ideale Praesident ?

  • W
    Wolf

    Hoffentlich bleiben wir vom Gauck verschont!!!

    Überparteilichkeit = Fehlanzeige.

    Er ist mir zu Neoliberal. Warum erinnert mich der bloss an Scientologie.

    Wir brauchen keine eitlen Fatzkes.

    Und ich glaube nicht, dass Gauck zu sozialen Befriedigung beitragen wird.

    Übrigens wäre mir persönlich Frau Klarsfeld lieber auch wenn sie von den LINKEN aufgestellt ist.

  • V
    vic

    "Hilf dir selbst, oder es hilft dir keiner"

    Freiheit wie die FDP sie meint.

    Das ist nicht mein Präsident- wieder nicht.

    Warum das Volk so auf ihn steht, ist mir ein Rätsel, aber zur buntgemischten Regierung passt er gut.

  • PA
    Peter A. Weber

    Eigentlich bin ich die Gauck-Diskussion schon leid, weil ich mich mit seiner Person und seinen Ansichten lange beschäftigt und recherchiert habe. In diesem Kommentar kann ich daher nur eine Nuance dessen anreißen, was ich über Gauck zusammengetragen habe. Ein ganz besonderer Aspekt ist die Bezugsperson Erich Fromm, die er oft im Zusammenhang zitiert.

     

    Der Freiheitsbegriff von Gauck differiert dabei sehr von dem Fromms, den er m. E. nach falsch interpretiert hat. Freiheit ist sehr wohl ein Begriff, der nicht nur dehnbar sondern auch total gegensätzlich ausgelegt werden kann. Wenn man feststellen will, welche Fasson der Freiheit jemand meint, dann braucht man nur zu fragen: Wessen Freiheit und Freiheit wozu?

     

    Den Begriff der Freiheit benutzt Gauck äußerst pauschal und wird nie konkret. Mir scheint, daß er die Freiheit im Kontext mit der Mitverantwortung, die er auch sehr gerne strapaziert, eher im neoliberalen Sinne auslegt. Von Solidarität und Schutz der Schwachen hält er offensichtlich nicht viel, dafür aber umso mehr vom Schutz der wirtschaftlichen Freiheiten. Er ist irrtümlich von der fixen Idee besessen, wir besässen in diesem Lande eine Chancengleichheit, von der jeder die gleiche Startbasis hätte und sich analog des Tellerwäscher-Märchens hocharbeiten könne. Dazu sei dann bloß Fleiß und Ausdauer nötig. Wer dieses nicht aufbringe, der sei selbst schuld für sein Schicksal.

     

    Nach meiner Beurteilung idealisiert und romantisiert Gauck (bei seiner Vergangenheit und seiner Sozialisation in der DDR vielleicht verständlich) den Kapitalismus zu sehr. Jemand wie ich mit dem gleichen Baujahr wie die BRD, der den Aufbau des hiesigen Wirtschaftssystems am eigenen Leibe erfahren hat und nun sehen muß, wie dieses - nachdem es seinen Höhepunkt überschritten hat - den Sozialstaat zerstört und Begriffe wie Freiheit, Soziales und Mitverantwortung euphemisiert und ins Gegenteil dessen verkehrt werden, was sie einst waren, ist das ein Trauerspiel.

  • U
    uhu

    "Schon bei der Kandidatenkür 2010 hagelte es Kritik. Joachim Gauck sei nicht geeignet für das Präsidentenamt, hieß es. Die Stimmen kamen vorwiegend aus dem Osten, vorwiegend aus der ehemaligen Oppositionsszene."

     

    Gibt es denn einen triftigeren Grund diesen eitlen, reaktionären und sich mit fremden Federn schmückenden Pfaffen abzulehnen, als die Vorbehalte der wirklich mutigen Kämpfer gegen das SED-Regime??

     

    Diese schmierige Penetranz mit der uns sämtliche Medien in Sachen Gauckmarketing nerven ist schon richtig unheimlich.

     

    Das Problem mit den echten Bürgerrechtlern™ ist wohl deren geistige Unabhängigkeit, solche will man im Schloss Bellevue nicht, da holt man sich eben den Gauck und schreibt posthum ihn zum Revoluzzer.

  • P
    Pharisäer

    schnarch!!!

  • AB
    Arne Babenhauserheide

    > aber umso verdächtiger bei jenen, denen ein Ja zur Bundesrepublik nicht einmal nach einem Urlaub in weniger demokratisch organisierten Gesellschaften und Staaten über die Lippen käme.

     

    Den Satz sehe ich als bezeichnend für die Qualität des gesamten Artikels: Diejenigen, die Gauck nicht mögen, werden in eine bestimmte Schublade gesteckt, und dann wird gepriesen, ohne wirklich auf Kritik einzugehen. Denn Kritik kann man ja auch erst durch Reduktion auf schwer haltbares in schlechtes Licht rücken und dann komplett fallen lassen.

     

    Kritik → „Viele sagen “ →

  • JD
    Jörg Dommel

    Sehr geehrter Herr Ilko-Sascha Kowalczuk,

     

    ganz herzlichen Dank für diesen sehr sehr guten Artikel. Bei jedem gelesenen Satz, merkte ich, wie mir jemand aus tiefster Seele spricht. Auch was den letzten Absatz betrifft. Also seien wir gespannt.

     

    herzlichen Dank!

    Jörg Dommel

  • M
    max

    Dieser Artikel macht mir noch einmal bewusst, warum ich die taz nicht mag. Für solche Texte kann ich auch die FAZ lesen.

  • ML
    Marion Lang

    Wenn Bürger dieses Landes sich über die Person des künftigen Bundespräsidenten informieren, wenn dabei nicht wenige auf ihrer Ansicht nach Kritikwürdiges stoßen, dies an ihrem Anspruch an den kommenden Inhaber des höchsten Staatsamtes messen und Differenzen, die sich ihnen zeigen, öffentlich äußern und darüber diskutieren, dann verbietet sich jegliche Schelte daran, dass und mit welchen sie bedenklich stimmenden Inhalten sie das tun. Ihnen dafür Kleinkariertheit zu unterstellen, kommt einer Unverschämtheit gleich. Die immer wieder kritisierten Details aus Gaucks Biografie haben sich die Kritiker nicht ausgedacht und welche authentischeren Zeugen kann es geben als ehemalige Weggefährten Gaucks wie z.B. Pfarrer Schorlemmer, ein achtenswerter, ebenfalls aus Erfahrung sprechender und sachlich argumentierender Mann.

    Vielleicht fühlt sich der/die Autor/in dieser Laudatio auf Joachim Gauck mit ihm in gemeinsamer Oberlehrerhaftigkeit verbunden. Dagegen ist nichts einzuwenden - solange nicht an Bürger für ihre öffentlichen Äußerungen Zensuren verteilt werden. "Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden!" (Rosa Luxemburg)

  • SK
    Stefan K.

    Zwei Angepasste und Mitläufer, also den realsozialistischen Staat stützende, werden demnächst die höchsten Beamten dieses Staates sein - das sollte uns zu denken geben.

  • SK
    Stefan K.

    "Wer im Inneren das eine nicht garantiere könne, sei auch ungeeignet, dies nach außen zu repräsentieren. Das war die Motivation, aus der die Solidarnosc, die Charta 77 und auch die kleine Opposition in der DDR ihre Kraft bezogen. "

     

    Nur passt das Etikett "kleine Opposition" nicht an Gaucks Revers, denn er war bis Oktober '89 Mitläufer wie Millionen andere.

    Seltsamer ist das jedem, der im Osten aufgewachsen ist, bekannt.

  • G
    geschichtswerkstatt

    Gauck ist bereits mit der Kandidatur überfordert. Ich kann mir nicht vorstellen, daß diese devote Spielart von Eitelkeit in der deutschen Öffentlichkeit, insbesondere auch der Netzöffentlichkeit nachhaltig Sympathie erntet. Natürlich wird er seine Anhänger enttäuschen, was sonst. Mit so einem frivol überkultivierten Begriff von Freiheit kann man Menschen, die alltäglich in kleinlichen Nöten stecken nicht lange unterhalten. Und selbstredend gibt es auch die "Bücher", die man hätte lesen können, "die es gar nicht gibt." Und es gibt einen Mann namens Gauck, der in eine Vielfalt von Infamien und Intrigen verstrickt ist, die für seine Amtszeit nichts gutes ahnen lassen. Gleichwohl haben wir alle Grund, ihm nur das Beste zu wünschen. Möge er in einem halben Jahr so sehr Sklave seines Amtes sein, daß ihm das Wort "Freiheit" für immer im Halse stecken bleibt!

  • C
    canneryrow

    Besten Dank!

  • O
    OlgaL

    Amen! Demnächst ein Altar Im Schloss aufstellen und 1xdie Woche das Schloss zum Pilgern öffnen.

     

    Mann oh Mann. Er ist eitel, badet gern in seinen Worten und produziert Seifenblasen über Die abstrakte Freiheit. Da kann ich jeden Tag meiner Familie live und meinen Freunden per FB mitteilen: Liebe Mitmenschen! Trinkt Wasser! Egal aus dem Wasserhahn oder der Flasche. Medium oder pur. Trinkt! Macht es! Es tut gut.

     

    Zur Freiheit gehört Solidarität und die Frage nach Ausgewogenheit der Chancen. Damit hat Herr Gauck seine Probleme.

  • WF
    Was für ein Geschwafel

    Dass jemand, der selber zugibt, die Kritik an Gauck nicht verstanden zu haben, sich als kompetent ansieht, dazu einen Artikel zu schreiben, spricht eigentlich schon für sich. Entsprechend redundant sind dann auch die "Erkenntnisse" des Herrn Kowalczuk.

  • KS
    kleiner Spinner

    "John Stuart Mills berühmte „Freiheitsformel“ aus dem Jahr 1859 hat nicht an Strahlkraft eingebüßt: 'Dies Prinzip lautet: dass der einzige Grund, aus dem die Menschheit, einzeln oder vereint, sich in die Handlungsfreiheit eines ihrer Mitglieder einzumengen befugt ist, der ist: sich selbst zu schützen. Dass der einzige Zweck, um dessentwillen man Zwang gegen den Willen eines Mitglieds einer zivilisierten Gemeinschaft rechtmäßig ausüben darf, der ist: die Schädigung anderer zu verhüten.'"

     

    Angenommen, das hätte jetzt irgendwas mit dem Herrn Gauck zu tun gehabt, dann würde man ja demnächst ein paar interessante Wortmeldungen zur Drogenpolitik von diesem Herrn erwarten dürfen...

  • O
    Orangensaft

    Was bitteschön erwarten Sie von nem 72-jährigen, der sich laut eigener Aussage nichtmal bei Facebook einloggen kann, an Botschaften? Ok, vielleicht kann er an der ein oder anderen mal was Richtiges sagen, schlussendlich ist unsre Welt heute trotzdem viel zu komplex um von einer einzigen Person ansatzweise durchdrungen werden zu können.

     

    Dementsprechend ist also auch mit viel Müll zu rechnen. Leider überzeugt mich sein Freiheit in Verantwortungsprogrammsdingsda auch net so richtig. Wenn ich so frei bin und ein AKW in die Welt setze, kann ich dann die nächsten 1mio Jahre Verantwortung für den Müll übernehmen? Wenn ich so frei bin und mich in der Eurozone zum Billiglohnland abwerte, muss ich mich dann wundern wenn in den Peripheriestaaten die Jobs zu mir abwandern? Und wie übernimmt man die Verantwortung für diese Politik?

     

    Wir leben in einer technisch hochentwickelten globalisierten Welt. Wir können es uns leider nicht mehr alle Freiheiten erlauben, die der Mensch früher mal hatte. Auch wenn viele das nicht wahrhaben wollen. Wer nicht als Team agiert, wird im globalen Wettbewerb auseinandergenommen. Sieht man an der Eurokrise überdeutlich...

  • H
    Hajü

    Prof. H. Anton lehrte uns, als wir über die Metapher des Bandes in der klassischen und romantischen Literatur sprachen,"es gibt eine Freiheit von, und eine Freiheit für." Für was hat Gauck seine Freiheit bisher eingesetzt, an was hat er sich gebunden, mit wem Bande geknüpft?

    Sprach er sich je, im Sinne S. Mills dafür aus, denjenigen, die dem Gemeinwohl der Gesellschaft so grossen Schaden zufügen, die Grenzen ihrer Freiheit, dies zu tun, zu beschneiden? Singemäßes Zitat Gauck, "kriminelle Auswüchse hat es immer gegeben."

  • W
    Wolf

    Ich muss Dreck nicht essen, um zu wissen, wie er schmeckt. Netter Versuch mit dem Artikel; nein Danke.

  • S
    Staatsbürger

    Haben wir hier Staatsbürgerkunde? Oder sollen wir zu Kritikverbot und Begeisterungszwang erzogen werden?

     

    Gehen wir von oberlehrerhaften, aber recht substanzlosen Leerformeln, zu denen auch gehört, dass Gauck keine parteipolitische Position habe (er hat eine, nämlich eine am rechten Rand) zur politisch-historischen Substanz über!

     

    Gauck über seine Familie:

     

    "Dafür lebte ich in dem moralisch komfortablen Bewusstsein: Wir sind die Anständigen."

     

    Vater seit '34 PG, Mutter schon seit '32. Was ist daran nur moralisch so ungeheuer komfortabel?

     

    Gauck über die Anerkennung der heutigen polnischen Westgrenze durch die DDR:

     

    ›Einheimischen wie Vertriebenen galt der Verlust der Heimat als grobes Unrecht, das die Kommunisten noch zementierten, als sie 1950 die Oder-Neiße-Grenze als neue deutsch-polnische Staatsgrenze anerkannten.‹

     

    Kann Herr Gauck historische Ursachen und ihre traurigen Wirkungen, an denen die Weltanschauung seiner Eltern nicht unschuldig war, nicht verstehen?

     

    Gauck zu Sozialleistungen:

     

    "Wir stellen uns nicht gern die Frage, ob Solidarität und Fürsorglichkeit nicht auch dazu beitragen, uns erschlaffen zu lassen."

     

    Gilt das 'wir', das für Beamte wie Herrn Gauck ja mitunter gelten mag, auch für Leiharbeiter und Obdachlose?

     

    Gauck zu Opfern totalitären Terrors, wenn er mal von rechts kommt:

     

    "Von dem Vorschlag, für die Opfer der gerade bekannt gewordenen Mordserie von Neonazis einen Staatsakt zu veranstalten, halte ich nichts."

     

    Ich finde das alles ziemlich fragwürdig und finde Fragen angesichts solcher Äußerungen nicht kleinkariert...

  • E
    e.seelig

    ein plädoyer gegen bundespräsident? gauck

    herr gauck ist

    ein opportunist

  • MB
    Michael Bilharz

    Oh mein Gott! Wie verlogen-schmierig ist das denn? Habe mich schon gewundert, dass heute noch kein Gauck-Bashing-Artikel bei taz-online erschien. Wurden Abonnements gekündigt? Oder warum jetzt diese ganz offensichtlich unehrliche Anbiederung?

  • WF
    Was für ein Gefasel

    Der Autor des Beitrages ist:

    Projektleiter/Fachkoordinator im Fachbereich 1 der Abteilung Bildung und Forschung (BF)beim Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR.

    Vormals auch als "Gauck-Behörde" bekannt.

     

    Und was sagt das der taz-Leserschaft?

    Intellektuell und sprachlich recht schlichte östliche An-und Aufdiener des Systems finden zwischen den Stasi-Akten der "ehemaligen" DDR (Die jetztige befindet sich gerade im Aufbau, Ansprechpartnerin A. Merkel)ein Gnadenbrot.

     

    Das wollen wir solch traumatisierten Menschen nicht wegnehmen, aber deswegen muss deren ostelbisches Pfaffengebietsgesülze doch nicht hier veröffentlicht werden? Das masochistische und hündische, "einerseits und andererseits", "ich hab ja nichts gesagt, eh alles egal".......dann halt doch das Maul Ossi!

  • UM
    Ulli Müller

    Er trägt das Banner der Freiheit?

    Welche Freiheit,

    die Freiheit von Krieg befreit zu sein,

    frei zu sein vor Zukunftsängsten,

    frei zu sein von Ängsten, habe ich morgen noch genug zu essen für die Kinder, haben meine Kids eine Zukunft

    wohne ich morgen noch in meiner Wohnung,

    ...?

    Doch wohl eher die bürgerliche Freihet?

  • M
    meinemeinung

    Es gibt auch Menschen, die keine Showmen sind, die nicht eitel sind und nicht von sich selbst eingenommen. Es gibt die, die an sich und an der Welt und an den Gewissheiten zweifeln. Es gibt die, die eher Fragen stellen, als besserwisserisch Banalitäten und Plattitüden in die Welt zu trompeten. Die sind mir eigentlich lieber. Leider kommen aber eher die anderen immer groß raus, die, die gute Connections haben und sich gut verkaufen und in jede Kamera lächeln.

  • ZG
    zum Glück kein angekommener Grüner

    Schön, wie wäre es mit Verantwortung der Bankster?

    Wo ist Gaucks Stasiakte?

     

    Tja...

  • W
    Weinberg

    Die Deutschen haben den Bauleiter Lübke, den NSDAP-Pg. Carstens, den Sparkassen- und IWF-Chef Köhler und unseren allseits geachteten und von zahlreichen Freunden umgebenen Wulff als Bundespräsidenten überstanden. Auch der stockkonservative Bundespräsident Herzog hat keinen bleibenden Schaden verursacht.

     

    Die deutsche Volksgemeinschaft wird sich daher wohl die Freiheit nehmen, auch den linken, liberalen Konservativen (?!) Pfarrer Gauck in seiner Eigenschaft als Bundespräsident ohne Schaden zu überstehen.

     

    Es muss jedenfalls ein unbeschreibliches Gefühl sein, morgens aufzuwachen und sich mit großem Tatendrang als Frühstücksdirektor der Bundesrepublik Deutschland zu betätigen. Gönnen wir es dem Pastor Gauck, auch wenn ihm der Begriff SOZIALE GERECHTIGKEIT vollkommen fremd ist.