piwik no script img

„Ein Ökoauto gibt es nicht“

■ Die Auto-Umweltliste 1996 des Verkehrsclubs Deutschland

„Nicht ein einziges der über 200 bewerteten Autos erreicht auch nur annähernd einen Verbrauch von drei Litern Benzin!“ zeigt man sich beim Verkehrsclub Deutschland (VCD) scheinbar erstaunt – so, als hätte man ernsthaft etwas anderes erwartet. „Die gängigen Pkw sind immer noch zu groß und zu schwer“, die neuere Version des Ford Fiesta bringe gar 100 Kilogramm mehr auf die Waage als das Vorgängermodell. Zu diesem Ergebnis kommt der VCD in seiner diesjährigen Auto-Umweltliste.

Untersucht wurden mehr als 200 Automodelle und 30 Pkw- Hersteller in einem sogenannten Ökocheck. Dazu erhielten alle Fahrzeuge ein Grundkonto mit einem Guthaben von 100 Punkten. Im Laufe der Bewertung wurden dann weitere Punkte – für die technische Bewertung der Fahrzeuge selber, aber auch für das Umweltmanagement der Hersteller – gutgeschrieben oder abgezogen. Neben Treibstoffverbrauch und Schadstoffemissionen bewertete der VCD besonders die Lärmbelästigung durch den Autoverkehr. Nicht von ungefähr: Immerhin zwei Drittel der Bevölkerung fühlen sich durch Verkehrslärm erheblich beeinträchtigt. Das Fazit der Untersuchung kann nicht überraschen: Ein Ökoauto ist nicht auf dem Markt. „Auch die besten Autos in dieser Liste sind nur deshalb akzeptabel für umweltbewußte Autofahrer, weil es schlimmere Fahrzeuge gibt.“ So bietet diese Liste auch keine Kaufempfehlung, sondern „eine Hilfestellung für alle, die unter ökologischen Gesichtspunkten einen Pkw auswählen wollen“. Ein Blick darauf lohnt sich von dem Kauf eines Fahrzeuges. alo

„Auto-Umweltliste '96“, 16 Seiten. Bezug gegen 5 Mark in Briefmarken beim VCD, Postfach 170160, 53027 Bonn

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen