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Echt nichts los

■ Bei der Feuerwehr herrschte mal wieder Ausnahmezustand

Nach der schwülen Ausnahmesituation tagsüber, die sämtliche Gehirnsynapsen durchknallen sowie alle Poren überschwemmen ließ, gab's dann Dienstag abend den richtigen offiziellen Ausnahmezustand bei der Feuerwehr. Fünfeinhalb Stunden lang, von 20.18 bis 1.50 Uhr. Das heißt, daß bei einem Unwetter das Telefon pausenlos klingelt, aber alle Feuerwehrleute unterwegs sind, um Leute mit klitschnassen Füßen beim Feudeln abzulösen oder umgenietete Bäume aufzurichten. Die Feuerwehr mußte 317, die Polizei 245 mal auf die Piste. Die spektakulärsten Fälle neben gelupften Dachziegeln, 140 in Ohnmacht gefallenen Bäumen und eingedellten Blechkisten waren zum einen: Zuschauer im Theater des Westen saßen plötzlich im Regen, weil die Dachverkleidung teilweise weggefetzt war. Zum anderen: In Charlottenburg wurde ein Kanaldeckel durch immensen Wasserdruck in die Luft torpediert und traf zielsicher den Tank eines Busses Nr. 32. Das ausgelaufene Dieselöl überschwemmte 100 Meter Asphalt, bis die Feuerwehr zum Absaugen eintraf. Und einem taz -Redakteur stand das Wasser bis zum Hals. Der Grund: Prasselnder Gewitterregen peitschte durch seine hermetisch abgeschlossenen, so glaubte er, Doppelfenster.

Caroline Schmidt-Gross

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