Ebay-Kauf hilft Ressourcen zu sparen: Second Hand ist besser als neu

Wer im Netz gebrauchte Sachen kauft, kann die Umwelt entlasten. Das zeigt eine Studie. Allerdings tritt der Öko-Effekt nicht immer ein, sondern nur, wenn Second Hand gekauft wird.

Ebay-Maschine in einem Spielcasino in Las Vegas. Bild: Dru Bloomfield - Lizenz: CC-BY

BERLIN taz | Wer bei Ebay kauft, kann Ressourcen schonen. Das ist die Kurzfassung der Studie "Wiederverkaufskultur im Internet" vom Berliner Institut für Zukunftsstudien (IZT), der Frankfurter Goethe Universität und dem Borderstep Institut aus Hannover. Am Mittwoch wurde sie in Berlin vorgestellt. Demnach ist das ökologische Potenzial des Internet-Trödels groß: "Meistens gewinnt dabei die Umwelt", sagte Siegfried Behrendt, Projektleiter Ökologisches Wirtschaften am IZT. Allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen.

So ist ein Kauf von gebrauchten Produkten wie Geschirr, Möbeln oder Kleidung im Internet ökologisch nur dann sinnvoll, wenn er den Erwerb neuer Produkte ersetzt. "Entsteht nur ein zusätzlicher Konsum, ist das schlecht", sagt Zukunftsforscher Siegfried Behrendt. Zudem müssten die angebotenen Produkte hochwertig sein, sonst sei ihre Lebensdauer zu kurz. Auch sei der Umweltnutzen abhängig vom Produkt. Alte Waschmaschinen oder Kühlschränke verbrauchten zum Beispiel häufig deutlich mehr Strom und Wasser, so dass es sinnvoller sein könne, ein neues Gerät zu kaufen. Rund 80 Prozent der im Internet gehandelten Gebrauchtgegenstände falle aber nicht unter diese Kategorie, sagte Behrendt.

Für die Studie hatten die drei Institute 6.700 Ebay-Nutzer in Deutschland befragt. Daraus ergab sich, dass es von der jeweiligen Produktgruppe abhängt, ob der Kauf auf der Internet-Handelsplattform einen Neukauf ersetzt. So antworteten 40 Prozent der Käufer von Kinderkleidung, sie hätten die ergatterte Ware sonst durch ein fabrikneues Produkt ersetzt. Notebook-Käufer behaupteten das nur zu 25 Prozent.

Insgesamt ergab die Befragung ein verändertes Konsumverhalten bei den Ebay-Nutzern. Viele würden schon zu dem Zeitpunkt, an dem sie ein neues Produkt kaufen, bedenken, dass sie es später weiterverkaufen können, sagte Jens Clausen vom Borderstep Institut. Dies sei etwa ein Viertel der Befragten. Menschen, die als Käufer und Verkäufer auftreten, erwerben eher hochwertige Produkte und behandeln sie dann pfleglich. Das könne durchaus Impulse für einen nachhaltigen Konsum geben, sagte Clausen.

Die Internet-Firma Ebay hatte für die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Studie mit den Instituten kooperiert. Sie schätzt, dass in jedem deutschen Haushalt noch ungenutzte Gegenstände im Wert von über tausend Euro lagern. Nach Angaben von Ebay besuchen täglich rund 22 Millionen Besucher deren Internetseite; allerdings bieten nur 4 Millionen von ihnen privat gebrauchte Gegenstände zum Verkauf an.

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