piwik no script img

„Earth, Wind & Fire“-Gründer verstorbenBa de ya, say do you remember?

Mit Hits wie „September“ schaffte es Earth, Wind & Fire ins Weiße Haus und zum Super Bowl. Bandgründer Maurice White starb mit 74 Jahren in Los Angeles.

Wird er eine Erd-, eine Wind- oder eine Feuerbestattung erhalten? Maurice White (1942-2016) Foto: dpa

New York ap | Der Gründer der Funkband Earth, Wind & Fire, Maurice White, ist tot. Er sei am Mittwoch in seinem Haus in Los Angeles friedlich im Schlaf verschieden, sagte sein Bruder Verdine, ebenfalls Mitglied der Gruppe. Seit Jahren hatte White an Parkinson gelitten und zurückgezogen gelebt. Er wurde 74 Jahre alt.

Mit seinem Bruder Verdine und Sänger Philip Bailey bildete Maurice White das Herzstück der neunköpfigen Gruppe Earth, Wind & Fire, deren Blütezeit Mitte der 1970er mit dem Album „That‘s The Way of The World“ begann und sich bis zum Ende des Jahrzehnts fortsetzen sollte.

Zu ihren größten Hits zählen „September“, „Shining Star“, „Boogie Wonderland“, „Serpentine Fire“ und „Got to Get You Into My Life“, eine Coverversion des gleichnamigen Beatles-Songs. Mehr als 90 Millionen Mal verkauften sich ihre Alben, sechs Mal wurde die Band mit einem Grammy belohnt.

Ihre Anfänge waren eher bescheiden. Ende der 60er Jahre hob der Session-Schlagzeuger White die Gruppe, damals noch als Salty Peppers bekannt, in Chicago aus der Taufe. Im Mittleren Westen der USA war sie dann eher mäßig erfolgreich. Nach einem Umzug nach Los Angeles trennte sich White dann aber mit Ausnahme seines Bruders von allen Bandmitgliedern und benannte die Formation in Earth, Wind & Fire um, frei nach den Elementen in seinem Horoskop. In den 80er Jahren legte die Band eine vierjährige Auszeit ein, kehrte dann aber zurück und verlegte sich fortan vor allem auf Tourneen.

Der frühe Sound der Gruppe war vom Jazz geprägt, entwickelte sich dann aber mit der Zeit in eine quirlige Melange aus Funk, Gospel und Big-Band-Einflüssen. Unverwechselbar machten Earth, Wind & Fire vor allem die treibenden Bläser-Sequenzen und der helle Falsett-Gesang von Philip Bailey. Auch auf der Bühne gaben sich die Bandmitglieder als Unikate: Ihre Konzerte stachen durch ihre aufwendigen Glitzerkostüme und bunten Lichteffekte heraus. Beim Super Bowl trat Earth, Wind & Fire ebenso auf wie im Weißen Haus.

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Rund um die Aufnahme der Gruppe in die Rock and Roll Hall of Fame im Jahr 2000 machte White seine Parkinson-Erkrankung publik. Schon in den 80er Jahren hatte er mit Symptomen zu kämpfen. Wegen seiner gesundheitlichen Probleme zog sich White 1995 schließlich aus dem Tourleben mit Earth, Wind & Fire zurück.

In seiner aktiven Zeit trat der 1941 in Memphis geborenen Arztsohn auch als Produzent im Dienste anderer Künstler in Erscheinung, etwa Barbra Streisand und Cher. In den 70er Jahren wirkte White als Co-Autor und Co-Produzent an dem Hit „Best of My Love“ der Gruppe Emotions mit.

„Wir leben in einer negativen Gesellschaft“, hatte White auf dem Höhepunkt des Erfolgs im Gespräch mit dem Magazin Newsweek geäußert. „Die meisten Leute können Schönheit und Liebe nicht sehen. Ich sehe unsere Musik als Medizin.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!