EU-Regelung zum Genmais-Anbau: Regierungen ermöglichen Zulassung
Die EU-Mitgliedsstaaten konnten sich nicht auf ein Veto einigen. Laut Gesetz muss die Kommission den Anbau jetzt im Alleingang erlauben.
Die Pflanzen produzieren das Gift Bt, das zum Beispiel den Schädling Maiszünsler tötet. Gentechnikgegner kritisieren, dass die Risiken nicht genügend untersucht worden seien. Möglicherweise könnten die Pflanzen geschützten Insekten oder anderen Tieren schaden. In Gebieten mit viel Bt-Mais würden Schädlinge zunehmend immun gegen das Gift. Außerdem würden derartige Pflanzen umweltschädliche Monokulturen erleichtern.
In Deutschland und mehreren anderen EU-Staaten werden die drei Maislinien – Mon810 von dem US-Saatgutkonzern Monsanto, 1507 von Dow/Pioneer und Bt11 von Syngenta – aber selbst dann nicht angebaut, wenn die EU sie zugelassen hat. Denn die Länder haben verlangt, ihr Territorium aus dem Zulassungsantrag auszuschließen. Die Firmen haben das hingenommen, weil sonst die Staaten nach einer neuen EU-Regelung die Pflanzen auf ihrem Gebiet hätten verbieten können.
Deutschland hat sich wie bei früheren Abstimmungen über Gentechnikzulassungen enthalten. Die Bundesregierung schiebe die unpopuläre Entscheidung der EU-Kommission zu, sagte Harald Ebner, Gentechniksprecher der Grünen-Bundestagsfraktion. „Dann wird dieselbe Bundesregierung diese ,EU-Entscheidung' wieder bejammern.“ Das leiste einer EU-Verdrossenheit Vorschub.
Monsanto argumentiert, weltweit seien Behörden zu dem Schluss gekommen, dass Risiken für Menschen, Tier und Umwelt unwahrscheinlich seien. Diese Bewertung sei durch fast 20 Jahre Erfahrung mit dem Mon810-Anbau bestätigt worden. In der EU ist der Mais seit 1998 erlaubt, wird aber nur in wenigen Ländern wie Spanien angebaut. Da die Zulassung ausläuft, hat Monsanto eine neue beantragt.
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