piwik no script img

EU-Kommission verdächtigt BvS

■ Geld für Vulkan-Töchter im Osten war nicht rechtmäßig

Brüssel/Berlin (AFP/taz) – Die EU-Kommission hat gegen die Treuhandnachfolgerin BvS ein Verfahren wegen unrechtmäßig gezahlter Beihilfen eingeleitet. Die Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS) soll 35 Millionen Mark zuviel an die Rostocker Neptun Industrie und die Dieselmotorenwerke Vulkan GmbH gezahlt haben.

Beide Unternehmen haben zu dem in Konkurs gegangenen Bremer Vulkan Verbund gehört. Nachdem der Vulkan Anfang 1996 zahlungsunfähig wurde und danach in Konkurs ging, wurden die ostdeutschen Töchter abgekoppelt. Die BvS und Mecklenburg- Vorpommern sind seitdem für die Unternehmen verantwortlich.

Im Zuge des Vulkan-Konkurses wurde auch offensichtlich, daß der Konzern mindestens 850 Millionen Mark Steuergelder veruntreut hat. EU-Wettbewerbskommissar Karel van Miert bezweifelt nun, daß die nach dem Desaster neuerlich gezahlten 35 Millionen Mark Beihilfen aus der Staatskasse mit EU- Recht konform gehen. Da die Kommission nur über „bruchstückhafte Informationen“ verfüge, hat van Miert die bundesdeutschen Behörden um weitere Auskünfte gebeten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen