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EU-KinderbetreuungTschechen wollen Frauen am Herd

Tschechiens EU-Ratspräsidentschaft will die EU-Ziele für bessere Kinderbetreuung aufweichen. Günstig für von der Leyen - denn Deutschland ist weit von den EU-Zielen entfernt.

Kochen, backen, Kinderhüten: Damenkarriere nach Geschmack der tschechischen Regierenden. Bild: ap

Auf dem EU-Kongress 2002 in Barcelona hatten noch alle europäischen Staaten zugestimmt. Ausreichend Kinderbetreuungsplätze bis 2010 sollten jungen Müttern den Wiedereinstieg ins Berufsleben erleichtern. Jetzt droht dieses Ziel verwässert zu werden. Der tschechischen Regierung, die seit Beginn des Jahres die EU-Ratspräsidentschaft inne hat, scheinen Kinderbetreuung außer Haus und damit gleiche Chancen für Frauen in der Arbeitswelt nicht so wichtig zu sein.

Statt auf die Einhaltung der so genannten Barcelona-Ziele zu pochen, setzt die tschechische Regierung auf Kinderbetreuung durch die Eltern. In ihrem Arbeitsprogramm für die kommenden Monate ihres EU-Vorsitzes betont die tschechische Regierung die Wichtigkeit der häuslichen Kinderbetreuung als Alternative zur Karriere.

EU-Parlamentarierin Hiltrud Breyer (Grüne), die im Ausschuss des Europaparlaments für die Rechte der Frau und Chancengleichheit sitzt, befürchtet, dass die Barcelona-Ziele unter der tschechischen Ratspräsidentschaft aufgegeben werden. Bereits 2002 hatten sich die EU-Staaten in Barcelona darauf geeinigt, bis 2010 für mindestens 90 Prozent aller Kinder im Vorschulalter und für mindestens 33 Prozent aller Kinder unter drei Jahren Betreuungsplätze zu schaffen. In Deutschland wurden diese Ziele nach Angaben des Statistischen Bundesamts im März 2008 nur zum Teil erreicht.

Zwar sind Kinder im Vorschulalter schon jetzt ausreichend mit Betreuungsplätzen versorgt. 91 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen können in den Kindergarten gehen, wenn ihre Eltern das wollen. Bei jüngeren Kindern ist die Vorgabe aber noch längst nicht erfüllt. Gerade mal 18 Prozent der Kinder unter drei Jahren bekommen einen Platz in der Krippe. In einem Jahr sollen es gemäß der Selbstverpflichtung der EU-Statten knapp doppelt so viele sein. Gerade der Mangel an Krippenplätzen hält junge Frauen davon ab, nach der Geburt eines Kindes wieder voll ins Berufsleben einzusteigen. Je länger die Babypause gerate, umso schwerer falle es den Frauen, nach einer Schwangerschaft den Anschluss im Job zu finden, so Breyer. Auch in anderen EU-Ländern droht die fristgerechte Bereitstellung von ausreichend Kindergarten- und Krippenplätzen an der zu langsamen Umsetzung der Ziele zu scheitern.

"Für die Bundesregierung bedeutet dies den Lackmustest, wie ernst es ihr mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist", so Breyer. Sie fordert, dass sich die Bundesregierung im Europarat klar für die Beibehaltung der Barcelona-Ziele einsetzt.

Ob sich Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) dafür engagieren wird, ist jedoch fraglich. Schließlich hatte sie sich zur Aufstockung der Kinderbetreuungsplätze in Deutschland eine längere Frist eingeräumt, als von der EU vorgesehen. Geht es nach dem Beschluss des Bundesfamilienministeriums, soll es in Deutschland erst ab 2013 für 35 Prozent der unter dreijährigen Kinder Krippenplätze geben. Wie ein Ministeriumssprecher mitteilte, sei dieser Stichtag aufgrund des hohen Nachholbedarfs in der Kinderbetreuung in Westdeutschland realistischer als die Frist der EU.

Wenn die Barcelona-Ziele wegfielen, würde dies von der Leyen ins Konzept passen. Denn dann bliebe ihr die Blamage erspart, 2010 zugeben zu müssen, dass Deutschland die Barcelona-Ziele nicht erreicht hat.

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42 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • DB
    Doro Böhm

    Am dem Artikel stimmt nix, besonders wenig der Titel, er müsste lauten: "Die Tschecken fördern, dass Kleinkinder in der Obhut ihrer Eltern bleiben dürfen". In der Regel ist dies ja auch das Beste für Kinder, sagen uns die Entwicklungspsychologen. Wer was anderes will als das Beste für Kinder, z.B. Marlene Halser, sollte das offen sagen und sich nicht hinter anderen Positionen verstecken.

  • A
    Anne

    Gute Europapolitik würde sowohl Frauen als auch Männern die Wahl lassen, sowohl die Wahl, dass einer der beiden zu Hause bleibt, als auch die Wahl, dass beide weiter arbeiten und der Nachwuchs zeitweise von anderen betreut wird.

     

    Nur weil für weitere Wahlmöglichkeiten gekämpft wird, heißt das nicht, dass die "klassische Hausfrau" plötzlich weniger Wert ist und dass nun jede Frau zum Arbeiten trotz Kinder gezwungen werden soll. Aber nur weil viele der Meinung sind, dass sich dieses Modell bewährt hat, heißt das nicht, dass wir noch Ewigkeiten nur an dieser einen Variante festhalten müssen, Väter können genauso gut erziehen und einen Haushalt führen wie Mütter und Kinder werden nicht asozial und/oder wahnsinnig, wenn sie für einen Teil des Tages fremdbetreut werden. Es gibt einen Bedarf an der Schaffung/Unterstützung auch solcher Möglichkeiten, also sollte man sie auch unterstützen.

  • IN
    Ihr NameBärbel Fischer

    Ihr Foto bezweckt feministisches Aufheulen: Frauen am Herd - wie widerlich! Frauen gehören in die Firma, von morgens bis abends! Sollten sie sich selbst ein Süppchen rühren wollen, dann dürfen sie den Herd schon mal einschalten, nur nicht für Mann und Kinder! Denn das gilt dann als entwürdigend und diskriminierend - mindestens in der Wahrnehmung unserer grün-rot-schwarzen Meinungsmacher.

     

    Die Tschechen trauen sich wenigstens dieser Barcelona-EU-Frauenpolitik die Stirn zu bieten und auch einmal jene Mütter und Väter in den Blick zu nehmen, denen ihre Babys zu kostbar sind, als dass sie diese fremden Betreuerinnen in den Schoß legen.

     

    Gute Europapolitik würde fernab jeglicher Gender-Ideologie Frauen Wahlfreiheit durch einen gleichwertigen Familienlastenausgleich gewähren. Davon sind wir weit entfernt, solange blinder Meutenjournalismus wütet.

  • M
    MehrFamiliefürKinder

    Warum wohl war der Begriff "Herdprämie" das Unwort des Jahres 2007? Bei der taz werden Kinder offenbar immer noch auf dem Herd betreut. Rahmenbedingungen, die eine häusliche Betreuung ermöglichen sind unter dem Gesichtspunkt des Kindeswohls vorzugswürdig und die Tschechen wissen warum: Kinderkrippen sind eine Einrichtung für Erwachsene und Kinder würden sie sich niemals selbst aussuchen. Kindergärten sind eine Einrichtung für Kinder. Na, wer hat´s gesagt?

  • CL
    Christiane Lambrecht

    Die Autorenin hat vieles nicht begriffen, die Polemik ist nichts Neues und signalisiert, dass es hier um Ideologien geht, um den Kampf gegen die Freiheit der Frauen. Jede Frau, die Mutter wird, spürt genau in ihrem Herzen, was ihr Kind braucht und was sie will: Zeit für ihr Baby, Zeit mit ihrem Kleinkind und noch ein, zwei weitere Kinder. Das ist natürlich und normal. Eine gewisse berufliche Auszeit ebenso. Wiedereinstieg scheitert dann selten an der Mutter sondern an flexiblen Konzepten der Wirtschaft.

    Und noch eines: systematisch wird den Familien Geld entzogen, dass ihnen sogar gemäß dem Bundesverfassungsgericht zustünde. Berechnungen hierzu siehe website: www.familie-ist-zukunft.de.

    Was sagt uns der Artikel? Die Kinderlosenlobby will weiterhin alle Mütter und Familien unter fadenscheinigen "Mutter-geht-arbeiten-und-Kind-in-die-Krippe-Parolen" ausbeuten. Unsere Kinder sollen später die Wirtschaft am Laufen halten, den Kinderlosen die Rentenbeiträge bezahlen und den Kinderlosen in den Pflegeheimen liebe Dienste tun.

    Durchschaut!!!!

  • IN
    Ihr NameBärbel Fischer

    Ihr Foto bezweckt feministisches Aufheulen: Frauen am Herd - wie widerlich! Frauen gehören in die Firma, von morgens bis abends! Sollten sie sich selbst ein Süppchen rühren wollen, dann dürfen sie den Herd schon mal einschalten, nur nicht für Mann und Kinder! Denn das gilt dann als entwürdigend und diskriminierend - mindestens in der Wahrnehmung unserer grün-rot-schwarzen Meinungsmacher.

     

    Die Tschechen trauen sich wenigstens dieser Barcelona-EU-Frauenpolitik die Stirn zu bieten und auch einmal jene Mütter und Väter in den Blick zu nehmen, denen ihre Babys zu kostbar sind, als dass sie diese fremden Betreuerinnen in den Schoß legen.

     

    Gute Europapolitik würde fernab jeglicher Gender-Ideologie Frauen Wahlfreiheit durch einen gleichwertigen Familienlastenausgleich gewähren. Davon sind wir weit entfernt, solange blinder Meutenjournalismus wütet.

  • AT
    Andreas Thomsen

    Die Haltung der Tschechen beruht halt auf Erfahrung mit einem allumfassenden System der Kinderbetreuung und nicht auf ideologischen Vorstellungen.

     

    Im Übrigen:

    - die beste Frauenförderung im Berufsleben ist, Benachteiligungen von Müttern zu beseitigen (gilt dann natürlich ggfs. auch für Väter).

     

    - die ganzen Bologna-, Barcelona- und anderen Prozesse und Deklarationen sind doch kein Selbstzweck a la

    "Was der VIII. Parteitag beschlossen hat, wird sein!"

  • G
    gerd.

    Waltraud Gundlach, vielen Dank für die deutliche Kennzeichnung der frühkindlichen Ganztagsbetreuung als "wirtschafts- und karrierefreundlich".

    Auch der Hinweis, dass die Kinderbetreuung bei uns groß geschrieben würde und Bezahlung (ich ergänze:) und Ausbildung von Erzieher/innen sich am unteren Ende befinden, ist wichtig. Hier zählt einmal wieder nur die Quantität, nicht die Qualität.

    Mit dieser Einschränkung werden auch alle finnischen Schulkonzepte bei uns nicht funktionieren (wo z.B. nur die allerbesten Abiturient/innen Grundschullehramt studieren dürfen u.ä.).

  • M
    Martha

    Ich stimme den Leserbriefschreibern zu.

    Längst ist die Familiendebatte zur neoliberalen Umverteilung (Bertelsmann) von unten nach oben verkommen.

    Längst geht es nicht mehr um eine wirkliche Vereinbarkeit von Beruf und Familie sondern um Einstampfen jedlicher familienpolitischer Leistungen. Man nennt es Reformen, dahinter stehen brutale Kürzungen, die immer mehr Kinder in Armut oder Verwahrlosung stürzen. Der Zwang zur Berufstätigkeit (und zwar zur Vollerwerbs-tätigkeit vor allem von Alleinerziehenden) ist ein gesellschaftliches Verbrechen und die derzeit größte Heuchelei. Nichts gegen die Wahl-möglichkeit, aber ihre Wortwahl in diesem Artikel verrät, dass sie eine Wahlmöglichkeit gar nicht mehr zulassen wollen.

    Es spitzt sich ein Konflikt (den es schon lange in der USA gibt ) zu. Des weiße (bürgerliche, elitäre Feminismus, der Frauen die gerne andere Frauen als Dienstmädchen billig verpflichten möchten, der der weiblichen Netzwerkerinnen) und des schwarze Feminismus (der working poor Frauen, die sich nichts mehr als Familienzeit wünschen und der gesellschaftskritisch ist)

     

    Wir Familienfrauen und Männer, wollen in der Regel Kinder und berufstätig sein, aber nicht zu jedem Preis, und emanzipatorisch ausgehandelt.

     

    Ich glaube, liebe Redaktion sie sind noch nicht in der Wirklichkeit der burnoutgeschüttelten Familienfrauen und Männer angekommen. Sie setzen immer mehr auf immer schlechter werdende staatliche Betreuung. Den Preis zahlen andere.

    Na, Danke!

  • WG
    Waltraud Gundlach

    Ich verstehe diese Welt nicht mit den angeblich so "familenfreundlichen" Forderungen nach Ganztagsbetreuung für Kleinkinder. Familienfreundlich ist daran garnichts!Diese Forderung ist wirtschafts- und karrierefreundlich. Kinderfreundlich ist sie nicht. Wenn eine Kindergärnerin 1300 Euro im Monat ausgezahlt bekommt für die Betreuung von 13 Kindern von 1 - 3 Jahren läßt sich daran ablesen. was uns Kinder wirklich wert sind! Es ist ein Skandal, ao zu tun, als sei dies ein großer Fortschritt! Wer einmal beobachtet hat, welch schmerzlicher Prozess vor sich geht bei der Eingewöhnung in den Kindergarten, sollte eigentlich "geheilt" sein von der Vorstellung, daß hier alles zum Wohle des Kindes abläuft. In Wahrheit ist die Betreuung von Kindern eine überaus anspruchsvollste Aufgabe, die in den Medien "kleingeschrieben" wird. In Wahrheit ist die Betreuung der eigenen Kinder für viele moderne Frauen eine heillose Überforderung unter dem Mantel "mir fällt die Decke auf den Kopf".

    Mehr Ehrlichkeit wäre hier wünschenswert..

  • EK
    Echt Krass

    @ Kreitschmann

    Wenn ein Minister sagt, dass das Volk mehr Geld nur für Flachbildschirme aus Japan ausgeben wird, dann kann man sich an zehn Fingern abzählen, als was die Regierung ihre Untertanen betrachten. Hirnlose, Fett fressende Glotzengucker. So kompetent sehen sie ihre Wähler.

     

    Was die Kindererziehung betrifft, man kennt genug Beispiele in denen beide Elternteile bei ihren Kindern bleiben und das Eregbnis ein katastrophaler Zustand ist. Eltern, die zuhause sind, sind nicht notwendigerweise die besseren. Die erste Regel für eine gute Erziehung sind selbstbewußte, zufriedene Eltern.

    Im übrigen sollten die Deutschen endlich begreifen, dass die Renten nicht durch mehr Nachwuchs gesichert sind. Es werden genug Kinder in Deustchalnd geboren. Doch was nützen uns Millionen von fleißigen gut erzogenen jungen Menschen, wenn nicht einmal für die Hälfte von ihnen ein Arbeitsplatz vorhanden ist? Das Ergebnis sind unzählige Arbeitslose, die ebenfalls mitfinanziert werden müssen.

    Es gibt kein Problem zwischen alt und jung, sondern arm und reich. Aber es ist immer elichter einen Rentner zu verkloppen, als eine Frau Merkel :-)

  • M
    Müller

    Das ist aus Osteuropa doch zu erwarten - Tschechien, Polen, usw., es sind in der Tat frauenfeindliche Länder. Es wird Zeit, dass der Westen das endlich bemerkt.

  • T
    thesquire

    Treffende Überschrift! So sind sie, die Tschechen ... ein rückständiges Bauernvolk. Die haben da bestimmt überhaupt keine Kindergärten oder Kinderkrippen, oder? Gibt´s da überhaupt arbeitende Frauen? Sieht man ja immer im Fernsehen, wie´s da aussieht.

     

    Außerdem, wer ist denn auf die blöde Idee gekommen, diese inkompetenten Landeier aus Osteuropa ans EU-Steuer zu lassen? Mussten die sich vorher denn nicht an uns anpassen? Früher war´s so schön und heute geht´s mit der EU bergab ...

     

    Was kommt als nächstes? Gut, dass es die TAZ gibt, die diese "Ratspräsidentschaft" höchstkompetent beobachtet.

  • TK
    Thomas Kreitschmann

    Es ist wichtig, dass alle Kinder eine gute Betreuung bekommen. Wenn Eltern im Beruf bleiben wollen, brauchen sie Unterstützung für die Erziehung ihrer Kinder. Wenn sie ihre Kinder selber betreuen wollen, brauchen sie auch Unterstützung. Letztere muss dann darin bestehen, dass der Familienarbeiter nicht schlechter dasteht als jemand, der die andere Alternative gewählt hat. Wir erziehen unsere 8 Kinder ohne Betreuung, die Rentenanwartschaft dafür beträgt 121,-- Euro. Welche Rentensumme die 8 Kinder dann später erwirtschaften, kann sich jeder selber ausrechnen und sich mal überlegen, wo die Differenz (nach Abzug des Kindergelds) bleibt. Wenn dann das Kindergeld um 10,-- bzw. 16 Euro erhöht wird, bricht eine Diskussion darüber aus, ob die blöden Eltern sowieso alles nur für DVDs und Zigaretten ausgeben (wir sind Nichtraucher). Leitbild ist das andere Modell, Familienarbeit ist der Collateralschaden der berufsorientierten Familienpolitik. Bei solchen Randbedingungen empfinde ich Sympathie für die Tschechische Republik.

  • DB
    Doro Böhm

    Am dem Artikel stimmt nix, besonders wenig der Titel, er müsste lauten: "Die Tschecken fördern, dass Kleinkinder in der Obhut ihrer Eltern bleiben dürfen". In der Regel ist dies ja auch das Beste für Kinder, sagen uns die Entwicklungspsychologen. Wer was anderes will als das Beste für Kinder, z.B. Marlene Halser, sollte das offen sagen und sich nicht hinter anderen Positionen verstecken.

  • A
    Anne

    Gute Europapolitik würde sowohl Frauen als auch Männern die Wahl lassen, sowohl die Wahl, dass einer der beiden zu Hause bleibt, als auch die Wahl, dass beide weiter arbeiten und der Nachwuchs zeitweise von anderen betreut wird.

     

    Nur weil für weitere Wahlmöglichkeiten gekämpft wird, heißt das nicht, dass die "klassische Hausfrau" plötzlich weniger Wert ist und dass nun jede Frau zum Arbeiten trotz Kinder gezwungen werden soll. Aber nur weil viele der Meinung sind, dass sich dieses Modell bewährt hat, heißt das nicht, dass wir noch Ewigkeiten nur an dieser einen Variante festhalten müssen, Väter können genauso gut erziehen und einen Haushalt führen wie Mütter und Kinder werden nicht asozial und/oder wahnsinnig, wenn sie für einen Teil des Tages fremdbetreut werden. Es gibt einen Bedarf an der Schaffung/Unterstützung auch solcher Möglichkeiten, also sollte man sie auch unterstützen.

  • IN
    Ihr NameBärbel Fischer

    Ihr Foto bezweckt feministisches Aufheulen: Frauen am Herd - wie widerlich! Frauen gehören in die Firma, von morgens bis abends! Sollten sie sich selbst ein Süppchen rühren wollen, dann dürfen sie den Herd schon mal einschalten, nur nicht für Mann und Kinder! Denn das gilt dann als entwürdigend und diskriminierend - mindestens in der Wahrnehmung unserer grün-rot-schwarzen Meinungsmacher.

     

    Die Tschechen trauen sich wenigstens dieser Barcelona-EU-Frauenpolitik die Stirn zu bieten und auch einmal jene Mütter und Väter in den Blick zu nehmen, denen ihre Babys zu kostbar sind, als dass sie diese fremden Betreuerinnen in den Schoß legen.

     

    Gute Europapolitik würde fernab jeglicher Gender-Ideologie Frauen Wahlfreiheit durch einen gleichwertigen Familienlastenausgleich gewähren. Davon sind wir weit entfernt, solange blinder Meutenjournalismus wütet.

  • M
    MehrFamiliefürKinder

    Warum wohl war der Begriff "Herdprämie" das Unwort des Jahres 2007? Bei der taz werden Kinder offenbar immer noch auf dem Herd betreut. Rahmenbedingungen, die eine häusliche Betreuung ermöglichen sind unter dem Gesichtspunkt des Kindeswohls vorzugswürdig und die Tschechen wissen warum: Kinderkrippen sind eine Einrichtung für Erwachsene und Kinder würden sie sich niemals selbst aussuchen. Kindergärten sind eine Einrichtung für Kinder. Na, wer hat´s gesagt?

  • CL
    Christiane Lambrecht

    Die Autorenin hat vieles nicht begriffen, die Polemik ist nichts Neues und signalisiert, dass es hier um Ideologien geht, um den Kampf gegen die Freiheit der Frauen. Jede Frau, die Mutter wird, spürt genau in ihrem Herzen, was ihr Kind braucht und was sie will: Zeit für ihr Baby, Zeit mit ihrem Kleinkind und noch ein, zwei weitere Kinder. Das ist natürlich und normal. Eine gewisse berufliche Auszeit ebenso. Wiedereinstieg scheitert dann selten an der Mutter sondern an flexiblen Konzepten der Wirtschaft.

    Und noch eines: systematisch wird den Familien Geld entzogen, dass ihnen sogar gemäß dem Bundesverfassungsgericht zustünde. Berechnungen hierzu siehe website: www.familie-ist-zukunft.de.

    Was sagt uns der Artikel? Die Kinderlosenlobby will weiterhin alle Mütter und Familien unter fadenscheinigen "Mutter-geht-arbeiten-und-Kind-in-die-Krippe-Parolen" ausbeuten. Unsere Kinder sollen später die Wirtschaft am Laufen halten, den Kinderlosen die Rentenbeiträge bezahlen und den Kinderlosen in den Pflegeheimen liebe Dienste tun.

    Durchschaut!!!!

  • IN
    Ihr NameBärbel Fischer

    Ihr Foto bezweckt feministisches Aufheulen: Frauen am Herd - wie widerlich! Frauen gehören in die Firma, von morgens bis abends! Sollten sie sich selbst ein Süppchen rühren wollen, dann dürfen sie den Herd schon mal einschalten, nur nicht für Mann und Kinder! Denn das gilt dann als entwürdigend und diskriminierend - mindestens in der Wahrnehmung unserer grün-rot-schwarzen Meinungsmacher.

     

    Die Tschechen trauen sich wenigstens dieser Barcelona-EU-Frauenpolitik die Stirn zu bieten und auch einmal jene Mütter und Väter in den Blick zu nehmen, denen ihre Babys zu kostbar sind, als dass sie diese fremden Betreuerinnen in den Schoß legen.

     

    Gute Europapolitik würde fernab jeglicher Gender-Ideologie Frauen Wahlfreiheit durch einen gleichwertigen Familienlastenausgleich gewähren. Davon sind wir weit entfernt, solange blinder Meutenjournalismus wütet.

  • AT
    Andreas Thomsen

    Die Haltung der Tschechen beruht halt auf Erfahrung mit einem allumfassenden System der Kinderbetreuung und nicht auf ideologischen Vorstellungen.

     

    Im Übrigen:

    - die beste Frauenförderung im Berufsleben ist, Benachteiligungen von Müttern zu beseitigen (gilt dann natürlich ggfs. auch für Väter).

     

    - die ganzen Bologna-, Barcelona- und anderen Prozesse und Deklarationen sind doch kein Selbstzweck a la

    "Was der VIII. Parteitag beschlossen hat, wird sein!"

  • G
    gerd.

    Waltraud Gundlach, vielen Dank für die deutliche Kennzeichnung der frühkindlichen Ganztagsbetreuung als "wirtschafts- und karrierefreundlich".

    Auch der Hinweis, dass die Kinderbetreuung bei uns groß geschrieben würde und Bezahlung (ich ergänze:) und Ausbildung von Erzieher/innen sich am unteren Ende befinden, ist wichtig. Hier zählt einmal wieder nur die Quantität, nicht die Qualität.

    Mit dieser Einschränkung werden auch alle finnischen Schulkonzepte bei uns nicht funktionieren (wo z.B. nur die allerbesten Abiturient/innen Grundschullehramt studieren dürfen u.ä.).

  • M
    Martha

    Ich stimme den Leserbriefschreibern zu.

    Längst ist die Familiendebatte zur neoliberalen Umverteilung (Bertelsmann) von unten nach oben verkommen.

    Längst geht es nicht mehr um eine wirkliche Vereinbarkeit von Beruf und Familie sondern um Einstampfen jedlicher familienpolitischer Leistungen. Man nennt es Reformen, dahinter stehen brutale Kürzungen, die immer mehr Kinder in Armut oder Verwahrlosung stürzen. Der Zwang zur Berufstätigkeit (und zwar zur Vollerwerbs-tätigkeit vor allem von Alleinerziehenden) ist ein gesellschaftliches Verbrechen und die derzeit größte Heuchelei. Nichts gegen die Wahl-möglichkeit, aber ihre Wortwahl in diesem Artikel verrät, dass sie eine Wahlmöglichkeit gar nicht mehr zulassen wollen.

    Es spitzt sich ein Konflikt (den es schon lange in der USA gibt ) zu. Des weiße (bürgerliche, elitäre Feminismus, der Frauen die gerne andere Frauen als Dienstmädchen billig verpflichten möchten, der der weiblichen Netzwerkerinnen) und des schwarze Feminismus (der working poor Frauen, die sich nichts mehr als Familienzeit wünschen und der gesellschaftskritisch ist)

     

    Wir Familienfrauen und Männer, wollen in der Regel Kinder und berufstätig sein, aber nicht zu jedem Preis, und emanzipatorisch ausgehandelt.

     

    Ich glaube, liebe Redaktion sie sind noch nicht in der Wirklichkeit der burnoutgeschüttelten Familienfrauen und Männer angekommen. Sie setzen immer mehr auf immer schlechter werdende staatliche Betreuung. Den Preis zahlen andere.

    Na, Danke!

  • WG
    Waltraud Gundlach

    Ich verstehe diese Welt nicht mit den angeblich so "familenfreundlichen" Forderungen nach Ganztagsbetreuung für Kleinkinder. Familienfreundlich ist daran garnichts!Diese Forderung ist wirtschafts- und karrierefreundlich. Kinderfreundlich ist sie nicht. Wenn eine Kindergärnerin 1300 Euro im Monat ausgezahlt bekommt für die Betreuung von 13 Kindern von 1 - 3 Jahren läßt sich daran ablesen. was uns Kinder wirklich wert sind! Es ist ein Skandal, ao zu tun, als sei dies ein großer Fortschritt! Wer einmal beobachtet hat, welch schmerzlicher Prozess vor sich geht bei der Eingewöhnung in den Kindergarten, sollte eigentlich "geheilt" sein von der Vorstellung, daß hier alles zum Wohle des Kindes abläuft. In Wahrheit ist die Betreuung von Kindern eine überaus anspruchsvollste Aufgabe, die in den Medien "kleingeschrieben" wird. In Wahrheit ist die Betreuung der eigenen Kinder für viele moderne Frauen eine heillose Überforderung unter dem Mantel "mir fällt die Decke auf den Kopf".

    Mehr Ehrlichkeit wäre hier wünschenswert..

  • EK
    Echt Krass

    @ Kreitschmann

    Wenn ein Minister sagt, dass das Volk mehr Geld nur für Flachbildschirme aus Japan ausgeben wird, dann kann man sich an zehn Fingern abzählen, als was die Regierung ihre Untertanen betrachten. Hirnlose, Fett fressende Glotzengucker. So kompetent sehen sie ihre Wähler.

     

    Was die Kindererziehung betrifft, man kennt genug Beispiele in denen beide Elternteile bei ihren Kindern bleiben und das Eregbnis ein katastrophaler Zustand ist. Eltern, die zuhause sind, sind nicht notwendigerweise die besseren. Die erste Regel für eine gute Erziehung sind selbstbewußte, zufriedene Eltern.

    Im übrigen sollten die Deutschen endlich begreifen, dass die Renten nicht durch mehr Nachwuchs gesichert sind. Es werden genug Kinder in Deustchalnd geboren. Doch was nützen uns Millionen von fleißigen gut erzogenen jungen Menschen, wenn nicht einmal für die Hälfte von ihnen ein Arbeitsplatz vorhanden ist? Das Ergebnis sind unzählige Arbeitslose, die ebenfalls mitfinanziert werden müssen.

    Es gibt kein Problem zwischen alt und jung, sondern arm und reich. Aber es ist immer elichter einen Rentner zu verkloppen, als eine Frau Merkel :-)

  • M
    Müller

    Das ist aus Osteuropa doch zu erwarten - Tschechien, Polen, usw., es sind in der Tat frauenfeindliche Länder. Es wird Zeit, dass der Westen das endlich bemerkt.

  • T
    thesquire

    Treffende Überschrift! So sind sie, die Tschechen ... ein rückständiges Bauernvolk. Die haben da bestimmt überhaupt keine Kindergärten oder Kinderkrippen, oder? Gibt´s da überhaupt arbeitende Frauen? Sieht man ja immer im Fernsehen, wie´s da aussieht.

     

    Außerdem, wer ist denn auf die blöde Idee gekommen, diese inkompetenten Landeier aus Osteuropa ans EU-Steuer zu lassen? Mussten die sich vorher denn nicht an uns anpassen? Früher war´s so schön und heute geht´s mit der EU bergab ...

     

    Was kommt als nächstes? Gut, dass es die TAZ gibt, die diese "Ratspräsidentschaft" höchstkompetent beobachtet.

  • TK
    Thomas Kreitschmann

    Es ist wichtig, dass alle Kinder eine gute Betreuung bekommen. Wenn Eltern im Beruf bleiben wollen, brauchen sie Unterstützung für die Erziehung ihrer Kinder. Wenn sie ihre Kinder selber betreuen wollen, brauchen sie auch Unterstützung. Letztere muss dann darin bestehen, dass der Familienarbeiter nicht schlechter dasteht als jemand, der die andere Alternative gewählt hat. Wir erziehen unsere 8 Kinder ohne Betreuung, die Rentenanwartschaft dafür beträgt 121,-- Euro. Welche Rentensumme die 8 Kinder dann später erwirtschaften, kann sich jeder selber ausrechnen und sich mal überlegen, wo die Differenz (nach Abzug des Kindergelds) bleibt. Wenn dann das Kindergeld um 10,-- bzw. 16 Euro erhöht wird, bricht eine Diskussion darüber aus, ob die blöden Eltern sowieso alles nur für DVDs und Zigaretten ausgeben (wir sind Nichtraucher). Leitbild ist das andere Modell, Familienarbeit ist der Collateralschaden der berufsorientierten Familienpolitik. Bei solchen Randbedingungen empfinde ich Sympathie für die Tschechische Republik.

  • DB
    Doro Böhm

    Am dem Artikel stimmt nix, besonders wenig der Titel, er müsste lauten: "Die Tschecken fördern, dass Kleinkinder in der Obhut ihrer Eltern bleiben dürfen". In der Regel ist dies ja auch das Beste für Kinder, sagen uns die Entwicklungspsychologen. Wer was anderes will als das Beste für Kinder, z.B. Marlene Halser, sollte das offen sagen und sich nicht hinter anderen Positionen verstecken.

  • A
    Anne

    Gute Europapolitik würde sowohl Frauen als auch Männern die Wahl lassen, sowohl die Wahl, dass einer der beiden zu Hause bleibt, als auch die Wahl, dass beide weiter arbeiten und der Nachwuchs zeitweise von anderen betreut wird.

     

    Nur weil für weitere Wahlmöglichkeiten gekämpft wird, heißt das nicht, dass die "klassische Hausfrau" plötzlich weniger Wert ist und dass nun jede Frau zum Arbeiten trotz Kinder gezwungen werden soll. Aber nur weil viele der Meinung sind, dass sich dieses Modell bewährt hat, heißt das nicht, dass wir noch Ewigkeiten nur an dieser einen Variante festhalten müssen, Väter können genauso gut erziehen und einen Haushalt führen wie Mütter und Kinder werden nicht asozial und/oder wahnsinnig, wenn sie für einen Teil des Tages fremdbetreut werden. Es gibt einen Bedarf an der Schaffung/Unterstützung auch solcher Möglichkeiten, also sollte man sie auch unterstützen.

  • IN
    Ihr NameBärbel Fischer

    Ihr Foto bezweckt feministisches Aufheulen: Frauen am Herd - wie widerlich! Frauen gehören in die Firma, von morgens bis abends! Sollten sie sich selbst ein Süppchen rühren wollen, dann dürfen sie den Herd schon mal einschalten, nur nicht für Mann und Kinder! Denn das gilt dann als entwürdigend und diskriminierend - mindestens in der Wahrnehmung unserer grün-rot-schwarzen Meinungsmacher.

     

    Die Tschechen trauen sich wenigstens dieser Barcelona-EU-Frauenpolitik die Stirn zu bieten und auch einmal jene Mütter und Väter in den Blick zu nehmen, denen ihre Babys zu kostbar sind, als dass sie diese fremden Betreuerinnen in den Schoß legen.

     

    Gute Europapolitik würde fernab jeglicher Gender-Ideologie Frauen Wahlfreiheit durch einen gleichwertigen Familienlastenausgleich gewähren. Davon sind wir weit entfernt, solange blinder Meutenjournalismus wütet.

  • M
    MehrFamiliefürKinder

    Warum wohl war der Begriff "Herdprämie" das Unwort des Jahres 2007? Bei der taz werden Kinder offenbar immer noch auf dem Herd betreut. Rahmenbedingungen, die eine häusliche Betreuung ermöglichen sind unter dem Gesichtspunkt des Kindeswohls vorzugswürdig und die Tschechen wissen warum: Kinderkrippen sind eine Einrichtung für Erwachsene und Kinder würden sie sich niemals selbst aussuchen. Kindergärten sind eine Einrichtung für Kinder. Na, wer hat´s gesagt?

  • CL
    Christiane Lambrecht

    Die Autorenin hat vieles nicht begriffen, die Polemik ist nichts Neues und signalisiert, dass es hier um Ideologien geht, um den Kampf gegen die Freiheit der Frauen. Jede Frau, die Mutter wird, spürt genau in ihrem Herzen, was ihr Kind braucht und was sie will: Zeit für ihr Baby, Zeit mit ihrem Kleinkind und noch ein, zwei weitere Kinder. Das ist natürlich und normal. Eine gewisse berufliche Auszeit ebenso. Wiedereinstieg scheitert dann selten an der Mutter sondern an flexiblen Konzepten der Wirtschaft.

    Und noch eines: systematisch wird den Familien Geld entzogen, dass ihnen sogar gemäß dem Bundesverfassungsgericht zustünde. Berechnungen hierzu siehe website: www.familie-ist-zukunft.de.

    Was sagt uns der Artikel? Die Kinderlosenlobby will weiterhin alle Mütter und Familien unter fadenscheinigen "Mutter-geht-arbeiten-und-Kind-in-die-Krippe-Parolen" ausbeuten. Unsere Kinder sollen später die Wirtschaft am Laufen halten, den Kinderlosen die Rentenbeiträge bezahlen und den Kinderlosen in den Pflegeheimen liebe Dienste tun.

    Durchschaut!!!!

  • IN
    Ihr NameBärbel Fischer

    Ihr Foto bezweckt feministisches Aufheulen: Frauen am Herd - wie widerlich! Frauen gehören in die Firma, von morgens bis abends! Sollten sie sich selbst ein Süppchen rühren wollen, dann dürfen sie den Herd schon mal einschalten, nur nicht für Mann und Kinder! Denn das gilt dann als entwürdigend und diskriminierend - mindestens in der Wahrnehmung unserer grün-rot-schwarzen Meinungsmacher.

     

    Die Tschechen trauen sich wenigstens dieser Barcelona-EU-Frauenpolitik die Stirn zu bieten und auch einmal jene Mütter und Väter in den Blick zu nehmen, denen ihre Babys zu kostbar sind, als dass sie diese fremden Betreuerinnen in den Schoß legen.

     

    Gute Europapolitik würde fernab jeglicher Gender-Ideologie Frauen Wahlfreiheit durch einen gleichwertigen Familienlastenausgleich gewähren. Davon sind wir weit entfernt, solange blinder Meutenjournalismus wütet.

  • AT
    Andreas Thomsen

    Die Haltung der Tschechen beruht halt auf Erfahrung mit einem allumfassenden System der Kinderbetreuung und nicht auf ideologischen Vorstellungen.

     

    Im Übrigen:

    - die beste Frauenförderung im Berufsleben ist, Benachteiligungen von Müttern zu beseitigen (gilt dann natürlich ggfs. auch für Väter).

     

    - die ganzen Bologna-, Barcelona- und anderen Prozesse und Deklarationen sind doch kein Selbstzweck a la

    "Was der VIII. Parteitag beschlossen hat, wird sein!"

  • G
    gerd.

    Waltraud Gundlach, vielen Dank für die deutliche Kennzeichnung der frühkindlichen Ganztagsbetreuung als "wirtschafts- und karrierefreundlich".

    Auch der Hinweis, dass die Kinderbetreuung bei uns groß geschrieben würde und Bezahlung (ich ergänze:) und Ausbildung von Erzieher/innen sich am unteren Ende befinden, ist wichtig. Hier zählt einmal wieder nur die Quantität, nicht die Qualität.

    Mit dieser Einschränkung werden auch alle finnischen Schulkonzepte bei uns nicht funktionieren (wo z.B. nur die allerbesten Abiturient/innen Grundschullehramt studieren dürfen u.ä.).

  • M
    Martha

    Ich stimme den Leserbriefschreibern zu.

    Längst ist die Familiendebatte zur neoliberalen Umverteilung (Bertelsmann) von unten nach oben verkommen.

    Längst geht es nicht mehr um eine wirkliche Vereinbarkeit von Beruf und Familie sondern um Einstampfen jedlicher familienpolitischer Leistungen. Man nennt es Reformen, dahinter stehen brutale Kürzungen, die immer mehr Kinder in Armut oder Verwahrlosung stürzen. Der Zwang zur Berufstätigkeit (und zwar zur Vollerwerbs-tätigkeit vor allem von Alleinerziehenden) ist ein gesellschaftliches Verbrechen und die derzeit größte Heuchelei. Nichts gegen die Wahl-möglichkeit, aber ihre Wortwahl in diesem Artikel verrät, dass sie eine Wahlmöglichkeit gar nicht mehr zulassen wollen.

    Es spitzt sich ein Konflikt (den es schon lange in der USA gibt ) zu. Des weiße (bürgerliche, elitäre Feminismus, der Frauen die gerne andere Frauen als Dienstmädchen billig verpflichten möchten, der der weiblichen Netzwerkerinnen) und des schwarze Feminismus (der working poor Frauen, die sich nichts mehr als Familienzeit wünschen und der gesellschaftskritisch ist)

     

    Wir Familienfrauen und Männer, wollen in der Regel Kinder und berufstätig sein, aber nicht zu jedem Preis, und emanzipatorisch ausgehandelt.

     

    Ich glaube, liebe Redaktion sie sind noch nicht in der Wirklichkeit der burnoutgeschüttelten Familienfrauen und Männer angekommen. Sie setzen immer mehr auf immer schlechter werdende staatliche Betreuung. Den Preis zahlen andere.

    Na, Danke!

  • WG
    Waltraud Gundlach

    Ich verstehe diese Welt nicht mit den angeblich so "familenfreundlichen" Forderungen nach Ganztagsbetreuung für Kleinkinder. Familienfreundlich ist daran garnichts!Diese Forderung ist wirtschafts- und karrierefreundlich. Kinderfreundlich ist sie nicht. Wenn eine Kindergärnerin 1300 Euro im Monat ausgezahlt bekommt für die Betreuung von 13 Kindern von 1 - 3 Jahren läßt sich daran ablesen. was uns Kinder wirklich wert sind! Es ist ein Skandal, ao zu tun, als sei dies ein großer Fortschritt! Wer einmal beobachtet hat, welch schmerzlicher Prozess vor sich geht bei der Eingewöhnung in den Kindergarten, sollte eigentlich "geheilt" sein von der Vorstellung, daß hier alles zum Wohle des Kindes abläuft. In Wahrheit ist die Betreuung von Kindern eine überaus anspruchsvollste Aufgabe, die in den Medien "kleingeschrieben" wird. In Wahrheit ist die Betreuung der eigenen Kinder für viele moderne Frauen eine heillose Überforderung unter dem Mantel "mir fällt die Decke auf den Kopf".

    Mehr Ehrlichkeit wäre hier wünschenswert..

  • EK
    Echt Krass

    @ Kreitschmann

    Wenn ein Minister sagt, dass das Volk mehr Geld nur für Flachbildschirme aus Japan ausgeben wird, dann kann man sich an zehn Fingern abzählen, als was die Regierung ihre Untertanen betrachten. Hirnlose, Fett fressende Glotzengucker. So kompetent sehen sie ihre Wähler.

     

    Was die Kindererziehung betrifft, man kennt genug Beispiele in denen beide Elternteile bei ihren Kindern bleiben und das Eregbnis ein katastrophaler Zustand ist. Eltern, die zuhause sind, sind nicht notwendigerweise die besseren. Die erste Regel für eine gute Erziehung sind selbstbewußte, zufriedene Eltern.

    Im übrigen sollten die Deutschen endlich begreifen, dass die Renten nicht durch mehr Nachwuchs gesichert sind. Es werden genug Kinder in Deustchalnd geboren. Doch was nützen uns Millionen von fleißigen gut erzogenen jungen Menschen, wenn nicht einmal für die Hälfte von ihnen ein Arbeitsplatz vorhanden ist? Das Ergebnis sind unzählige Arbeitslose, die ebenfalls mitfinanziert werden müssen.

    Es gibt kein Problem zwischen alt und jung, sondern arm und reich. Aber es ist immer elichter einen Rentner zu verkloppen, als eine Frau Merkel :-)

  • M
    Müller

    Das ist aus Osteuropa doch zu erwarten - Tschechien, Polen, usw., es sind in der Tat frauenfeindliche Länder. Es wird Zeit, dass der Westen das endlich bemerkt.

  • T
    thesquire

    Treffende Überschrift! So sind sie, die Tschechen ... ein rückständiges Bauernvolk. Die haben da bestimmt überhaupt keine Kindergärten oder Kinderkrippen, oder? Gibt´s da überhaupt arbeitende Frauen? Sieht man ja immer im Fernsehen, wie´s da aussieht.

     

    Außerdem, wer ist denn auf die blöde Idee gekommen, diese inkompetenten Landeier aus Osteuropa ans EU-Steuer zu lassen? Mussten die sich vorher denn nicht an uns anpassen? Früher war´s so schön und heute geht´s mit der EU bergab ...

     

    Was kommt als nächstes? Gut, dass es die TAZ gibt, die diese "Ratspräsidentschaft" höchstkompetent beobachtet.

  • TK
    Thomas Kreitschmann

    Es ist wichtig, dass alle Kinder eine gute Betreuung bekommen. Wenn Eltern im Beruf bleiben wollen, brauchen sie Unterstützung für die Erziehung ihrer Kinder. Wenn sie ihre Kinder selber betreuen wollen, brauchen sie auch Unterstützung. Letztere muss dann darin bestehen, dass der Familienarbeiter nicht schlechter dasteht als jemand, der die andere Alternative gewählt hat. Wir erziehen unsere 8 Kinder ohne Betreuung, die Rentenanwartschaft dafür beträgt 121,-- Euro. Welche Rentensumme die 8 Kinder dann später erwirtschaften, kann sich jeder selber ausrechnen und sich mal überlegen, wo die Differenz (nach Abzug des Kindergelds) bleibt. Wenn dann das Kindergeld um 10,-- bzw. 16 Euro erhöht wird, bricht eine Diskussion darüber aus, ob die blöden Eltern sowieso alles nur für DVDs und Zigaretten ausgeben (wir sind Nichtraucher). Leitbild ist das andere Modell, Familienarbeit ist der Collateralschaden der berufsorientierten Familienpolitik. Bei solchen Randbedingungen empfinde ich Sympathie für die Tschechische Republik.