piwik no script img

EU-Charta abstimmen

Roman Herzog ist für einen Volksentscheid über die neue EU-Grundrechtecharta. Verheugen zieht zurück

BERLIN ap/dpa ■ Altbundespräsident Roman Herzog befürwortet eine Volksabstimmung über eine zukünftige Verfassung der Europäischen Union. Er bezeichnete eine Abstimmung für eine EU-Verfassung gestern als „sinnvoll“. Der Altbundespräsident und CDU-Politiker sitzt den Abschlussarbeiten für eine EU-Grundrechtecharta vor. Bis Dezember soll sie von den EU-Staats- und Regierungschefs formell angenommen werden. Bis die 52 Artikel umfassende Charta rechtlich verbindlich sei, vergingen aber noch einige Jahre, so Herzog. In der Diskussion um einen Volksentscheid über die Osterweiterung der Europäischen Union verwarf der deutsche EU-Kommissar Günther Verheugen gestern sein Ja zu einer Abstimmung.

Er sprach sich jetzt ausdrücklich gegen einen Volksentscheid aus. Verheugen war vor eineinhalb Wochen wegen entgegengesetzter Äußerungen kritisiert worden und hatte eine breite Debatte ausgelöst. Eine Volksabstimmung würde das Projekt der Osterweiterung „sehr emotional belasten und mit Vorurteilen belegen“, begründete Verheugen seinen Meinungsumschwung.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen