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Dürreschäden in DeutschlandMillionen-Nothilfe für Bauern

Massive Trockenheit hat viele Bauern in akute Finanznot gebracht. Nun ist klar: Die Bundesregierung springt erstmals seit 2003 wieder mit Unterstützung ein.

Der ausbleibende Regen hat dieses Maisfeld im niedersächsischen Schwüblingsen verdorren lassen Foto: dpa

Berlin dpa | Landwirte mit starken Einbußen wegen der wochenlangen Dürre in vielen Regionen Deutschlands sollen staatliche Nothilfen von bis zu 340 Millionen Euro bekommen. Angesichts von Ernteschäden „nationalen Ausmaßes“ will der Bund 150 bis 170 Millionen Euro geben, wie Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) am Mittwoch in Berlin erklärte. Die Länder sollten ergänzend die Hälfte des Gesamtbetrags tragen. Insgesamt seien nach Länderangaben bundesweit rund 10.000 Betriebe so sehr betroffen, dass sie in ihrer Existenz bedroht seien.

Generelle Schwelle für Hilfen ist, dass in einem Betrieb mehr als 30 Prozent der durchschnittlichen Jahreserzeugung zerstört sind. Die konkreten Verfahren für die Unterstützung wollen der Bund und die betroffenen Länder nun gemeinsam festlegen. Zuletzt hatte sich der Bund 2003 wegen einer Dürre an Finanzhilfen beteiligt. Damals zahlte er mit acht betroffenen Ländern insgesamt 80 Millionen Euro aus.

Massive Trockenheit hat in diesem Jahr vor allem im Norden und Osten teils schwere Ernteausfälle verursacht. Bundesweit ergebe sich bei Getreide eine Menge von 35,6 Millionen Tonnen und damit ein Minus von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, teilte der Bauernverband in seiner Bilanz mit. Hinzu kämen Einbußen bei Kartoffeln, Zuckerrüben und vor allem beim Anbau von Tierfutter. In einigen Regionen lägen Ernteverluste zwischen 50 und 70 Prozent bis hin zu Totalausfällen.

Bauernpräsident Joachim Rukwied sprach von einer „miserablen Getreideernte“. Daher sei es dringend geboten, dass Bund und Länder ein Hilfsprogramm mit Unterstützungsmaßnahmen für die betroffenen Betriebe rasch auf den Weg bringen. Höhere Erzeugerpreise für Getreide an den internationalen Märkten seien dringend erforderlich.

Ackerbauern mit großen Einbußen profitierten aber nur begrenzt, wenn sie keine nennenswerten Mengen zu höheren Preisen absetzen könnten. Der Verband hat Hilfen von bis zu einer Milliarde Euro gefordert.

Akute Probleme haben auch viele Viehhalter, bei denen Futter knapp zu werden droht. Wegen der Dürre ist einmal gemähtes Gras nun vielfach nicht für den sonst üblichen zweiten und dritten Schnitt nachgewachsen. Klöckner hat deswegen bereits Erleichterungen auf den Weg gebracht, damit zusätzliche Flächen zum Gewinnen von Futter genutzt werden können.

Der Bauernverband hatte Unterstützung von bis zu einer Milliarde Euro gefordert. Er setzt darauf, dass Hilfen für Betriebe in Existenznot möglichst noch in diesem Jahr ausgezahlt werden können.

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6 Kommentare

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  • "....Einbußen......und vor allem beim Anbau von Tierfutter..."



    Tierhaltung ist doch gerade der Klimakiller Nr. 1 in der Nahrungsmittelproduktion. Tierhalter und die Konsumenten tierischer Produkte sind doch gerade ein Teil des Problems.



    Daß Tierhalter am lautesten schreien nach finanzieller Unterstützung ist doch ein Hohn !



    Klimaschutz heißt auch rigoroses Zürückfahren der Nutztierhaltung.



    Damit zudem auch diese bestialische Tierquälerei aufhört.



    Aber nein. Der Staat und seine braven Schnitzelbürger unterstützt auch noch geradezu Klimakiller und Tierquäler.



    So wird weiterhin die recourcenintensive konventionelle Landwirtschaft mit Pestiziden und Landraub hochsubventioniert für all die Billigprodukte in den Billigdiscountern, daß es einem in Anbetracht von 3-4° zu erwartende Erderwärmung ( Potsdam- Institut für Klimaforschung ) nur noch Angst und Bange werden kann.

  • Agrarsubventionen komplett abschaffen - sofort.

    Es ist zu Otto Normalverbraucher augenscheinlich immer noch nicht durchgedrungen, dass dieses alljährliche intensivmedizinische Prämienmodell überall klebrig haften bleibt, nur nicht bei den Bauern selbst. In deren Bilanzen sind diese Zahlungen allenfalls als durchlaufender Posten gelistet. Auch für mich ist im übrigen nicht einzusehen, dass unter den Empfängern nunmehr eine Zech Stiftung mit jährlich weit mehr als 5 Mio. Euronen gelistet ist, um nur ein Beispiel plakativ herauszupicken...

    Ungeachtet dessen ist es allerdings in höchstem Maße erschreckend, mit welcher gehässig abschätzigen Termini jene Berufskollegen medial förmlichst überschüttet werden, die eine Dürrekastastrophe wirklich gewaltigen Ausmaßes ereilt. Jeder Bauer mit Herzblut leidet, wenn er nicht weiß, mit was er seine Tiere durchfüttern soll. Ein Kapitalfluss als Tröpfchen auf die vielerorten noch immer brandheiße Erde ist wohl wahrhaftig nicht das, was man sich schlussendlich dabei an Hilfe herbeisehnt...!?

    Und mit Verlaub, die Dürre ist noch nicht vorbei. - Nach der Ernte ist vor der Ernte! Als aktiver Landwirt sehe auch ich mich aktuell mit einer Situation konfrontiert, die wir in einer solchen allgewaltigen Auswirkung noch nicht hatten. Bislang habe ich noch nicht einmal eine Stoppelbearbeitung vorgenommen, um extrem schonend mit dem Humusboden umzugehen. Geregnet hat es bei uns noch nicht ein Tröpfchen, was auch das Elend in unseren Wäldern mittlerweile gnadenlos widerspiegelt. Da sind Schäden gesetzt, die sich so schnell nicht wieder beheben lassen. Will oder kann man das Ausmaß der Dinge (NOCH) nicht erfassen?

  • Immer wieder schön: Wie jener stolze Bauernverband ( in Wahrheit Filiale der Agrarindustrie ), der sonst mutig gegen staatliche Bevormund-



    ung dröhnt u. die sogenannte Freie Marktwirtschaft propagiert, laut wehklagend die Hilfe des Staates einklagt.



    Da lachen nicht nur die Hühner aufm



    subventionierten Hof.

  • Man sollte damit anfangen, Subventionen (und diese Hilfen werden Subventionen eines im Markt gescheiterten Geschäftsmodells sein) an nachhaltiges Wirtschaften zu knüpfen.



    Es ist seit Jahrzehnten bekannt, dass Monokulturen, Massenviehaltung und Waldrodung zu "Versteppung" führen.



    Um derartige Subventionen in Zukunft zu verhindern sollte die Regierung Anreize setzen eine nachhaltige Landwirtschaft zu betreiben.



    Vllt. ist dann das Steak 2ct teurer, aber am Ende ist es für alle billiger.

  • Früher haben die Bauern bei uns das Land gemolken, jetzt muss der Bund der Kuh ein Eis holen «(º¿º)»