Dschihadisten in Nigeria: Boko Haram entführt 170 Menschen
Bei einem Überfall im Nordosten des Landes werden 35 Menschen ermordet. Es wird von einer großen Zahl entführter Frauen und Kinder berichtet.
MAIDUGURI rtr | Mutmaßliche Kämpfer der islamistischen Boko-Haram-Miliz haben im Nordosten Nigerias mehr als 170 Frauen und Kinder entführt. Bei dem Überfall auf die abgelegene Ortschaft Gumsuri seien zudem 35 Menschen getötet worden, berichteten mehrere Überlebende am Donnerstag.
Der Angriff ereignete sich bereits am Sonntag. Die Gegend ist auch mit mobiler Kommunikationstechnologie kaum erreichbar. Daher dauert es oft Tage, bis Nachrichten nach außen gelangen.
Bei einem ähnlichen Überfall in der Region hatten Milizionäre der Boko Haram im April mehr als 200 Mädchen aus einer Schule in der benachbarten Ortschaft Chibok an der Grenze zu Kamerun entführt. Durch den bewaffneten Kampf der Miliz für einen islamistischen Staat sind in den vergangenen fünf Jahren Tausende Menschen getötet und Hunderte entführt worden.
116 Kämpfer der Boko Haram wurden nach Angaben des kamerunischen Verteidigungsministeriums am Mittwoch bei Kämpfen im äußersten Norden des Landes getötet. Die Armee habe einen Angriff auf einen Armeestützpunkt zurückgeschlagen, teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums mit.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!