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Drogenfrei im Schlaf

■ Pilotprojekt über narkosegestützten Opiatentzug am AK Ochsenzoll

Vielen methadonsubstituierten Drogenkranken fällt es ungemein schwer, irgendwann auch auf die letzten Milligramm des Ersatzstoffes zu verzichten. Die Rückfallgefahr in dieser letzten Phase ist darum hoch. Auf den Hamburger Suchttherapietagen, die gestern begannen, wird am Freitag eine neue Lösung für dieses Problem vorgestellt: der Opiatentzug unter Narkose. Die Entzugssymptome werden dabei im Zeitraffer und nicht bewußt durchlaufen. Das AK Ochsenzoll (AKO) will in einer kontrollierten Studie untersuchen, ob die in Österreich entwickelte Entzugsform „Hand und Fuß hat“, sagte gestern der zuständige Chefarzt Klaus Behrendt.

Vorausgesetzt, daß mit den Kassen entsprechende Fallpauschalen ausgehandelt werden, könnten dann 50 Heroinsüchtige den verkürzten Entzug durchlaufen. Anschließend sollen die Ergebnisse mit denen des herkömmlichen medikamentengestützten Entzugs anhand einer Kontrollgruppe verglichen werden. Am Freitag wird Felix Tretter von der Suchtabteilung des Bezirkskrankenhauses Haar (München) über die Erfahrungen mit dieser Methode berichten.

Zudem hat Bürgermeister Henning Voscherau (SPD) am Eröffnungstag der von der Uniklinik Eppendorf, dem AKO und den Drogenambulanzen organisierten Tagung kritisiert, daß die niedergelassenen Ärzte nach wie vor „eher abgeneigt“seien, sich den Drogenkranken zu widmen. Allen Fortbildungsambitionen der Ärztekammer zum Trotz seien „Suchtkranke in der ärztlichen wie in der psychotherapeutischen Praxis unbeliebt, gelten als therapieresistent und nicht wartezimmerfähig“, sagte Voscherau vor rund 450 SuchtkrankenhelferInnen im Pädagogischen Institut der Universität. lian

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