■ beiseite: Dreyfus-Symposium
Dem 100. Jahrestag der Dreyfus-Affäre ist ein internationales Symposium „Dreyfus und die Folgen“ im Mai in der Europäischen Akademie Berlin gewidmet. Veranstalter ist das Moses Mendelssohn Zentrum für Europäisch-Jüdische Studien an der Universität Potsdam. Das Symposium soll sich den drei Themenbereichen „Rezeption der Affäre“, „Medien und Meinungsbildung“ sowie „Die Krise des Politischen in der Moderne“ widmen, teilte das Moses Mendelssohn Zentrum am Sonntag mit. Der französische Hauptmann jüdischer Abstammung Alfred Dreyfus (1859–1935) war 1894 vor dem Hintergrund antisemitischer Strömungen nach falschen Anschuldigungen wegen angeblichen Landesverrats zu lebenslänglicher Deportation verurteilt worden. Die Affäre mobilisierte die gesamte französische Linke, 1898 setzte sich der Schriftsteller Emile Zola öffentlich für Dreyfus ein: Geburtsstunde des engagierten Intellektuellen, dessen Verschwinden heute allerorten beklagt wird.
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