piwik no script img

Drei FragenChristoph Butterwegge

Foto: dpa
Christoph Butterwegge

Jahrgang 51, ist Politikwissenschaftler und Bundespräsidentschaftskandidat der Linkspartei.

taz: Herr Butterwegge, würden Sie sagen, dass Sie ein Verfassungspatriot sind?

Christoph Butterwegge: Wenn man unter „Verfassungspatriotismus“ versteht, dass ich nach meiner Frau – ich denke an Gustav Heinemann – und meinen beiden Kindern eher die demokratischen Werte unseres Grundgesetzes als „Deutschland“ liebe, ja. Insbesondere seine Fundamentalnorm „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ hat etwas Erhabenes und Erhebendes, wenn das Pathos erlaubt ist.

Stehen Sie für die Errungenschaften dessen, was man die offenen Gesellschaft nennt?

Unter einer „offenen Gesellschaft“ kann ich mir – ehrlich gesagt – wenig vorstellen, zumal ich kein Anhänger Karl Poppers bin. Unter einem weltoffenen Land oder einer sozialistischen im Unterschied zu einer kapitalistischen Gesellschaft kann ich mir schon mehr vorstellen. Sie muss human, tolerant, möglichst friedlich und solidarisch, ihr Staat sollte liberal, sozial und demokratisch verfasst sein.

Ist die offene Gesellschaft vielleicht nur etwas für privilegierte Bürger*innen?

Eine „offene Gesellschaft“ lebt davon, dass alle ihre Mitglieder sozial, politisch und kulturell partizipieren. Die Voraussetzung dafür ist aber, dass arme Bürger*innen finanziell so ausgerüstet werden, dass sie es können.

Die Fragen stellte Jan Feddersen, Projektleiter taz.meinland

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen