Diskussion um Hilfen für Flüchtlinge: Herrmann will das Taschengeld kürzen
Nach Innenminister de Mazière fordert nun auch der bayerische Innenminister Herrmann, das Taschengeld für Balkanflüchtlinge zu reduzieren.
Berlin dpa | Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) fordert, das Taschengeld für Asylsuchende aus den Balkanstaaten drastisch zu kürzen. „Die Zuwendungen für diese Gruppe sind eine Zumutung für die deutschen Steuerzahler“, sagte der CSU-Politiker der Tageszeitung Die Welt. Diese Zahlungen seien ein Anreiz für viele Menschen vom Balkan, nach Deutschland zu kommen und das Geld mit nach Hause zu nehmen.
Herrmann plädierte dafür, das Leistungsniveau für alle Asylbewerber zu überprüfen. „Wir müssen uns fragen, ob sich der deutsche Sozialstaat die jetzige Großzügigkeit noch leisten kann“, sagte er.
Sachleistungen sollten Vorrang vor Geldleistungen haben. „Echte Flüchtlinge wollen auch nur in Sicherheit leben, eine Unterkunft haben, täglich verpflegt und etwas zum Anziehen haben.“
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hatte sich dafür ausgesprochen, Asylbewerbern eher Sachleistungen als Bargeld zu geben. Bisher bekommen sie in den Erstaufnahme-Einrichtungen ein Taschengeld von 143 Euro im Monat.
De Maizière will in dieser Woche eine neue Prognose abgeben, wie viele Flüchtlinge in diesem Jahr in Deutschland erwartet werden. Bisher wurde mit 450 000 gerechnet, die tatsächliche Zahl dürfte jedoch deutlich höher sein.
Leser*innenkommentare
blinde kuh
„Echte Flüchtlinge wollen auch nur in Sicherheit leben, eine Unterkunft haben, täglich verpflegt und etwas zum Anziehen haben.“
...und echte bayrische politiker wollen keine konstruktiven lösungsvorschläge unterbreiten, sondern lediglich chauvinistisch rumhetzen, paternalistische selbstherrlichkeit ausschwitzen und das grundgesetz nach gutsherrenart knebeln...
woher will dieser herr-mann denn eigentlich so genau wissen, welche bedürfnisse ein "echter" flüchtling so haben mag, dass er hier "berufen" fühlt, derartige opfervorschriften zu dekretieren???
nzuli sana
Ein so schöner Begriff wie Taschengeld.
Man denkt dabei auch gleich an die Erziehung von Kindern...
970 (Profil gelöscht)
Gast
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Mind
Eine Diskussion an falscher Stelle. Man sollte einmal über die EU-Landwirtschaftspolitik gegenüber Afrika sprechen. Mit dem Export von subventionierten Hähnchenteilen hat man dem Geflügelzüchtern in Afrika diel Lenbensgrundlage genommen. Ich weiss nicht, wie es bei Schweine oder RIndfleisch aussieht. Vor kurzem habe ich in der taz gelesen, dass Getreide aus der EU nach Südsudan exportiert wird. Man bracht eine Ausstiegsszenario aus dem Export von landwirtschaftlichen Gütern aus der EU Richtung Afrika. Afrika muss eine eigene VErsorgung mit Agrarprodukten aufbauen können. Sonst nimmt man den Afrikanern weiterer Einkommensmöglichkeiten in ihren eigenen Ländern.
robby
Wenn das Geld nicht reicht, sollte man es bei den Verursachern holen: Den Banken, die mit Lebensmittel spekulieren, den Waffenherstellern, die mit dem Krieg viel Geld verdienen, den Palmöl-, Kakao- und seltene Erden-Importeure..... .solange bis denen die Geschäftemacherei mit dem Elend der Menschen vergeht....
.... aber in diesem System ist es legal Menschen sterben zu lassen, wenn nur der Konzerngewinn stimmt....
76530 (Profil gelöscht)
Gast
Wenn es um Moral ginge, wäre Ihr Vorschlag sicherlich Erfolg versprechend. Da es jedoch, wie Sie selbst schreiben um Aktiengewinne, Geschäftemachen und die politische Absicherung der ganzen Sauereien geht, bleibt er ein frommer Wunsch.
Es sei denn, die breiten Massen kämen endlich zur Besinnung, wo es wirklich lang geht für ein humanes Leben.
amigo
@robby Tja - wer den Reichtum für die Eliten predigt, wird das Elend für viele ernten...