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Diskriminierungen bekämpfenInstitut will "Rasse" tilgen

Das Deutsche Institut für Menschenrechte will den Begriff "Rasse" aus deutschen Rechtsvorschriften streichen. Auch der Kampf gegen Rassismus müsse ohne ihn auskommen.

Modellierte "Rassen" aus dem 19. Jahrhundert in einer Ausstellung des Deutschen Hygiene-Museums in Dresden. Bild: dpa

In deutschen Gesetzen soll der Begriff "Rasse" nicht mehr verwendet werden - selbst wenn es um das Verbot der Diskriminierung "wegen der Rasse" geht. Das fordert das Deutsche Institut für Menschenrechte. "Man kann Rassismus nicht wirksam bekämpfen, wenn der Begriff ,Rasse' beibehalten wird", erklärte der Jurist Hendrik Cremer, der im Auftrag des Instituts eine Studie verfasst hat.

Geändert werden müsste zum Beispiel das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, das nicht nur die Benachteiligung wegen des Geschlechts oder des Alters verbietet, sondern auch "aus Gründen der Rasse". Im Grundgesetz heißt es bisher in Artikel 3: "Niemand darf wegen […] seiner Rasse […] benachteiligt oder bevorzugt werden." Auch internationale Verträge wie der EG-Vertrag oder zahlreiche UN-Abkommen sollten künftig ohne den Rasse-Begriff auskommen, fordert das Institut.

Seit dem 17. Jahrhundert wird versucht, Menschen nach Hautfarbe, Statur und Gesichtsform bestimmten Rassen zuzuordnen. In der Regel ist dies verbunden mit der Vorstellung, dass bestimmte Rassen den anderen überlegen sind. Rassentheorien sind deshalb für einige der schlimmsten Übel der Menschheitsgeschichte verantwortlich: Kolonialismus, Sklaverei und natürlich den "Rassenkampf" der Nazis mit der versuchten planmäßigen Vernichtung der "jüdischen Rasse".

Schon seit den 50er-Jahren setzt sich daher die UN-Kulturorganisation Unesco dafür ein, den "sozialen Mythos Rasse" aus dem öffentlichen Leben zu tilgen. Alle Menschen gehörten der gleichen Spezies Homo sapiens an, kleinere biologische Unterschiede sollten keine soziale Rolle spielen.

Bisher blieben solche Forderungen ohne großen Erfolg. Vor allem im englischen Sprachraum ist "race" ein viel zu gebräuchlicher Begriff. So heißt etwa ein englisches Gleichstellungsgesetz "race relations act", geschaffen wird dabei eine "commission for racial equality".

In Deutschland wird der Rasse-Begriff zwar viel reflektierter benutzt, aber Gerichte und Parlamente müssen in Begründungen für Urteile und Gesetze immer wieder klarstellen, dass sie das Konzept der "Rasse" natürlich ablehnen, auch wenn sie das Wort verwenden.

Künftig soll jedoch ganz auf den gefährlichen Begriff verzichtet werden, fordert das Deutsche Institut für Menschenrechte. Denn die Gesetzessprache habe Vorbildfunktion und wirke auf das Bewusstsein der Menschen ein. Im Gleichbehandlungsgesetz soll es künftig zum Beispiel heißen: "Ziel des Gesetzes ist es, rassistische Benachteiligungen […] zu verhindern." Und für englischsprachige internationale Verträge schlägt Cremer die Formulierung vor: "without discrimination based on racism". Das Institut geht also nicht so weit wie Finnland, Schweden oder Österreich, wo in manchen Gesetzen nur noch von "ethnischer Herkunft" oder "ethnischer Zugehörigkeit" die Rede ist. Solche Formulierungen würden zu wenig verdeutlichen, dass es um den Kampf gegen Rassismus geht.

Politische Reaktionen liegen noch nicht vor. Der Vorschlag des Instituts beruht aber auf einer Tagung, an der auch Vertreter des Bundesjustizministeriums und des Auswärtigen Amtes mitgewirkt haben. Das staatsfinanzierte Deutsche Institut für Menschenrechte wurde 2001 auf Empfehlung des Bundestags gegründet.

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71 Kommentare

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  • F
    Flo

    Die Rechten bauen ihr ganzes Weltbild darauf auf und die Linken würden es am liebsten verbieten,

    beides EXTREMISTISCHER Dünnpfiff!!!

    man sollte das Wort dabei belassen was es ist, ein biologischer Begriff.

  • S
    Schnauz

    Ich schlage das Verbot des Wortes "Schwerkraft" vor. Dann kann niemand mehr von der Leiter fallen und sich so fest den Kopf anschlagen.

  • A
    abc

    interessante Diskussion zum Thema:

    http://emma.de/forum.html?&view=single_thread&cat_uid=1&conf_uid=37&thread_uid=1031

     

    zum Begriff:

    "Diskriminierung wegen Rassenideologie"

    "(vermeintliche) ethnische Diskriminierung"

    auch etliche andere Formulierungen wäre möglich!

    (s.-den guten Beitrag v. Bark Wind)

     

    Die sehr starke Ideologische Behaftung sieht man auch zB. daran, dass die Representanten der jeweiligen "Rassen" immer: "DER SCHWARZE", "DER INDIANER", "DER WEIßE" (Mann) ist.

    [keinesfalls generisch gemeint]

    Wie man auf dem Bild sieht!

     

    (@dominique) zum Begriff Geschlecht. In der Menschenrechtsdeklaration (engl.) Art. 2 steht auch sex (biologisches Geschlecht), nicht gender (!)(gesellschaftlich gefördertes Geschlecht).

    Im Deutschen ist es der selbe Begriff. gender ist im hohen Maße eine gesellschaftliche Konstuktion. Stopp discrimiation of sex by gender-constuction.

     

     

    Natürlich löst eine neue Begrifflichkeit nicht sofort alle Probleme. Dennoch zeigt die bisherige sehr wohl eine bestimmte Geisteshaltung.

  • M
    molosovsky

    In dem kenntnisreichen Überblick »Darwins Vermächtnis« von John Dupré heißt es zum Thema Rasse knapp: »…das Konzept der menschlichen Rasse habe sich als bedeutungslos erwiesen«, weil nämlich: »Die genetische Variation innerhalb einer rassisch definierten Grüppe erheblich größer als die Variation zwischen zwei beliebigen, derart klassifizierten Gruppen {ist}.«

     

    Dupré führt weiter aus, dass es allerdings sinnvoll ist, zwischen Rasse (biologisch) und Rasse (soziologisch) zu unterscheiden, denn unzweifelhaft gibt es Zusammenhänge zwischen dem Zugang zu gesellschaftlichen Gütern und der Zuordnung zu einer rassischen Gruppe. Dabei ist am heikelsten »{t}ypischerweise die Mitglieder von Gesellschaften dieses Zuordnen mehr oder weniger gedankenlos auf der Grundlage weniger, oberflächlicher Kennzeichen {erlernen}«.

  • E
    Ekkaia

    Jaja, die Kommunisten immer.

    Die meisten Kommentare hier lesen sich überhaupt ziemlich rassistisch. Klar, dass die nicht ohne Rassenbegriff leben können. Und ohne Geschlecht! Wo kämen wir denn dahin?! Chaos, Anarchie, Weltuntergang!

  • H
    Henriette

    >Solche begriffe dürfen im juristischen bereich einfach nicht verwendet werden, da dadurch eine unterschiedliche behandlung nach diesen "rassen" erst möglich wird.

     

    Zitat Ende

     

    So ein Unfug. Diese Behandlung ist auch so möglich, dass kann man täglich besichtigen. Und dabei fällt der Begriff "Rasse" bestimmt nicht. Wissenschaftlich gesehen hat er erwiesenermassen seine Berechtigung. Oder will hier jemand ernsthaft behaupten Medikamente zeigen bei allen Menschen die gleiche Wirkung? Wissenschaftler fordern schon lange die Aufhebung solcher Tabus.

     

    Wie wollen Sie erklären dass Glutamat für Europäer schädlich sein kann, für Asiaten aber kein Problem darstellt? Ein Asiate mit spanischem Pass ist eben nunmal immer noch ein Asiate.

     

    Diese "Neusprech" fordernden Kommunisten hier lehren einem das Gruseln.

  • H
    Horst

    wenn es keine Rasse gibt, wie kann es dann bitte schön Rassismus geben?

  • H
    hedelfinger

    Die armen Landwirte, Bauern und Tierzüchter - ja die werden sich dann wohl umstellen müssen. Wie soll man die schwarzbunte Rinderrasse dann nennen?

     

    Vielleicht Volk? Oder Nation?

    Oder Sozialistische Republik?

     

    Mal sehen, wie die Nutztiergesetzgebung dann klingt.

  • S
    Shrike

    Wobei diese Maßnahme wissenschaftlich gesehen wohl recht sinnvoll ist.

    "Rassen" wie etwa bei Hunden gibt es unter den Menschen wohl nicht, sagen jedenfalls die meisten Humangenetiker.

     

    Wer allerdings meint, so den Rassismus abschaffen zu können, stellt nur seine Naivität zur Schau.

     

    Einerseits, da es Unterschiede zwischen den Menschen durchaus gibt, ethnische Gruppen sind ja keine Fiktion.

     

    Wichtiger ist jedoch, dass es ohnehin immer darauf ankommt, was die Menschen aus dem machen, was sie wahrnehmen.

     

    Die Vorstellungen der Menschen sind und waren immer der wichtigere Faktor bei der Bildung und Zuschreibung von Identitäten.

     

    Ich persönlich bezweifele, dass sich das in absehbarer Zeit ändern wird.

     

    Die vorhandenen Unterschiede (etwa Ethnien, Glaubensgemeinschaften etc.) zu verleugnen ist einerseits unsachlich und zweitens wird es zu wenig führen.

     

    Erklärt man die einen Unterschiede weg, finden die meisten Menschen sehr schnell neue.

     

    Gruppen, Cliquen, Sippen, Ausgrenzung, das "Abstempeln" von Menschen, Vorurteile und Misstrauen, vielleicht wird es das immer geben, ebenso, wie es immer Konflikte und Streit geben wird.

     

    Wichtiger ist eine gemeinsame Kultur/ein ausreichend umsichtiger Umgang miteinander, welcher es ermöglicht, mit all dem so umzugehen, dass man gut zusammen in einer Gesellschaft leben kann.

  • T
    treba

    Warum habe ich nur das gefühl, dass grade die letzten kommentare hier von pi-news leserInnen kommen? :)

     

    Auch die behauptung, "behinderte" würden im kommunismus einfach untergehen, ganz abgesehen davon, dass der kommentar hier meiner meinung nach schlicht unpassend ist, ist einfach nur dumm. Der kommunismus besagt, dass jedes individuum seinen bedürfnissen nach behandelt wird. Aber dem kommentator scheint ja ein system, in dem allein die arbeitskraft eines individuums bestimmt, was es für einen bedarf haben darf, besser zu finden. Dass es "behinderten" überhaupt so gut geht, wie es bei uns gott sei dank der fall ist, ist nur den sozialistischen zügen unseres staates zu verdanken. Wenn der kapitalismus uneingeschränkt herrschen würde, DANN hätten schwache minderheiten etwas zu befürchten. Auf andere alternativen der "rechten" geh ich gar nicht erst ein, wir wissen alle, was dann mit minderheiten passiert. Allerdings alles nur am rande :)

     

    Was den Artikel betrifft: ich finde den vorschlag seeehr gut, da, wie schon vorher von jemanden angemerkt, konstrukte wie rassen für menschen sehr ungeschickt und unpassend sind. Solche begriffe dürfen im juristischen bereich einfach nicht verwendet werden, da dadurch eine unterschiedliche behandlug nach diesen "rassen" erst möglich wird.

  • A
    anke

    Wenn Rassismus, wie das Lexikon behauptet, jeden Menschen als einer Gruppe zugehörig behandelt und ihm auf dieser Basis unveränderliche Merkmale und Charakterzüge unterstellt, wundert es mich nicht, dass Hendrik Cremer den Begriff verbieten lassen möchte. Wenn ich nämlich die drei letzten Studien, die mir untergekommen sind, zusammenfassen müsste, könnte mir unter Umständen ganz spontan das Wort "Mist" einfallen. Und nun stelle sich nur mal jemand den Imageschaden für unsere schöne kluge blonde Heimat vor, wenn ich organisierter Rassist wäre. Käme ich dann nicht, obelixlike, angesichts meiner täglichen Zeitungslektüre auf die Idee zu unterstellen, alle deutschen Wissenschaftler hätten per se einen Knall? Und würde ich daraus nicht umgehend eine Kampagne machen? Hätte das Deutsche Institut für Menschenrechte (wer genau ist das eigentlich?) dann nicht ganz schnell ganz viel Ärger und Arbeit am Hals – ausgelöst zu allem Überfluss von einem eigentlich mit ganz anderen, viel wichtigeren Dingen (der eigenen Karriere und der SPD zum Beispiel) ausgelasteten Außenminister? Und ist es da nicht doch besser, man gibt ein paar Euren aus für eine Studie, die nicht weniger als eine Grundgesetzänderung auf den Weg bringen soll?

     

    Wie haben wir zu DDR-Zeiten immer gesagt, wenn von ganz oben mal wieder viel Geld für ganz sinnloses Zeug ausgegeben wurde? "Wir haben's ja. Wir sind schließlich die Besitzer der Betriebe!"

  • L
    Lena

    Ich lach mich kaputt... denn was im Buch steht wird ja sicherlich auch befolgt... das "Deutsche Institut für Menschenrechte" hätte seine Energie besser für die Einforderung von mehr MitarbeiterInnen für entsprechende kleinschrittige Projekte zur bekämpfung von menschenverachtender Dummheit und Unwissenheit (um nicht das böse R-Wort zu benutzen) nutzen sollen, als sich in besserwisserischer Manier der kleinkarierten Welt der Idiotie schriftlich hinzugeben. EKELAHFT.

  • IN
    Ihr NameAlexander Burhans

    Wunderbar, die Wahrnehmung bestimmt ja bekanntlich die Wirklichkeit, deswegen ist die steichung des begriffes ein wichtiger Schritt gegen Rassismus, und 2015 wenn "ethnisch" aehnlich schlecht konnotiert ist wird halt wieder ein neues Synonim gesucht, konsequente Verleugnung kann nichts an Zustaenden Aendern. das ist nur straussenhaftes Kopf-In-Den-Sand-Stecken.

     

    Rassismus? gibts hier nicht, hier ist nur Sand!

  • D
    Dominique

    Hervorragender Einfall! Dann streichen wir bitte, gleichsam wegen der "kleineren biologischen Unterschiede" den Begriff "Geschlecht" und, weil es sich auf "das Bewusstsein der Menschen" auswirkt, die Worte "Hass, Krieg, Ungleichheit" und noch viel mehr aus dem Wortschatz der deutschen Sprache. Aber ich wollte sagen: Moral sollte man nicht zum Fundament aller Dinge, gerade nicht der Sprache und ihrer Begriffe machen. Was das "Deutsche Institut für Menschenrechte" da fordert, wäre weitergerechnet eine Verminderung der gedanklichen Auffassung, im Endeffekt eine Beschädigung der Menschlichkeit. Kurzum: Ich halt nichts von dem Plan.

  • LF
    Lasse F.

    Die Unterschiede zwischen verscheidenen Menschen wird keiner leugenen können. Daß diese Unterschiede mit dem Grad der gemeinschaftlichen Verwandtschaft zu- oder abnehmen auch nicht.

    Die Erforschung des Menschen ist seit der modernen Genetik doch sehr weit gekommen. Was gibt es da zu leugnen. Mit welcher wissenschaftlichkeit. Unterschiede ergeben sich nicht nur in äußeren Erscheinungsbild, sondern auch tatsächlich.

     

    Rückfall in das Mittelalter.

     

    Wer die offenkundigen Unterschiede zwischen einem Pygmäen und einem Skandinavier nicht aussprechen darf, wird im Denken beschränkt.

     

    Dieses beschränkte Denken ist das Ziel.

    Das (unbekannte) Vorbild ist der Neusprech aus 1984. Wie bereits angesprochen sollte dann konsequenterweise der Unterschied zwischen Mann und Frau oder Behinderten mit Downsyndrom oder ohne auch wegfallen.

    Das heißt "mensch" wird über den gleichen Kamm geschehrt: Menschen mit Downsyndrom, Blinde, gehörlose gehen bitter unter oder wir alle müsse die Blindenschrift erlernen.

     

    Der Kommunismus kennt keine Grenzen.

    Warum widmet eine Tageszeitung, die ernst genommen werden will, über einen solchen offenkundigen Schwachsinn mit mehr als eine Dreizeiler?

    Aber wer glaubt ernsthaft, die "taz" will tatsächlich ernst genommen werden?

  • AC
    Anna Coels

    Ich freue mich unendlich über diese wunderbare Forderung. Ich kriege jedes Mal einen Widerwillen, wenn Leute das völlig unwissenschaftliche Wort 'Rasse' in den Mund nehmen.

    So leicht begründet(e) sich mit Hilfe dieses Begriffes ein Entweder-Oder, eine Höher- oder Niedrigwertigkeit und unter bestimmten Bedingungen sogar eine 'Reinheit' oder 'Unreinheit'.

    Endlich ist es Zeit darüber zu reden, um welche Unterschiede es in jedem Fall konkret geht, ob eine Unterscheidung etwas nützt und WEM sie nützt.

  • N
    Nobilitatis

    Wenn das aufgegriffen wird, plädiere ich für die Formulierung "Vogel-Strauß-Erlass".

  • BR
    Bela R.S.

    Dann sollte im Sinn der Menschenrechte auch auf das binäre Geschlechtssystem verzichtet werden,...und Ethnien geht garnicht.

     

    Der Kampf um Diskriminierung wg. Aussehen und körperlicher Bewandnis hat immer eine stetige Reflektion zu folge und das Thema wäre dann, in diesem Fall, die 'critical whiteness'.

  • JS
    Johann Sartoris

    Ich würde dann auch gleich die Begriffe "Geschlecht", "Alter", "Religion" streichen. Schließlich sind wir alle eine Spezies und das alles nur kleinere Unterschiede, die ja keine soziale Rolle spielen sollten.

     

    (auch nur eine Glosse ohne publizistischen Wert, Veröffentlichung daher unnötig)

  • S
    SEPP

    Alberner Aktionismuss,

    wir sollten erwachsen genug sein diesen Begriff auch weiterhin verwenden zu können.

    In der Biologie hat der Begriff einen sinnvollen Platz - man muss kein "neusprech" einführen!

    Außerdem zeigt sich so auch weiterhin die menschenunwürdige sicht zur Zeit des Nationalsizialismuss.

    Zumindest meine Meinung.

  • A
    Arki

    Dadurch das man den Begriff streicht werden die Menschen auch nicht toleranter. Die meisten setzen Nation-Volk-Rasse-Ethnie ohnehin gleich. Schöner wäre eine öffentliche Debatte über Identitätsbildung...

    Ich frag in 10 Jaren nochmal.

  • BW
    Bark Wind

    Ja, das ist längst überfällig. Aber eigtl. nicht so schwer, oder sind die Juristen u. Juristinnen wirklich so inflexibel? z.B. statt "wegen der Rasse" kann einfach "wegen der angeblichen Rasse" oder "wegen rassistischer Anfeindung" oder dergleichen gesagt werden, denn Rassismus gibt es ja tatsächlich, und er heißt gerade auch so, weil "Rassen" zu den fiktiven Bestandteilen seiner Ideologie gehören, so dass z.B. vom Aussehen auf "Rassen" geschlossen wird und damit weitere Eigenschaften fälschlich als angeblich natürlich (genauer gesagt: genetisch bedingt, zumidest in den rassistischen Varianten seit ca. dem späten 19. Jh.) vorhanden behauptet werden.

     

    Spannend wäre die Frage, ob es eine rassistische Diskriminierung wäre, Nazis als signifikant oft Zugehörige einer speziellen Rasse zu bezeichnen, die nicht etwa durch äußerlich sichtbare Merkmale definiert sei, sondern durch bestimmte Persönlichkeits'defizite', die da signifikant häufiger seien, als bei anderen Menschen. Zur selben Rasse würde dann evtl. Stalin, PolPot, und not least wohl auch Mrs. Thatcher und Mrs Palin gehören, deren Kindern (und dem Rest der Welt) freilich nicht zu wünschen wäre (alles hypothetisch!), dass diese Eigenschaften erblich dominant sind. ... Aber schon die Übertragung mittels Verhaltensweisen kann ja sehr irreversible Folgen haben, sogar über Generationen hinweg (weshalb oft fälschlich/voreilig von Familienhäufigkeiten bei psychischen Krankheiten etc. auf genetische Veranlagung geschlossen wird).

  • H
    Herbert

    So ein Schmarrn! Dann wird eben ein anderer Ausdruck genutzt. Aber, wem es Spaß macht....

  • LP
    lothar priewe

    die ganzen klugsch... und neunmalklugen die hier kommunistische unterwanderung entdecken sollten sich doch nur mal die erklärung der unesco zum rassebegriff durchlesen. aber vielleicht ist die ja auch schon unterwandet....

  • F
    Flo

    Die Rechten bauen ihr ganzes Weltbild darauf auf und die Linken würden es am liebsten verbieten,

    beides EXTREMISTISCHER Dünnpfiff!!!

    man sollte das Wort dabei belassen was es ist, ein biologischer Begriff.

  • S
    Schnauz

    Ich schlage das Verbot des Wortes "Schwerkraft" vor. Dann kann niemand mehr von der Leiter fallen und sich so fest den Kopf anschlagen.

  • A
    abc

    interessante Diskussion zum Thema:

    http://emma.de/forum.html?&view=single_thread&cat_uid=1&conf_uid=37&thread_uid=1031

     

    zum Begriff:

    "Diskriminierung wegen Rassenideologie"

    "(vermeintliche) ethnische Diskriminierung"

    auch etliche andere Formulierungen wäre möglich!

    (s.-den guten Beitrag v. Bark Wind)

     

    Die sehr starke Ideologische Behaftung sieht man auch zB. daran, dass die Representanten der jeweiligen "Rassen" immer: "DER SCHWARZE", "DER INDIANER", "DER WEIßE" (Mann) ist.

    [keinesfalls generisch gemeint]

    Wie man auf dem Bild sieht!

     

    (@dominique) zum Begriff Geschlecht. In der Menschenrechtsdeklaration (engl.) Art. 2 steht auch sex (biologisches Geschlecht), nicht gender (!)(gesellschaftlich gefördertes Geschlecht).

    Im Deutschen ist es der selbe Begriff. gender ist im hohen Maße eine gesellschaftliche Konstuktion. Stopp discrimiation of sex by gender-constuction.

     

     

    Natürlich löst eine neue Begrifflichkeit nicht sofort alle Probleme. Dennoch zeigt die bisherige sehr wohl eine bestimmte Geisteshaltung.

  • M
    molosovsky

    In dem kenntnisreichen Überblick »Darwins Vermächtnis« von John Dupré heißt es zum Thema Rasse knapp: »…das Konzept der menschlichen Rasse habe sich als bedeutungslos erwiesen«, weil nämlich: »Die genetische Variation innerhalb einer rassisch definierten Grüppe erheblich größer als die Variation zwischen zwei beliebigen, derart klassifizierten Gruppen {ist}.«

     

    Dupré führt weiter aus, dass es allerdings sinnvoll ist, zwischen Rasse (biologisch) und Rasse (soziologisch) zu unterscheiden, denn unzweifelhaft gibt es Zusammenhänge zwischen dem Zugang zu gesellschaftlichen Gütern und der Zuordnung zu einer rassischen Gruppe. Dabei ist am heikelsten »{t}ypischerweise die Mitglieder von Gesellschaften dieses Zuordnen mehr oder weniger gedankenlos auf der Grundlage weniger, oberflächlicher Kennzeichen {erlernen}«.

  • E
    Ekkaia

    Jaja, die Kommunisten immer.

    Die meisten Kommentare hier lesen sich überhaupt ziemlich rassistisch. Klar, dass die nicht ohne Rassenbegriff leben können. Und ohne Geschlecht! Wo kämen wir denn dahin?! Chaos, Anarchie, Weltuntergang!

  • H
    Henriette

    >Solche begriffe dürfen im juristischen bereich einfach nicht verwendet werden, da dadurch eine unterschiedliche behandlung nach diesen "rassen" erst möglich wird.

     

    Zitat Ende

     

    So ein Unfug. Diese Behandlung ist auch so möglich, dass kann man täglich besichtigen. Und dabei fällt der Begriff "Rasse" bestimmt nicht. Wissenschaftlich gesehen hat er erwiesenermassen seine Berechtigung. Oder will hier jemand ernsthaft behaupten Medikamente zeigen bei allen Menschen die gleiche Wirkung? Wissenschaftler fordern schon lange die Aufhebung solcher Tabus.

     

    Wie wollen Sie erklären dass Glutamat für Europäer schädlich sein kann, für Asiaten aber kein Problem darstellt? Ein Asiate mit spanischem Pass ist eben nunmal immer noch ein Asiate.

     

    Diese "Neusprech" fordernden Kommunisten hier lehren einem das Gruseln.

  • H
    Horst

    wenn es keine Rasse gibt, wie kann es dann bitte schön Rassismus geben?

  • H
    hedelfinger

    Die armen Landwirte, Bauern und Tierzüchter - ja die werden sich dann wohl umstellen müssen. Wie soll man die schwarzbunte Rinderrasse dann nennen?

     

    Vielleicht Volk? Oder Nation?

    Oder Sozialistische Republik?

     

    Mal sehen, wie die Nutztiergesetzgebung dann klingt.

  • S
    Shrike

    Wobei diese Maßnahme wissenschaftlich gesehen wohl recht sinnvoll ist.

    "Rassen" wie etwa bei Hunden gibt es unter den Menschen wohl nicht, sagen jedenfalls die meisten Humangenetiker.

     

    Wer allerdings meint, so den Rassismus abschaffen zu können, stellt nur seine Naivität zur Schau.

     

    Einerseits, da es Unterschiede zwischen den Menschen durchaus gibt, ethnische Gruppen sind ja keine Fiktion.

     

    Wichtiger ist jedoch, dass es ohnehin immer darauf ankommt, was die Menschen aus dem machen, was sie wahrnehmen.

     

    Die Vorstellungen der Menschen sind und waren immer der wichtigere Faktor bei der Bildung und Zuschreibung von Identitäten.

     

    Ich persönlich bezweifele, dass sich das in absehbarer Zeit ändern wird.

     

    Die vorhandenen Unterschiede (etwa Ethnien, Glaubensgemeinschaften etc.) zu verleugnen ist einerseits unsachlich und zweitens wird es zu wenig führen.

     

    Erklärt man die einen Unterschiede weg, finden die meisten Menschen sehr schnell neue.

     

    Gruppen, Cliquen, Sippen, Ausgrenzung, das "Abstempeln" von Menschen, Vorurteile und Misstrauen, vielleicht wird es das immer geben, ebenso, wie es immer Konflikte und Streit geben wird.

     

    Wichtiger ist eine gemeinsame Kultur/ein ausreichend umsichtiger Umgang miteinander, welcher es ermöglicht, mit all dem so umzugehen, dass man gut zusammen in einer Gesellschaft leben kann.

  • T
    treba

    Warum habe ich nur das gefühl, dass grade die letzten kommentare hier von pi-news leserInnen kommen? :)

     

    Auch die behauptung, "behinderte" würden im kommunismus einfach untergehen, ganz abgesehen davon, dass der kommentar hier meiner meinung nach schlicht unpassend ist, ist einfach nur dumm. Der kommunismus besagt, dass jedes individuum seinen bedürfnissen nach behandelt wird. Aber dem kommentator scheint ja ein system, in dem allein die arbeitskraft eines individuums bestimmt, was es für einen bedarf haben darf, besser zu finden. Dass es "behinderten" überhaupt so gut geht, wie es bei uns gott sei dank der fall ist, ist nur den sozialistischen zügen unseres staates zu verdanken. Wenn der kapitalismus uneingeschränkt herrschen würde, DANN hätten schwache minderheiten etwas zu befürchten. Auf andere alternativen der "rechten" geh ich gar nicht erst ein, wir wissen alle, was dann mit minderheiten passiert. Allerdings alles nur am rande :)

     

    Was den Artikel betrifft: ich finde den vorschlag seeehr gut, da, wie schon vorher von jemanden angemerkt, konstrukte wie rassen für menschen sehr ungeschickt und unpassend sind. Solche begriffe dürfen im juristischen bereich einfach nicht verwendet werden, da dadurch eine unterschiedliche behandlug nach diesen "rassen" erst möglich wird.

  • A
    anke

    Wenn Rassismus, wie das Lexikon behauptet, jeden Menschen als einer Gruppe zugehörig behandelt und ihm auf dieser Basis unveränderliche Merkmale und Charakterzüge unterstellt, wundert es mich nicht, dass Hendrik Cremer den Begriff verbieten lassen möchte. Wenn ich nämlich die drei letzten Studien, die mir untergekommen sind, zusammenfassen müsste, könnte mir unter Umständen ganz spontan das Wort "Mist" einfallen. Und nun stelle sich nur mal jemand den Imageschaden für unsere schöne kluge blonde Heimat vor, wenn ich organisierter Rassist wäre. Käme ich dann nicht, obelixlike, angesichts meiner täglichen Zeitungslektüre auf die Idee zu unterstellen, alle deutschen Wissenschaftler hätten per se einen Knall? Und würde ich daraus nicht umgehend eine Kampagne machen? Hätte das Deutsche Institut für Menschenrechte (wer genau ist das eigentlich?) dann nicht ganz schnell ganz viel Ärger und Arbeit am Hals – ausgelöst zu allem Überfluss von einem eigentlich mit ganz anderen, viel wichtigeren Dingen (der eigenen Karriere und der SPD zum Beispiel) ausgelasteten Außenminister? Und ist es da nicht doch besser, man gibt ein paar Euren aus für eine Studie, die nicht weniger als eine Grundgesetzänderung auf den Weg bringen soll?

     

    Wie haben wir zu DDR-Zeiten immer gesagt, wenn von ganz oben mal wieder viel Geld für ganz sinnloses Zeug ausgegeben wurde? "Wir haben's ja. Wir sind schließlich die Besitzer der Betriebe!"

  • L
    Lena

    Ich lach mich kaputt... denn was im Buch steht wird ja sicherlich auch befolgt... das "Deutsche Institut für Menschenrechte" hätte seine Energie besser für die Einforderung von mehr MitarbeiterInnen für entsprechende kleinschrittige Projekte zur bekämpfung von menschenverachtender Dummheit und Unwissenheit (um nicht das böse R-Wort zu benutzen) nutzen sollen, als sich in besserwisserischer Manier der kleinkarierten Welt der Idiotie schriftlich hinzugeben. EKELAHFT.

  • IN
    Ihr NameAlexander Burhans

    Wunderbar, die Wahrnehmung bestimmt ja bekanntlich die Wirklichkeit, deswegen ist die steichung des begriffes ein wichtiger Schritt gegen Rassismus, und 2015 wenn "ethnisch" aehnlich schlecht konnotiert ist wird halt wieder ein neues Synonim gesucht, konsequente Verleugnung kann nichts an Zustaenden Aendern. das ist nur straussenhaftes Kopf-In-Den-Sand-Stecken.

     

    Rassismus? gibts hier nicht, hier ist nur Sand!

  • D
    Dominique

    Hervorragender Einfall! Dann streichen wir bitte, gleichsam wegen der "kleineren biologischen Unterschiede" den Begriff "Geschlecht" und, weil es sich auf "das Bewusstsein der Menschen" auswirkt, die Worte "Hass, Krieg, Ungleichheit" und noch viel mehr aus dem Wortschatz der deutschen Sprache. Aber ich wollte sagen: Moral sollte man nicht zum Fundament aller Dinge, gerade nicht der Sprache und ihrer Begriffe machen. Was das "Deutsche Institut für Menschenrechte" da fordert, wäre weitergerechnet eine Verminderung der gedanklichen Auffassung, im Endeffekt eine Beschädigung der Menschlichkeit. Kurzum: Ich halt nichts von dem Plan.

  • LF
    Lasse F.

    Die Unterschiede zwischen verscheidenen Menschen wird keiner leugenen können. Daß diese Unterschiede mit dem Grad der gemeinschaftlichen Verwandtschaft zu- oder abnehmen auch nicht.

    Die Erforschung des Menschen ist seit der modernen Genetik doch sehr weit gekommen. Was gibt es da zu leugnen. Mit welcher wissenschaftlichkeit. Unterschiede ergeben sich nicht nur in äußeren Erscheinungsbild, sondern auch tatsächlich.

     

    Rückfall in das Mittelalter.

     

    Wer die offenkundigen Unterschiede zwischen einem Pygmäen und einem Skandinavier nicht aussprechen darf, wird im Denken beschränkt.

     

    Dieses beschränkte Denken ist das Ziel.

    Das (unbekannte) Vorbild ist der Neusprech aus 1984. Wie bereits angesprochen sollte dann konsequenterweise der Unterschied zwischen Mann und Frau oder Behinderten mit Downsyndrom oder ohne auch wegfallen.

    Das heißt "mensch" wird über den gleichen Kamm geschehrt: Menschen mit Downsyndrom, Blinde, gehörlose gehen bitter unter oder wir alle müsse die Blindenschrift erlernen.

     

    Der Kommunismus kennt keine Grenzen.

    Warum widmet eine Tageszeitung, die ernst genommen werden will, über einen solchen offenkundigen Schwachsinn mit mehr als eine Dreizeiler?

    Aber wer glaubt ernsthaft, die "taz" will tatsächlich ernst genommen werden?

  • AC
    Anna Coels

    Ich freue mich unendlich über diese wunderbare Forderung. Ich kriege jedes Mal einen Widerwillen, wenn Leute das völlig unwissenschaftliche Wort 'Rasse' in den Mund nehmen.

    So leicht begründet(e) sich mit Hilfe dieses Begriffes ein Entweder-Oder, eine Höher- oder Niedrigwertigkeit und unter bestimmten Bedingungen sogar eine 'Reinheit' oder 'Unreinheit'.

    Endlich ist es Zeit darüber zu reden, um welche Unterschiede es in jedem Fall konkret geht, ob eine Unterscheidung etwas nützt und WEM sie nützt.

  • N
    Nobilitatis

    Wenn das aufgegriffen wird, plädiere ich für die Formulierung "Vogel-Strauß-Erlass".

  • BR
    Bela R.S.

    Dann sollte im Sinn der Menschenrechte auch auf das binäre Geschlechtssystem verzichtet werden,...und Ethnien geht garnicht.

     

    Der Kampf um Diskriminierung wg. Aussehen und körperlicher Bewandnis hat immer eine stetige Reflektion zu folge und das Thema wäre dann, in diesem Fall, die 'critical whiteness'.

  • JS
    Johann Sartoris

    Ich würde dann auch gleich die Begriffe "Geschlecht", "Alter", "Religion" streichen. Schließlich sind wir alle eine Spezies und das alles nur kleinere Unterschiede, die ja keine soziale Rolle spielen sollten.

     

    (auch nur eine Glosse ohne publizistischen Wert, Veröffentlichung daher unnötig)

  • S
    SEPP

    Alberner Aktionismuss,

    wir sollten erwachsen genug sein diesen Begriff auch weiterhin verwenden zu können.

    In der Biologie hat der Begriff einen sinnvollen Platz - man muss kein "neusprech" einführen!

    Außerdem zeigt sich so auch weiterhin die menschenunwürdige sicht zur Zeit des Nationalsizialismuss.

    Zumindest meine Meinung.

  • A
    Arki

    Dadurch das man den Begriff streicht werden die Menschen auch nicht toleranter. Die meisten setzen Nation-Volk-Rasse-Ethnie ohnehin gleich. Schöner wäre eine öffentliche Debatte über Identitätsbildung...

    Ich frag in 10 Jaren nochmal.

  • BW
    Bark Wind

    Ja, das ist längst überfällig. Aber eigtl. nicht so schwer, oder sind die Juristen u. Juristinnen wirklich so inflexibel? z.B. statt "wegen der Rasse" kann einfach "wegen der angeblichen Rasse" oder "wegen rassistischer Anfeindung" oder dergleichen gesagt werden, denn Rassismus gibt es ja tatsächlich, und er heißt gerade auch so, weil "Rassen" zu den fiktiven Bestandteilen seiner Ideologie gehören, so dass z.B. vom Aussehen auf "Rassen" geschlossen wird und damit weitere Eigenschaften fälschlich als angeblich natürlich (genauer gesagt: genetisch bedingt, zumidest in den rassistischen Varianten seit ca. dem späten 19. Jh.) vorhanden behauptet werden.

     

    Spannend wäre die Frage, ob es eine rassistische Diskriminierung wäre, Nazis als signifikant oft Zugehörige einer speziellen Rasse zu bezeichnen, die nicht etwa durch äußerlich sichtbare Merkmale definiert sei, sondern durch bestimmte Persönlichkeits'defizite', die da signifikant häufiger seien, als bei anderen Menschen. Zur selben Rasse würde dann evtl. Stalin, PolPot, und not least wohl auch Mrs. Thatcher und Mrs Palin gehören, deren Kindern (und dem Rest der Welt) freilich nicht zu wünschen wäre (alles hypothetisch!), dass diese Eigenschaften erblich dominant sind. ... Aber schon die Übertragung mittels Verhaltensweisen kann ja sehr irreversible Folgen haben, sogar über Generationen hinweg (weshalb oft fälschlich/voreilig von Familienhäufigkeiten bei psychischen Krankheiten etc. auf genetische Veranlagung geschlossen wird).

  • H
    Herbert

    So ein Schmarrn! Dann wird eben ein anderer Ausdruck genutzt. Aber, wem es Spaß macht....

  • LP
    lothar priewe

    die ganzen klugsch... und neunmalklugen die hier kommunistische unterwanderung entdecken sollten sich doch nur mal die erklärung der unesco zum rassebegriff durchlesen. aber vielleicht ist die ja auch schon unterwandet....

  • F
    Flo

    Die Rechten bauen ihr ganzes Weltbild darauf auf und die Linken würden es am liebsten verbieten,

    beides EXTREMISTISCHER Dünnpfiff!!!

    man sollte das Wort dabei belassen was es ist, ein biologischer Begriff.

  • S
    Schnauz

    Ich schlage das Verbot des Wortes "Schwerkraft" vor. Dann kann niemand mehr von der Leiter fallen und sich so fest den Kopf anschlagen.

  • A
    abc

    interessante Diskussion zum Thema:

    http://emma.de/forum.html?&view=single_thread&cat_uid=1&conf_uid=37&thread_uid=1031

     

    zum Begriff:

    "Diskriminierung wegen Rassenideologie"

    "(vermeintliche) ethnische Diskriminierung"

    auch etliche andere Formulierungen wäre möglich!

    (s.-den guten Beitrag v. Bark Wind)

     

    Die sehr starke Ideologische Behaftung sieht man auch zB. daran, dass die Representanten der jeweiligen "Rassen" immer: "DER SCHWARZE", "DER INDIANER", "DER WEIßE" (Mann) ist.

    [keinesfalls generisch gemeint]

    Wie man auf dem Bild sieht!

     

    (@dominique) zum Begriff Geschlecht. In der Menschenrechtsdeklaration (engl.) Art. 2 steht auch sex (biologisches Geschlecht), nicht gender (!)(gesellschaftlich gefördertes Geschlecht).

    Im Deutschen ist es der selbe Begriff. gender ist im hohen Maße eine gesellschaftliche Konstuktion. Stopp discrimiation of sex by gender-constuction.

     

     

    Natürlich löst eine neue Begrifflichkeit nicht sofort alle Probleme. Dennoch zeigt die bisherige sehr wohl eine bestimmte Geisteshaltung.

  • M
    molosovsky

    In dem kenntnisreichen Überblick »Darwins Vermächtnis« von John Dupré heißt es zum Thema Rasse knapp: »…das Konzept der menschlichen Rasse habe sich als bedeutungslos erwiesen«, weil nämlich: »Die genetische Variation innerhalb einer rassisch definierten Grüppe erheblich größer als die Variation zwischen zwei beliebigen, derart klassifizierten Gruppen {ist}.«

     

    Dupré führt weiter aus, dass es allerdings sinnvoll ist, zwischen Rasse (biologisch) und Rasse (soziologisch) zu unterscheiden, denn unzweifelhaft gibt es Zusammenhänge zwischen dem Zugang zu gesellschaftlichen Gütern und der Zuordnung zu einer rassischen Gruppe. Dabei ist am heikelsten »{t}ypischerweise die Mitglieder von Gesellschaften dieses Zuordnen mehr oder weniger gedankenlos auf der Grundlage weniger, oberflächlicher Kennzeichen {erlernen}«.

  • E
    Ekkaia

    Jaja, die Kommunisten immer.

    Die meisten Kommentare hier lesen sich überhaupt ziemlich rassistisch. Klar, dass die nicht ohne Rassenbegriff leben können. Und ohne Geschlecht! Wo kämen wir denn dahin?! Chaos, Anarchie, Weltuntergang!

  • H
    Henriette

    >Solche begriffe dürfen im juristischen bereich einfach nicht verwendet werden, da dadurch eine unterschiedliche behandlung nach diesen "rassen" erst möglich wird.

     

    Zitat Ende

     

    So ein Unfug. Diese Behandlung ist auch so möglich, dass kann man täglich besichtigen. Und dabei fällt der Begriff "Rasse" bestimmt nicht. Wissenschaftlich gesehen hat er erwiesenermassen seine Berechtigung. Oder will hier jemand ernsthaft behaupten Medikamente zeigen bei allen Menschen die gleiche Wirkung? Wissenschaftler fordern schon lange die Aufhebung solcher Tabus.

     

    Wie wollen Sie erklären dass Glutamat für Europäer schädlich sein kann, für Asiaten aber kein Problem darstellt? Ein Asiate mit spanischem Pass ist eben nunmal immer noch ein Asiate.

     

    Diese "Neusprech" fordernden Kommunisten hier lehren einem das Gruseln.

  • H
    Horst

    wenn es keine Rasse gibt, wie kann es dann bitte schön Rassismus geben?

  • H
    hedelfinger

    Die armen Landwirte, Bauern und Tierzüchter - ja die werden sich dann wohl umstellen müssen. Wie soll man die schwarzbunte Rinderrasse dann nennen?

     

    Vielleicht Volk? Oder Nation?

    Oder Sozialistische Republik?

     

    Mal sehen, wie die Nutztiergesetzgebung dann klingt.

  • S
    Shrike

    Wobei diese Maßnahme wissenschaftlich gesehen wohl recht sinnvoll ist.

    "Rassen" wie etwa bei Hunden gibt es unter den Menschen wohl nicht, sagen jedenfalls die meisten Humangenetiker.

     

    Wer allerdings meint, so den Rassismus abschaffen zu können, stellt nur seine Naivität zur Schau.

     

    Einerseits, da es Unterschiede zwischen den Menschen durchaus gibt, ethnische Gruppen sind ja keine Fiktion.

     

    Wichtiger ist jedoch, dass es ohnehin immer darauf ankommt, was die Menschen aus dem machen, was sie wahrnehmen.

     

    Die Vorstellungen der Menschen sind und waren immer der wichtigere Faktor bei der Bildung und Zuschreibung von Identitäten.

     

    Ich persönlich bezweifele, dass sich das in absehbarer Zeit ändern wird.

     

    Die vorhandenen Unterschiede (etwa Ethnien, Glaubensgemeinschaften etc.) zu verleugnen ist einerseits unsachlich und zweitens wird es zu wenig führen.

     

    Erklärt man die einen Unterschiede weg, finden die meisten Menschen sehr schnell neue.

     

    Gruppen, Cliquen, Sippen, Ausgrenzung, das "Abstempeln" von Menschen, Vorurteile und Misstrauen, vielleicht wird es das immer geben, ebenso, wie es immer Konflikte und Streit geben wird.

     

    Wichtiger ist eine gemeinsame Kultur/ein ausreichend umsichtiger Umgang miteinander, welcher es ermöglicht, mit all dem so umzugehen, dass man gut zusammen in einer Gesellschaft leben kann.

  • T
    treba

    Warum habe ich nur das gefühl, dass grade die letzten kommentare hier von pi-news leserInnen kommen? :)

     

    Auch die behauptung, "behinderte" würden im kommunismus einfach untergehen, ganz abgesehen davon, dass der kommentar hier meiner meinung nach schlicht unpassend ist, ist einfach nur dumm. Der kommunismus besagt, dass jedes individuum seinen bedürfnissen nach behandelt wird. Aber dem kommentator scheint ja ein system, in dem allein die arbeitskraft eines individuums bestimmt, was es für einen bedarf haben darf, besser zu finden. Dass es "behinderten" überhaupt so gut geht, wie es bei uns gott sei dank der fall ist, ist nur den sozialistischen zügen unseres staates zu verdanken. Wenn der kapitalismus uneingeschränkt herrschen würde, DANN hätten schwache minderheiten etwas zu befürchten. Auf andere alternativen der "rechten" geh ich gar nicht erst ein, wir wissen alle, was dann mit minderheiten passiert. Allerdings alles nur am rande :)

     

    Was den Artikel betrifft: ich finde den vorschlag seeehr gut, da, wie schon vorher von jemanden angemerkt, konstrukte wie rassen für menschen sehr ungeschickt und unpassend sind. Solche begriffe dürfen im juristischen bereich einfach nicht verwendet werden, da dadurch eine unterschiedliche behandlug nach diesen "rassen" erst möglich wird.

  • A
    anke

    Wenn Rassismus, wie das Lexikon behauptet, jeden Menschen als einer Gruppe zugehörig behandelt und ihm auf dieser Basis unveränderliche Merkmale und Charakterzüge unterstellt, wundert es mich nicht, dass Hendrik Cremer den Begriff verbieten lassen möchte. Wenn ich nämlich die drei letzten Studien, die mir untergekommen sind, zusammenfassen müsste, könnte mir unter Umständen ganz spontan das Wort "Mist" einfallen. Und nun stelle sich nur mal jemand den Imageschaden für unsere schöne kluge blonde Heimat vor, wenn ich organisierter Rassist wäre. Käme ich dann nicht, obelixlike, angesichts meiner täglichen Zeitungslektüre auf die Idee zu unterstellen, alle deutschen Wissenschaftler hätten per se einen Knall? Und würde ich daraus nicht umgehend eine Kampagne machen? Hätte das Deutsche Institut für Menschenrechte (wer genau ist das eigentlich?) dann nicht ganz schnell ganz viel Ärger und Arbeit am Hals – ausgelöst zu allem Überfluss von einem eigentlich mit ganz anderen, viel wichtigeren Dingen (der eigenen Karriere und der SPD zum Beispiel) ausgelasteten Außenminister? Und ist es da nicht doch besser, man gibt ein paar Euren aus für eine Studie, die nicht weniger als eine Grundgesetzänderung auf den Weg bringen soll?

     

    Wie haben wir zu DDR-Zeiten immer gesagt, wenn von ganz oben mal wieder viel Geld für ganz sinnloses Zeug ausgegeben wurde? "Wir haben's ja. Wir sind schließlich die Besitzer der Betriebe!"

  • L
    Lena

    Ich lach mich kaputt... denn was im Buch steht wird ja sicherlich auch befolgt... das "Deutsche Institut für Menschenrechte" hätte seine Energie besser für die Einforderung von mehr MitarbeiterInnen für entsprechende kleinschrittige Projekte zur bekämpfung von menschenverachtender Dummheit und Unwissenheit (um nicht das böse R-Wort zu benutzen) nutzen sollen, als sich in besserwisserischer Manier der kleinkarierten Welt der Idiotie schriftlich hinzugeben. EKELAHFT.

  • IN
    Ihr NameAlexander Burhans

    Wunderbar, die Wahrnehmung bestimmt ja bekanntlich die Wirklichkeit, deswegen ist die steichung des begriffes ein wichtiger Schritt gegen Rassismus, und 2015 wenn "ethnisch" aehnlich schlecht konnotiert ist wird halt wieder ein neues Synonim gesucht, konsequente Verleugnung kann nichts an Zustaenden Aendern. das ist nur straussenhaftes Kopf-In-Den-Sand-Stecken.

     

    Rassismus? gibts hier nicht, hier ist nur Sand!

  • D
    Dominique

    Hervorragender Einfall! Dann streichen wir bitte, gleichsam wegen der "kleineren biologischen Unterschiede" den Begriff "Geschlecht" und, weil es sich auf "das Bewusstsein der Menschen" auswirkt, die Worte "Hass, Krieg, Ungleichheit" und noch viel mehr aus dem Wortschatz der deutschen Sprache. Aber ich wollte sagen: Moral sollte man nicht zum Fundament aller Dinge, gerade nicht der Sprache und ihrer Begriffe machen. Was das "Deutsche Institut für Menschenrechte" da fordert, wäre weitergerechnet eine Verminderung der gedanklichen Auffassung, im Endeffekt eine Beschädigung der Menschlichkeit. Kurzum: Ich halt nichts von dem Plan.

  • LF
    Lasse F.

    Die Unterschiede zwischen verscheidenen Menschen wird keiner leugenen können. Daß diese Unterschiede mit dem Grad der gemeinschaftlichen Verwandtschaft zu- oder abnehmen auch nicht.

    Die Erforschung des Menschen ist seit der modernen Genetik doch sehr weit gekommen. Was gibt es da zu leugnen. Mit welcher wissenschaftlichkeit. Unterschiede ergeben sich nicht nur in äußeren Erscheinungsbild, sondern auch tatsächlich.

     

    Rückfall in das Mittelalter.

     

    Wer die offenkundigen Unterschiede zwischen einem Pygmäen und einem Skandinavier nicht aussprechen darf, wird im Denken beschränkt.

     

    Dieses beschränkte Denken ist das Ziel.

    Das (unbekannte) Vorbild ist der Neusprech aus 1984. Wie bereits angesprochen sollte dann konsequenterweise der Unterschied zwischen Mann und Frau oder Behinderten mit Downsyndrom oder ohne auch wegfallen.

    Das heißt "mensch" wird über den gleichen Kamm geschehrt: Menschen mit Downsyndrom, Blinde, gehörlose gehen bitter unter oder wir alle müsse die Blindenschrift erlernen.

     

    Der Kommunismus kennt keine Grenzen.

    Warum widmet eine Tageszeitung, die ernst genommen werden will, über einen solchen offenkundigen Schwachsinn mit mehr als eine Dreizeiler?

    Aber wer glaubt ernsthaft, die "taz" will tatsächlich ernst genommen werden?

  • AC
    Anna Coels

    Ich freue mich unendlich über diese wunderbare Forderung. Ich kriege jedes Mal einen Widerwillen, wenn Leute das völlig unwissenschaftliche Wort 'Rasse' in den Mund nehmen.

    So leicht begründet(e) sich mit Hilfe dieses Begriffes ein Entweder-Oder, eine Höher- oder Niedrigwertigkeit und unter bestimmten Bedingungen sogar eine 'Reinheit' oder 'Unreinheit'.

    Endlich ist es Zeit darüber zu reden, um welche Unterschiede es in jedem Fall konkret geht, ob eine Unterscheidung etwas nützt und WEM sie nützt.

  • N
    Nobilitatis

    Wenn das aufgegriffen wird, plädiere ich für die Formulierung "Vogel-Strauß-Erlass".

  • BR
    Bela R.S.

    Dann sollte im Sinn der Menschenrechte auch auf das binäre Geschlechtssystem verzichtet werden,...und Ethnien geht garnicht.

     

    Der Kampf um Diskriminierung wg. Aussehen und körperlicher Bewandnis hat immer eine stetige Reflektion zu folge und das Thema wäre dann, in diesem Fall, die 'critical whiteness'.

  • JS
    Johann Sartoris

    Ich würde dann auch gleich die Begriffe "Geschlecht", "Alter", "Religion" streichen. Schließlich sind wir alle eine Spezies und das alles nur kleinere Unterschiede, die ja keine soziale Rolle spielen sollten.

     

    (auch nur eine Glosse ohne publizistischen Wert, Veröffentlichung daher unnötig)

  • S
    SEPP

    Alberner Aktionismuss,

    wir sollten erwachsen genug sein diesen Begriff auch weiterhin verwenden zu können.

    In der Biologie hat der Begriff einen sinnvollen Platz - man muss kein "neusprech" einführen!

    Außerdem zeigt sich so auch weiterhin die menschenunwürdige sicht zur Zeit des Nationalsizialismuss.

    Zumindest meine Meinung.

  • A
    Arki

    Dadurch das man den Begriff streicht werden die Menschen auch nicht toleranter. Die meisten setzen Nation-Volk-Rasse-Ethnie ohnehin gleich. Schöner wäre eine öffentliche Debatte über Identitätsbildung...

    Ich frag in 10 Jaren nochmal.

  • BW
    Bark Wind

    Ja, das ist längst überfällig. Aber eigtl. nicht so schwer, oder sind die Juristen u. Juristinnen wirklich so inflexibel? z.B. statt "wegen der Rasse" kann einfach "wegen der angeblichen Rasse" oder "wegen rassistischer Anfeindung" oder dergleichen gesagt werden, denn Rassismus gibt es ja tatsächlich, und er heißt gerade auch so, weil "Rassen" zu den fiktiven Bestandteilen seiner Ideologie gehören, so dass z.B. vom Aussehen auf "Rassen" geschlossen wird und damit weitere Eigenschaften fälschlich als angeblich natürlich (genauer gesagt: genetisch bedingt, zumidest in den rassistischen Varianten seit ca. dem späten 19. Jh.) vorhanden behauptet werden.

     

    Spannend wäre die Frage, ob es eine rassistische Diskriminierung wäre, Nazis als signifikant oft Zugehörige einer speziellen Rasse zu bezeichnen, die nicht etwa durch äußerlich sichtbare Merkmale definiert sei, sondern durch bestimmte Persönlichkeits'defizite', die da signifikant häufiger seien, als bei anderen Menschen. Zur selben Rasse würde dann evtl. Stalin, PolPot, und not least wohl auch Mrs. Thatcher und Mrs Palin gehören, deren Kindern (und dem Rest der Welt) freilich nicht zu wünschen wäre (alles hypothetisch!), dass diese Eigenschaften erblich dominant sind. ... Aber schon die Übertragung mittels Verhaltensweisen kann ja sehr irreversible Folgen haben, sogar über Generationen hinweg (weshalb oft fälschlich/voreilig von Familienhäufigkeiten bei psychischen Krankheiten etc. auf genetische Veranlagung geschlossen wird).

  • H
    Herbert

    So ein Schmarrn! Dann wird eben ein anderer Ausdruck genutzt. Aber, wem es Spaß macht....