Discounter-Lidl gegen Bio-Basic: Die weiße Weste der Schwarz-Gruppe

Der Einstieg der Schwarz-Gruppe bei der Bio-Supermarktkette Basic ist gescheitert - Discounter Lidl will sich jedoch nicht die Schuld in die Schuhe schieben lassen.

Basic-Produkte sollen weiter moralisch einwandfrei sein. Bild: dpa

BERLIN. taz Nach dem gescheiterten Einstieg der Schwarz-Gruppe bei der Bio-Supermarktkette Basic hat sich erstmals ein Lidl-Manager geäußert und scharfe Kritik am Basic-Management geäußert. Nicht Lidl habe Basic übernehmen wollen, sondern die Initiative sei von Basic ausgegangen, sagte Walter Pötter der taz. Pötter ist Lidl-Aufsichtsrat und Mitglied der Schwarz-Unternehmenstreuhand KG, die als Schaltzentrale der Gruppe gilt. "Es ist unverschämt, uns zum Sündenbock zu machen. Schließlich sind nicht wir auf Basic zugegangen, sondern die brauchten Geld und haben händeringend nach einem Investor gesucht", sagte Pötter.

Der Einstieg des Discounter-Riesen beim Bio-Unternehmen war nach massiven Kundenprotesten vom Basic-Vorstand gestoppt worden. Basic-Gründer Georg Schweisfurth hatte danach gesagt, er sei froh, "dass unsere Idee nicht für Machtinteressen geopfert worden ist". Als die Schwarz-Gruppe eine Minderheitenbeteiligung zugesagt habe, sei allerdings auch Schweisfurth einverstanden gewesen - und habe sogar Mitglied des Vorstands werden wollen, sagt Pötter. "Erst als er keine derartige Zusage bekommen hat, ist Schweisfurth zum Anführer der Lidl-Kritiker geworden". Schweisfurth bestreitet diese Darstellung. Es handele sich um ein "Mißverständnis", sagte er der taz.

Trotz der öffentlich verkündeten Trennung hält die Schwarz-Gruppe weiterhin den 23-Prozent-Anteil an Basic, den sie im vergangenen Juli übernommen hat. Die Umsätze bei Basic waren nach Bekanntgabe des Lidl-Einstieges um mehr als 10 Prozent eingebrochen und sind nach taz-Informationen bis heute nicht wieder auf dem alten Niveau.

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