: Diepgen will bessere Filter für DDR
Berlin (taz) - Berlins Regierender Bürgermeister Diepgen will sich für den Einbau besserer Filter in die Sondermüllverbrennungsanlage Schöneiche (DDR) einsetzen, falls sich herausstellen sollte, daß die jetzige Planung nicht optimal sei. „Im Zweifelsfall müssen die bestehenden Pläne geändert werden“ erklärte Diepgen am Donnerstag. Gemeinsame Projekte mit der DDR zur Abfallentsorgung dürften von westlicher Seite nicht dazu benutzt werden, „die strengen Umweltvorschriften der Bundesrepublik zu umgehen.“ In Schöneiche will die DDR ab April nächsten Jahres den West– Berliner Giftmüll verbrennen. Die Anlage wird unter der Leitung der zur Hälfte senatseigenen „Berlin Consult“ 20 Kilometer südlich Berlins gebaut. Sie wird gegen die bundesdeutschen Umweltbestimmungen verstoßen, da veraltete Trockenfilter eingebaut und die hochgiftigen Reststoffe auf einer normalen Hausmülldeponie gelagert werden sollen. Eine Übermittlung der Emissionsdaten an West–Berlin ist nicht vereinbart. Diepgen forderte die DDR am Donnerstag auf, die Meßdaten doch noch zur Verfügung zu stellen: Ohne einen Datenaustausch sei eine „intensive Zusammenarbeit zur Beseitigung von Umweltproblemen nicht möglich“.
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