■ Die Anderen: Die "New York Times" erwartet mehr Unterstützung von den arabischen Ländern gegen Saddam Hussein
Die „New York Times“ erwartet mehr Unterstützung von den arabischen Ländern gegen Saddam Hussein: Trotz viel guten Zuredens bei den arabischen Verbündeten in den vergangenen Wochen ist es der Regierung Clinton nicht gelungen, die Koalition wieder auf die Beine zu stellen, die im Golfkrieg an der Seite Amerikas gekämpft hat. Saudi-Arabien war das letzte Land, das Washington eine Abfuhr erteilt hat. Ohne die saudischen Stützpunkte wird Amerikas Fähigkeit, Luftstreitkräfte gegen den Irak einzusetzen, kompliziert, aber nicht unmöglich gemacht. Doch es macht die langfristigen Bemühungen schwierig, Saddam Hussein und sein Programm zur Entwicklung von Massenvernichtungswaffen in Schach zu halten.
Mit Ausnahme Kuwaits unterstützt kein arabisches Land öffentlich den Einsatz militärischer Gewalt gegen den Irak. Unter vier Augen gestehen die meisten jedoch, daß sie froh wären, wenn Washingtons Angriffe Saddam Hussein stürzten. Es enttäuscht, daß Amerikas Verbündete, die von der irakischen Entwicklung biologischer Waffen und Nervengase am meisten bedroht sind, sich zu einem solchen diplomatischen Affentheater gezwungen sehen. Washington tut alles, was es kann, um die Terrorwaffen des Irak mit friedlichen Mitteln zu beseitigen. Wenn Gewalt erforderlich ist, um sicherzustellen, daß UN-Waffeninspekteure diesen Job vollenden können, verdient Amerika die Unterstützung der Araber.
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