: Die galoppierende Geschichte und das Elend der Intellektuellen
„Die Wirklichkeit hat längst jede Utopie in der Gestalt ihrer erbarmungslosen Negation überflügelt. Jetzt bleibt eine letzte Chance, die zugleich eine große Herausforderung ist. Sie betrifft die herrschenden Milieus genauso wie „das Volk“ (die Völker) und die intellekutellen „Kulturpastoren“. [...]
Die Frage, ob die „Rückkehr der Geschichte voreilig gefeiert wird“ oder nicht, mag Philosophen und Historiker beschäftigen. Entscheidend ist, daß sie nur konkret zu beantworten ist: in Neapel und Nicaragua, in Polen und in der zerfallenden Sowjetunion.
Es ist das Elend gerade vieler Intellektueller, daß sie — um ihrer Identität willen — stets die Zimmerschlachten der Vergangenheit schlagen und die wirklich Bewegung der Geschichte mehr fürchten als ihren intellektuellen Konservativismus.“ Reinhard Mohr über die jüngsten Versuche der führenden Zeitschriften der literarischen und politischen Intelligenz, vom 'Freibeuter‘ bis 'Lettre international', dem galoppierenden Geschichtsprozeß nach zu denken.
NEUE ZEITSCHRIFTEN UND BÜCHER, SEITE 13
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