: Die anderen
■ "Neue Zürcher Zeitung", "Wremja MN" zur Annahme des Friedensplans durch Serbien
Die „Neue Zürcher Zeitung“ kommentiert die Annahme des Friedensplans durch Serbien: Miloevic hat einmal mehr Zeit gewonnen. Als skrupelloser und gerissener Machtpolitiker wird er sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, die Verwirklichung des Friedensplans zu behindern, wo immer er nur kann. Es dürfte Miloevic angesichts einer gewissen Verwässerung von Kernforderungen der Nato nicht schwerfallen, seine Zustimmung im eigenen Land doch noch als einen Sieg hinzustellen; dies um so mehr, als nun auch die UNO und Rußland bei der Errichtung einer Friedensordnung eine wichtige Rolle spielen werden.
Die russische Tageszeitung „Wremja MN“ fragt: Obwohl der Rauch noch nicht verflogen ist, kann man die Frage stellen. Wofür wurde gekämpft? Keine der Seiten hat das, was sie wollte, erreicht, jedenfalls, wenn man die anfänglich genannten Ziele bedenkt. Der Westen redete von der Verhinderung einer humanitären Katastrophe – sie hat ein gigantisches Ausmaß angenommen. Belgrad versprach, nicht einen Fußbreit der Heimaterde abzutreten – und hat der faktischen Besetzung des Kosovo zugestimmt. Moskau hat die Wiederherstellung der Rolle der UN erreicht. Doch diese Rolle beschränkt sich auf die Funktion eines Deckmantels.
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