: Die andere Ellwange
Horst Seehofer schlägt mit Metaphern um sich
Als unser noch immer neuer Bundesinnenminister Horst Seehofer gestern die Vorgänge um eine gescheiterte Abschiebung in einer Flüchtlingsunterkunft im baden-württembergischen Ellwangen als „Schlag ins Gesicht der rechts-treuen Bevölkerung“ bezeichnete, da dachten wir: rechts-treue Bevölkerung? Hallo, das sind doch wir ehrbaren Bürger von der Wahrheit. Und tatsächlich spürten wir es geradezu körperlich, wie links und rechts – piff! paff! – die Ohrfeigen auf uns einhagelten. Und es kam noch schlimmer: Schmerzensreich fühlten wir, dass etwas in uns brutal getreten wurde, da doch Seehofer meinte: In einer solchen Weise dürfe „das Gastrecht nicht mit Füßen getreten werden“. Doch als dann der erste körperliche Schmerz nachließ, stieg da tief in uns ein geistiger auf, der aber horstpersönlich vom hohen Herrn Minister verursacht wurde. Ja, wir litten christusgleich und kreuzweise unter seinen schiefen Körpermetaphern, sodass wir uns entschlossen, dem denkfaulen Mann sein scheinheiliges christliches Handeln ins Bewusstsein zu rufen und trotz aller Schläge ins Gesicht die andere Ellwange hinzuhalten. Denn wie heißt es schon bei Lothar Matthäus in der Bibel: „Wenn dich einer auf die linke Ellwange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin.“
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