piwik no script img

Die Wunschmaschine

Mark Napier hat Elemente der Op-art in das Medium des World Wide Web übertragen. Seine Sammlung ist unter der Adresse www.potatoland.org/pl.htm ausgestellt und enthält vor allem spektakulär animierte Farbspiele. Für Napier sind sie aber kein Selbstzweck. Ihre Botschaft ist vielmehr kritisch, Die optischen Effekte wollen uns mit Hilfe der Webtechnik bewußtmachen, was wir wahrnehmen. Ein Teil von Napiers Homepage unter www.users.interport.net;napier/ ist der Haut gewidmet, seine Themenpalette reicht im übrigen von gegenstandslosen Farbstreifen bis hin zu naturwissenschaftlichen Fotografien etwa von Keimlingen.

Die „Wunschmaschine“, die hier abgebildet ist, versucht dem Phänomen der Lust gerecht zu werden. Napier löst den sexuellen Körper in eine Reihe von HTML-Frames auf, in denen rot und grün verfremdete Fragmente der Fotografie einer nackten Frau ein verwirrend autoerotisches Eigenleben gewinnen. Zwar lassen sich die einzelnen Streifen mit der Maus ansteuern, die Reaktionen des Programms sind aber nicht vorhersehbar.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen