Die Wochenvorschau für Berlin: Von Erwachsenen und Kindern
Der Girls' Day haben Mädchen (und Jungen) mal wieder Gelegenheit in abseitige Berufe reinzuschnuppern. Und es gibt noch mehr für Kinder diese Woche.
Heute soll es in dieser Kolumne um Kinder und Jugendliche gehen. Schließlich ist am Donnerstag mal wieder Girls’ Day – oder wie er in Berlin gendergerecht heißt: Girls’ Day und Boys’ Day. In Brandenburg nennt man das Ganze übrigens schlicht und einfach „Zukunftstag für Mädchen und Jungen“. Aber egal, wie er heißt, bekanntlich geht es an dem Tag darum, die Rentenbezahler von morgen für Berufe zu interessieren, die nicht im „normalen“ geschlechterüblichen Interessensspektrum liegen. Zu diesem Behuf besucht der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) die Allegro-Grundschule in Schöneberg und erklärt Fünftklässlern „altersangemessen“, was ein Politker so macht. Wer lieber in andere Berufe reinschnuppern will, findet im Girls’ Day Radar (girls-day.de/Radar) noch viele freie Plätze.
Um zumeist etwas größere Kinder, die noch dazu in besonderer Not sind und spezielle Hilfe von Erwachsenen brauchen, geht es schon am Dienstagabend. Da lädt das „Netzwerk Vormundschaft für unbegleitete minderjährige Geflüchtete“ gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie zu einem Informationsabend für ehrenamtliche Vormundschaften für unbegleitete minderjährige Geflüchtete (18 Uhr, Landeszentrale für politische Bildung, Hardenbergstraße 22-24).
Jedes Jahr kommen Hunderte Jungen und Mädchen aus den Krisen- und Kriegsregionen dieser Welt ohne Eltern nach Berlin, oft haben sie lange und gefährliche Fluchten hinter sich. Um hierzulande gut Fuß zu fassen und sich einzuleben, die Schule zu beenden und einen Beruf zu erlernen, brauchen sie die Hilfe eines Erwachsenen – aber die vom Staat bestellten Amtsvormünder haben zu viele „Fälle“ zu verantworten, um sich wirklich gut zu kümmern.
Die im Netzwerk Vormundschaft zusammengeschlossenen Verbände, darunter Caritas und Xenion, suchen daher immer ehrenamtliche Vormünder, denen sie mit Rat und Tat beiseite stehen. Niemand, der sich für diese wichtige Aufgabe bereit erklärt, wird damit alleingelassen. Wie die aussieht, welche Aufgaben auf einen Vormund zukommen und welche schönen Seiten das Ehrenamt auch hat, wird an diesem Infoabend umfassend erklärt. Unter anderem wird ein ehrenamtlicher Vormund von seinen eigenen Erfahrungen berichten. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.
Mit Eintritt, aber dafür den ganzen Tag findet am Samstag das tazlab statt. Thema des taz-Kongress ist dieses Jahr „Alles Osten, oder was?“, aber wie immer geht es auch um Zukunftsthemen wie die Klimakrise – und hie und da auch ganz direkt um Kinder. So gibt es Podiumsgespräche über Schwierigkeiten bei der Betreuung, über Bildungsarbeit zum Nahostkonflikt, in der „Spielstraße“ findet einen Comic-Workshop statt (anmelden unter tazlab-workshop@taz.de), dazu gibt es Puppentheater, Torwandschießen und mehr. Das Programm finden Sie unter taz.de/programm/2024/tazlab2024/de/.
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