Die Wochenvorschau für Berlin: Gegen das Trumpische in der Welt

Zugabe für die Bauarbeiter an der Staatsoper Unter den Linden, Ivanka Trump informiert sich über das hiesige Azubi-Wesen, und der 1. Mai naht.

Interessiert sich für duale Ausbildung: Ivanka Trump, Präsidententochter Foto: reuters

Diese Woche beginnt mit einem großen Auftritt: Bühne frei für Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher, Kultursenator Klaus Lederer (beide Linke) und Staatsopernintendant Jürgen Flimm, die Montag früh aller Voraussicht nach verkünden wollen, wann sich endlich zum ersten Mal der Vorhang in der sanierten Staatsoper Unter den Linden hebt. Denn beim anvisierten Eröffnungstermin am 3. Oktober soll wohl nicht mehr als eine „feierliche Übergabe“stattfinden, berichtete der RBB unlängst mit Berufung auf Lederers Haus.

Eine Zugabe für die Bauarbeiter also, das könnte mal wieder (noch) teurer werden als die inzwischen geplanten 400 Millionen Euro. Zu Beginn der Bauarbeiten im Herbst 2010 war noch von 235 Millionen Euro die Rede. Nicht mal der Staatsoper-Untersuchungsausschuss vermochte so richtig hinter die Kulissen zu schauen, wer da wann was verbockt hat. Immerhin, eine „feierliche Eröffnung“ – vielleicht sollte man den BER auch einfach mal pro forma eröffnen, vielleicht wäre dann der Bann gebrochen? Der Flugbetrieb folgt dann bei Gelegenheit.

Von der Hochkultur zu recht hohem Besuch: Die Tochter des US-Präsidenten, Ivanka Trump, weilt am Dienstag und Mittwoch in Berlin. Was will diese Frau, rätselten gerade die Zeit und der Spiegel (außer via Instagram der Welt ihre Kleiderkollektionen aufzudrängen)? Fragen, die zu groß sind für diese kleine Rubrik. In Berlin besucht sie jedenfalls im Rahmen einer Internationalen Konferenz zur Frauenförderung ein Siemens-Werk und will sich auf Einladung von Kanzlerin Angela Merkel über die Vorzüge des dualen Ausbildungssystems informieren.

Ob das hiesige Azubi-Wesen die Trumps inspirieren wird, God only knows, aber vom Gallery Weekend darf man selbiges, nämlich Inspiration, durchaus in guter Tradition erwarten. Von Freitag bis Sonntag wird in den Berliner Galerien nicht nur schlau auf Gemaltes und Gewerkeltes geschaut, sondern auch in Performances und Talks viel Kluges geredet und in Lesungen vorgelesen.

Eine intellektuelle Herausforderung, die bleibt: der Kapitalismus und wir. Am Montag ist schon wieder 1. Mai, also läuft am Vorabend auch wieder die antikapitalistische Walpurgisnacht-Demo durch den Wedding. 2.000 bis 2.500 Teilnehmer erwartet die linke Szene, die Strecke führt vom Leopoldplatz zum Gesundbrunnen. Diese Demonstration nennt sich übrigens immer noch schlicht Demo und nicht March for ­irgendwas, wobei das Marschieren ja gerade ganz allgemein sehr angesagt ist – für Europa, für die Freiheit der Wissenschaft, für Frauenrechte etc. Und also immer auch gegen das Trumpische in dieser Welt. Sorry, Ivanka.

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