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Die Welt des „american worker“

■ Fotos, Stiche, Zeitungsblätter, Plakate, Protraits aus dem Amerika des Widerstands

„Das andere Amerika“ ist eine der umfangreichsten Dokumentationen, die in Bremerhaven in den letzten Jahren zu sehen waren. Auf mehreren Fluren des Volkshochschul-Hauses breitet sich Amerikas 19. und 20. Jahrhundert in Fotos, Stichen, illustrierten Zeitungsblättern, Plakaten und zum Teil großformatigen Gemälden aus. Glücklicherweise fast alles keine Reproduktionen, sondern Originale. Bilder, die von den Arbeits- und Lebensbedingungen der Schwarzen erzählen, von Einwanderern, von Indianern und Eisenbahnbau, von Arbeiterstreiks, Demonstrationen, bewaffneten Soldaten und Polizisten. Ein Kaleidoskop der aufständischen Bewegungen und weißen rassistischen Gegen-Bewegungen.

Im Zentrum dieses anderen Blicks auf Amerika steht - neben den Schwarzen und den UreinwohnerInnen - „the american worker“, dessen idealistiertes Konterfei auf alten Wahlplakaten auftaucht.Beeindruckend sind vor allem die zahlreichen Fotos, darunter viele Portrait-Aufnahmen schwarzer und weißer Männer und Frauen.

Eine Sammlung von Gemälden aus den 70iger und Plakate aus den 80iger Jahren runden die Ausstellung ab. Es sind Bilder der Regenbogenkoalititon. Sie zeigen die Auseinandersetzungen und die Themen, mit denen sich das „andere Amerika“ in der Reagan-Ära auseinandersetzen muß: Nicaragua, Südafrika und die Atomkriegsgefahr. Die Ausstellung vermittelt eine bei uns fast unbekannte Seite der amerikanischen Kultur: Die Phantasie des Widerstands, die am deutlichsten in einem Wort von Angela Davis zu Ausdruck kommt: „I am a black woman communist. The corrupt government could not accept such a combination.“

hh

„Das andere Amerika“ ist bis zum 16. Dezember montags bis donnerstags von 8:30 - 21:30 Uhr, freitags von 8:30 - 20 Uhr und an einigen Sonnabenden (29.10., 12.11., 19.11., 10.12.) von 9 - 14 Uhr in der VHS, Lloydstr. 15 zu sehen.

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