Die Wahrheit: Der Preis ist scheiß
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über einen lyrischen Kritikerkritiker erfreuen.
Bin Max Czollek
Nicht der Lolek
Oder Bolek
Schreib Gedichte
Ohne Dichte
Und Geschichte
Eher schlichte
Krieg kein Preis
Schöner Scheiß
(Refrain)
Kann die Worte gar nicht reimen
Muss die Verse meist verleimen
Hörst du Buhu, schreib ich Blabla
Zeter, Zitter, Bibber, Gaga
Bin nicht Leonce
Seh für Lobsongs
Keine Siegchance
Kreische schriller
Noch als Schiller
Wär gern Biller
Bloß nicht stiller
Krieg kein Geld
Hass die Welt
(Refrain)
Kann die Worte gar nicht reimen
Muss die Verse meist verleimen
Hörst du Buhu, schreib ich Blabla
Zeter, Zitter, Bibber, Gaga
Bin nicht Lena
Dieser, jener
Der Arena
Dada Darmstadt
Macht mein Werk platt
Will es arschglatt
Hab es so satt
Krieg kein Scheck
Bin dann weg
(Refrain)
Kann die Worte gar nicht reimen
Muss die Verse meist verleimen
Hörst du Buhu, schreib ich Blabla
Zeter, Zitter, Bibber, Gaga
Die Wahrheit auf taz.de
Leser*innenkommentare
Bodo Klimmek
Ich dafür bin ein nich dichter Dichter der vielleicht erleuchtet eure Dichterlichter .
Denn ist der Reim noch so klein, kann er recht gemein sein und bringt auch ohne viel Schleim Scheißgeld ein.
Bringt denn nun Scheißgeld den Dichter zum dichten ?
Oder sind es andere Dinge die sein Geist belichten ?
Martin Rees
Ich sag's euch leis,
Soweit ich weiß,
Ist Dichterpreis
In Menden heiß:
In diesem Kreis
Wird Geld aus Schei...
//
taz.de/Die-Wahrheit/!5853429/
Nicki Müller
Die nasse Windel bei dem Kind
bringt den Gedanken ganz geschwind,
möge dieses Kind auf Erden
zukünftig doch DICHTER werden.
-
Ist dieses dann gelungen,
wird um jeden Reim gerungen.
Egal, wie alt das Kind dann ist,
manchmal produziert es Mist.
-
Die Ideen gehen flöten
und kein Reim lässt sich mehr löten.
Dann wünscht man sich so sehr
das Windelalter wieder her.
95820 (Profil gelöscht)
Gast
@Nicki Müller Das kam mir gleich - in Zeilen - bekannt vor:
heinz-erhardt.de/html/dichtkunst.html
Nicki Müller
@95820 (Profil gelöscht) So ist es mit Heinz Erhardt,
den man immer wieder gern hat.
Seine Art, Reime zu machen
bringen die Menschen zum Lachen.
Es wirkt alles so leicht
und bleibt doch unerreicht
von vielen, die da glauben,
dass ihre Gedichte was taugen.
Ich schließe mich da ein,
denn so mancher Reim
von mir dahingesungen,
ist manches mal misslungen.
Martin Rees
@Nicki Müller Wer beim Vers Schwierigkeiten hat,
Der lese Gernhardt und Erhardt.
Wem das nicht hilft beim Reim-Gelöte,
Dem helfen Schiller und auch Goethe.
Hilft das noch nicht ausreichend weit:
Recherche taz-Archiv "Wahrheit".
Lowandorder
@Nicki Müller Und weiter - locker heiter.
Gelle - Warum sich denn beschwerde
DICHTER Nebel senkt sich auffe Erde!
Gar nicht mal ibel - wußte schoda Bibel.
Doch auch verkleidet - hier als Dichter
Deckt‘s Gelichter - doch nicht alles ganz:
Das Schweinderl erkennste doch&noch:
Verläßlich jedoch - Am Ringelschwanz •
unterm—-servíce was her! Jedoch —
Ganz ungenannt & unverlangt - ✍️ -
taz.de/Die-Wahrheit/!5354251/
“Die Wahrheit: Unverlangte Li-La-Lyrik
Die Wahrheit wird 25! Greatest Hits (7): Wie Wahrheit-Gedichte entstehen und warum sie leichtfüßig tänzeln. Ein persönlicher Werkstattbericht.“ - 🙀🥳 -
Ach was! ©️ Vagel Bülow
& nochens & kein Stuß
Wie sagte es einst im Froste - ollen Wiglaf Droste:
“Ich mach keine Pause. Ich mach Schluß!“
95820 (Profil gelöscht)
Gast
@Lowandorder Ganz oben saß auf seinem Thron
M.Ringel als der Musensohn.
Jedoch es fraß die Inflation
Den taz-lich kargen Dichterlohn.
Alle Dichter*innen wollen mehr.
Drum reimt er nun mal selbst, der Herr.
Martin Rees
@Lowandorder In "Wahrheit" steht's, phänomenal,
Ihr Gedächtnis ist genial.
Mit Worten ist er nie ein Pingel,
Der Redakteur, Dichter M. Ringel.
Dass er nun hasste die Gedichte,
Ist eine verrückte Geschichte.
Ganz lieben Dank für den Hinweis,
den ich sehr wohl zu schätzen weiß.
Martin Rees
VERSE GEPRESST UND DANN GELEIMT,
KLINGT MIR SO NACH HÖLZERN GEREIMT
/
Mich dünkt, es geht schon ziemlich weit
Hier wohl des Dichters Ehrlichkeit.
Er hat die Worte doch verleimt,
Damit sie klingen wie gereimt.
Sich selbskritisch nun gar nicht schonen,
Tat sich beim Zeilengeld wohl lohnen.
Er kriegt hoffentlich keinen Schreck,
Wenn großzügig fällt aus taz-Scheck.
Dann kann er zukünftig verpressen
Reime, die nicht sind zum Vergessen,
Oder ganz positiv verdichten,
Was es von ihm gibt zu berichten.
Wenn er im Gelde kann dann baden,
Schreibt er uns in "Wahrheit" Balladen?
Gereimt und mit Refrain zum Singen:
Mit Melodie wird das gelingen.
Ich freu mich drauf, das mein ich echt,
Balladen wie von Schiller, Brecht.
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April 2023, MR
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taz.de/die-wahrheit/!5197573/
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taz.de/Die-Wahrheit/!5067013/