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Die WahrheitDer Corona-Führerschein

Mehr Maßregeln: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will eine Prüfung der sozialen Kontaktfähigkeit per Fragebogen einführen.

In der Corona-Schlange Abstand halten, will gelernt sein Foto: Claudio Furlan/ap

Nach den neuesten Entscheidungen der Bundesregierung zur Coronakrise am Mittwoch gilt bis Anfang Mai: Das Kontaktverbot bleibt wie die Mindestabstandsregel von 1 Meter 50. Doch Deutschland wird langsam isolationsmüde, immer häufiger kommt es zu Verletzungen der Beschränkungen. Was tun? Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erwägt nun offenbar, einen „Fußgängerführerschein“ einzuführen nach dem Vorbild der theoretischen Fahrprüfung. Nur wer diesen Test besteht, darf künftig vor die Tür. Die zwölf Fragen wurden der Wahrheit jetzt durchgestochen.

1. Supermarkt

Im nächstgelegenen Supermarkt begegnen Ihnen zwischen Tütensuppen und Teigwaren an der Kreuzung zu den Hygieneartikeln von links eine Angehörige einer Risikogruppe, die in Ihren Gang einbiegen will, von rechts ein junger Mann mit Mundschutz und Baby (ohne Mundschutz) auf dem Arm. Der Gang zu den Hygieneartikeln ist durch einen Damenbinden nachlegenden, systemrelevanten Supermarktmitarbeiter ­blockiert. Wer darf zuerst gehen?

A: Der junge Mann kommt von rechts, daher darf er zuerst passieren.

B: Ich lasse der Angehörigen der Risikogruppe den Vortritt, trete zwei Schritte zurück und lege mich unten ins leere Nudelregal, um den Sicherheitsabstand von 1 Meter 50 zu wahren.

C: Ich nehme meinen Mundschutz ab und huste mir den Weg frei.

2. Arbeitsplatz

Ein Arbeitskollege streckt Ihnen zur Begrüßung die Hand hin. Wie verhalten Sie sich?

A: Ich ergreife sie, denn ich trage ganztags rosa Putzhandschuhe.

B: Ich wähle den Notruf und zeige ihn wegen versuchter Körperverletzung an.

C: Ich ignoriere die Hand und trete ihm zur Begrüßung gegen das Schienbein.

3. Gehweg

Sie befinden sich auf einem 1 Meter 20 breiten Gehweg. Ihnen kommt eine Frau mit Mundschutz und hustendem Kind entgegen. Wie lösen Sie die Situation?

A: Wir bleiben im Abstand von 1 Meter 50 stehen und klären per Schnick-Schnack-Schnuck, wer bis zur letzten Kreuzung zurücklaufen muss.

B: Ich passiere die beiden mit gesenktem Kopf und halte dabei den Atem an.

C: Ich springe auf die Straße in den fließenden Verkehr, dort habe ich eine höhere Überlebenschance.

4. Nudelregal

Jemand mit starken Erkältungssymptomen studiert im Supermarkt die Inhaltsstoffe einer Packung Nudeln und legt sie (die Nudeln) anschließend zurück ins Regal. Es ist die letzte Packung. Wie verhalten Sie sich?

A: Es ist verdammt noch mal die letzte Packung, und zu Hause habe ich nur noch sieben Packungen. Was bleibt mir anderes übrig? Ich kaufe sie trotzdem.

B: Ich kaufe Reis. Oder Kartoffeln. Hauptsache, Kohlenhy­dra­te. Zur Not gibt’s heute Cornflakes mit Tomatensoße.

C: Ich kaufe die Packung trotzdem, koche die Nudeln aber in 80-prozentigem Alkohol.

5. Gegenverkehr

Ihnen kommt eine fünfköpfige Familie entgegen. Sie blockieren die gesamte Breite des Gehwegs. Was tun Sie?

A: Ich drehe um und renne, so schnell ich kann.

B: Ich singe „Hier fliegen gleich die Löcher aus dem Käse“, die Familie bildet eine Polonaise und ich kann vorbei.

C: Ich lasse mich von der Familie adoptieren.

6. Spieleabend

Sie werden von Freunden zu einem Spieleabend eingeladen. Gehen Sie hin?

A: Ja, aber ich desinfiziere das „Siedler“-Spiel gründlich und schreibe auf jede „Lehm“-Karte „Atemmasken“.

B: Ja, aber ich nehme Gepäck für 14 Tage mit.

C: Nein, schon die Einladung zeigt, dass dies nie meine Freunde gewesen sein können. Ich zeige sie beim Ordnungsamt an.

7. Baugerüst

In einem nur 90 Zentimeter breiten Bereich unter einem Baugerüst begegnen Sie einem Jogger. Wie reagieren Sie?

A: Wir bleiben im Abstand von 1 Meter 50 voreinander stehen und warten, bis die Kontaktsperre aufgehoben wird.

B: Wir verständigen uns, wer von uns über den Boden robbt und wer sich oben am Baugerüst entlang schwingt, um den Mindestabstand vertikal einzuhalten.

C: Wir scheißen auf das Ansteckungsrisiko, geben uns im Vorbeigehen einen Zungenkuss und bilden für die nächsten 14 Tage eine Hausgemeinschaft.

8. Friseur

Sie müssten jetzt wirklich dringend mal zum Friseur. Wie gehen Sie mit der Situation um?

A: Scheiß drauf, schlimmer als bei Christian Drosten wird’s schon nicht werden.

B: Der Sohn meiner Nachbarin hat eine Freundin, von deren Bruder die Cousine in einem ehemaligen Neuköllner Kohlenkeller eine Schwarzschererei betreibt. Ist allerdings nicht billig.

C: Ich bestell mir ein Album von Iron Maiden und üb’ schon mal headbangen.

9. Kinder

Ihr 16-jähriger Sohn möchte sich mit seiner Freundin treffen. Lassen Sie das zu?

A: Ja, aber nur tagsüber im Park auf zwei Decken mit 5 Metern Abstand.

B: Nein, die hat sicher Corona. Ich zeige mich aber verständnisvoll. Wenn ihre Beziehung diese paar Monate übersteht, weiß er immerhin, dass sie die Richtige ist. Zudem erlaube ich ihm, jederzeit und überall in der Wohnung, so oft er will, zu onanieren.

C: Ja, klar doch! Wenn der Bengel aus dem Haus ist, bleibt mehr Bandbreite für mich. Endlich ruckelfrei netflixen!

10. Kassenschlange

In der Kassenschlange im Supermarkt tragen alle Mundschutz, ausgenommen eine etwa 80-jährige Dame, die ihren Einkaufswagen abstandlos in Ihre Hacken rammt. Dann legt sie mit schmutzigen Händen Ware aufs Band. Wie reagieren Sie?

A: Ich rufe den Amtsarzt an, der sie wegen akuter Demenz zwangseinweist.

B: Ich erkundige ich mich nach ihrer Adresse und biete an, künftig für sie einzukaufen, da sie offen­sichtlich der Hilfe bedarf.

C: Ich nehme den Mundschutz ab und brülle: „Für dich Schnepfe machen wir doch den ganzen Scheiß!“, und bewerfe sie mit unbezahlten Biotomaten. Dann nehme ich den Applaus der Umstehenden entgegen.

11. Ordnungshüter

Ihnen kommt auf dem Gehweg eine sechsköpfige Patrouille von Ordnungsamt und Polizei entgegen. Was tun Sie?

A: Ich zeige das Ordnungsamt bei der Polizei an wegen Verletzung des Kontaktverbots. Und die Polizei beim Ordnungsamt.

B: Ich rufe den Staatsschutz an, weil ich gerade Zeuge einer nicht angemeldeten Demons­tration bin.

C: Ich werde ohne Sicherheitsabstand abgeführt, weil mein Ausweis abgelaufen ist.

12. Markus Söder

Sie bemerken, dass Ihnen in den letzten Wochen Markus Söder sympathisch geworden ist. Wie gehen Sie damit um?

A: Was heißt „sympathisch“? Er ist mein Held. Ich schreibe ihm Liebesbriefe.

B: Macht nix. Das grüne Parteibuch kann ich ja trotzdem behalten.

C: Ich mache mir keine Sorgen. Das ist wie bei Corona: Früher oder später stellt sich dagegen eine Immunisierung ein.

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28 Kommentare

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  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Danke.

    Ich musste mal kurz kurz in den Kohlekeller. :-)

    • 0G
      05158 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      Haben sie da Bier versteckt?!



      (Apoldaer Glockenhell)

  • Wahrscheinlich haben die tazler beim Brainstormen schon sehr gelacht. Es sei allen gegönnt, man muss jede Gelegenheit nutzen.

  • LOL! Danke für diesen guten Text.

  • 0G
    05158 (Profil gelöscht)

    ...darf künftig vor die Tür...



    Das erinnert mich an sehr viel früher. Darf Volker runterkommen zum Spielen......

    Psychologisch ist dieser Artikel ein ausgeklügelter Schreibzug.

    Wie gerne würde ich jetzt D,E,F,G hier hinhämmern.



    Der alte Spruch es ver(schreibt)sendet sich, gilt leider nicht mehr.



    Womöglich bringe ich Umfrageinstitute ins Wanken.(Kurzarbeit!)

    • @05158 (Profil gelöscht):

      Alles "C" ist doch schon höchst qualifiziert!



      Wozu braucht man da noch D,E,F,G und den Rest des



      Alphabets?

      • 0G
        05158 (Profil gelöscht)
        @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

        Damit das nicht passiert:

        ....„Der Aalphabet“

        „Es war einmal ein Fisch im Meer



        der liebte die Buchstaben sehr.



        Er zählte sie von früh bis spät



        man nannt ihn auch den Aalphabet.

        Doch eines Tages fehlte ihm



        das grosse F, und das war schlimm



        denn nun gabs grosse Ische



        und sonst nur kleine fische.

        Er sucht im ganzen Ozean



        von oben bis nach unten.



        Das grosse F war irgendwann



        ganz vollständig verschwunden.

        Der Aalphabet, er war nicht blöd



        er tat, als wärs normal.



        Und seitdem ist der grösste Isch



        kein Isch mehr, sondern Wal.“.......

        ;-)

        • @05158 (Profil gelöscht):

          Nachdem der Aal mit dem großen "F" auch seine Kiemen an der Garderobe abgegeben hatte, mutierte er zum



          Waalphabetisch.

          • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

            Waalphabeti - isch

            • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

              sorry, paste&copy Fehler



              Waalphabet - isch

          • 0G
            05158 (Profil gelöscht)
            @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

            Na, jut, jut !

            Dit is Rock ’n’ Roll (Metapher!)

            • @05158 (Profil gelöscht):

              Schönen Sonntag, nicht nur als Metapher

              • 0G
                05158 (Profil gelöscht)
                @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

                All Right!(Now)

                www.youtube.com/watch?v=lfPKaUsrEls

                • @05158 (Profil gelöscht):

                  Danke für den Link. Das Stück habe selbst gespielt.



                  Mehr dazu später

                  • 0G
                    05158 (Profil gelöscht)
                    @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

                    Waas?



                    Na, jut,jut!



                    ;-)

                    • @05158 (Profil gelöscht):

                      U.a. missin willy und Winfried Bode

                      • 0G
                        05158 (Profil gelöscht)
                        @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

                        Wenn ich nicht total daneben liege,eine richtig gute Mugge!

                        Winfried Bode - Geburtstagskonzert



                        www.youtube.com/watch?v=XF-1n0p0GWw

                        und natürlich;-)

                        The Doors - Light My Fire



                        www.youtube.com/watch?v=cq8k-ZbsXDI

                        • 7G
                          76530 (Profil gelöscht)
                          @05158 (Profil gelöscht):

                          Nö, nö, nö.

                          Wenn schon Doors (was nicht sein müsste), dann schon - dem Anlass angemessen - "The end".

                          Btw: Ich wollte mit Freunden 1978 ein Jim-Morrison-Open-Air organisieren, an dessen Durchführung ich mit der normativen Kraft des Facktischen gehindert wurde.

                          References: Jahresbericht des Hessischen VS.

                          • 0G
                            05158 (Profil gelöscht)
                            @76530 (Profil gelöscht):

                            Ich hatte die Doors lange nicht mehr gehört. Dann kommt das wie'n kleiner Zuckerschock!



                            Sehen sie, so ist das. Wir hatten 1978 mit dem Open-Air "Oktoberklub" keine Probleme.



                            References: s. Überschrift



                            Wir sind überall



                            www.youtube.com/watch?v=tAIMn2EmKxo

                            ;-):-)

                            • 7G
                              76530 (Profil gelöscht)
                              @05158 (Profil gelöscht):

                              Da sage ich nur mit Frida Gold:

                              Die Dinge haben sich verändert ...

                        • @05158 (Profil gelöscht):

                          Na ja, ist schon ein paar Tage her...



                          70er

                          • 7G
                            76530 (Profil gelöscht)
                            @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

                            Genau. 1967 ... in den ganz frühen 1970ern.

                            • @76530 (Profil gelöscht):

                              Das ist ja 'n Ding. Chapeau, bei mir early 70th mit 2 Wochen Studio bei Dieter Dircks für Noppes.

                          • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

                            Mit W. B. hat in Köln fast jeder ein Mal gespielt

  • Ja, ist schon wieder der 1. April?

  • Köstlich. Endlich mal etwas heiteres am Morgen! ;-)

  • LOL!



    Aber mal im Ernst, ich muss in den letzten Wochen immer wieder an die Pamphlete von Ivan Ilich aus den achtzigern des letzten Jahrhunderts denken, "Nemesis der Medizin" oder au "Entmündigung durch Experten", die scheinen mir heute noch oder gerade Höchst aktuell.



    Hans

    • 0G
      05158 (Profil gelöscht)
      @Hans Petro:

      Streit(fall)frage?

      "....Vor allem seine Ablehnung moderner Schulmedizin wurde heftig kritisiert. So riet er Krebspatienten in einem Interview der Wochenzeitung Zeit, sich nicht behandeln zu lassen. Auf die Frage, was er tun würde, wenn seine Frau an Krebs erkranke, antwortete er, er würde ihr raten, auf den griechischen Inseln Ferien zu machen, statt ein Krankenhaus aufzusuchen. Seine Behauptung, ein Krebsbehandlung würde nicht besser wirken als ein Placebo, wurde von allen am Gespräch beteiligten Ärzten als falsch zurückgewiesen Der Soziologe Helmut Schoeck sah Ivan Illich als vor allem „kommerziell angetriebenen Unternehmer einer ‚Pamphlet-Industrie‘ mit 14 Angestellten“......"