piwik no script img

Die WahrheitDie Hochzeitsreise

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Diesmal darf sich die geneigte Leserschaft an einem Poem über die Pläne zweier Frischvermählter erfreuen.

Foto: ap

„Wie wär’s mit einer Moselfahrt?

Die Landschaft ist dort recht apart …“

„Apart? Die sieht zum Kotzen aus.

Da bleib ich lieber fein zu Haus.“

„Na, dann vielleicht nach Bensersiel?

Ein wunderschönes Reiseziel!“

„Ein Nordseekaff? Wo Möwen schrein?

Verarschen kann ich mich allein.“

„Ich hab’s: Wir fahren nach Paris!

Das große Liebesparadies!“

„Zum Franzmann? Pah! Der kann mich mal.

Ganz Frankreich ist ein Jammertal.“

„Und was ist mit dem Tegernsee?

Oder mit Cottbus an der Spree?“

„Zwei Dinge der Unmöglichkeit.

Ich hasse Wasser. Tut mir leid.“

„Infrage käme auch Tirol.

Es heißt, man fühle sich dort wohl …“

„Tirol ist doch der letzte Dreck!

Nein, das hat alles keinen Zweck.“

„Und Japan? Die Toskana?

Ägypten? Rom? Botswana?

Dschibuti? Stuttgart? Uruguay?

Katar? Die Rhön? Die Mongolei?“

„Was quatschen Sie mich denn hier voll?

Ich wüsste nicht, was ich da soll.“

„Aber wir müssen doch unsere Flitterwochen planen!“

„Welche Flitterwochen?“

„Haben Sie mich denn nicht heute geheiratet?“

„Nein.“

„Oh. Dann entschuldigen Sie bitte. Ich muss Sie wohl mit jemandem verwechselt haben.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • Ja wie^¿* - Frauman konnt es ahnen!

    “„Aber wir müssen doch unsere Flitterwochen planen!“



    „Welche Flitterwochen?“



    „Haben Sie mich denn nicht heute geheiratet?“



    „Nein.“



    „Oh. Dann entschuldigen Sie bitte. Ich muss Sie wohl mit jemandem verwechselt haben.“

    Tja - So geht’s halt leicht - gut angejahrten Knaben.



    Die nicht mehr alle Nadeln auffe 🌲 haben.