Die Wahrheit: Der breite Brummer
Schurken, die die Welt beherrschen wollen: In unserer beliebten Reihe tritt heute Elmar „Euroklotz“ Brok mit seiner ganzen Wucht auf.

Er ist Europa in einer Person: Elmar Brok Foto: teutopress/Imago
Der Spiegel verlieh ihm bekanntlich den Ehrentitel „Mister Europaparlament“. Der Guardian hieß ihn wie erinnerlich den „Master of the EUniverse“. Die New York Times schließlich nannte ihn sachlich bis in die Zehenspitzen den „Sisyphus of Strasbourg“, der in 38 Jahren nie am Sinn und Nutzen seiner Arbeit irre wurde: Elmar Brok (CDU).
Wo Europa ist, ist Elmar Brok schon da. Als dienstältestes Mitglied des EU-Parlaments, gibt es für den Ehrenpräsidenten der Europa-Union Deutschland, das Vorstandsmitglied der Europäischen Volkspartei und den Präsidenten der Europäischen Union Christlich-Demokratischer Christdemokraten, Verzeihung: Arbeitnehmer (EUCDA) in Europa, für Europa und durch Europa nichts, was das Mitglied im EU-Ausschuss für konstitutionelle Fragen und stellvertretende Mitglied im Europaausschuss des deutschen Bundestages in Europa, für Europa und durch Europa nicht kann und weiß. Über das „EU-Umweltgütezeichen für die Fischerei- und Aquakulturerzeugnisse“ äußert sich der Tausendsassa ebenso kenntnisreich, wie er über die Finessen der „Friedensaussichten für die koreanische Halbinsel“ Bescheid gibt oder die Frage der „weiteren Unterstützung durch die Europäische Union zur Ausmerzung der Kinderlähmung“ sachkundig klärt.
Teufelskerl auf allen Posten
Die Liste seiner Ämter und Äußerungen reicht übereinandergelegt von Europa bis hinter den Mond und sei hier deshalb auf eine kleine Auswahl, wenn das Wort bei Elmar Brok erlaubt ist, beschränkt. Denn als außenpolitischer Sprecher der EVP-Fraktion, Vorsitzender des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten und Präsident der Union der Europäischen Föderalisten, als Vorsitzender des Europäischen Demokratiefonds und Vizepräsident des Kuratoriums des Instituts für Europäische Politik muss der Teufelskerl zwar höllisch aufpassen, dass er nicht plötzlich dem Kuratorium der Union europäischer Christdemokraten in der Volkspartei föderalistischer Arbeitnehmer vorsitzt; aber wer würde es merken! Weiß er doch manchmal selbst nicht, wo er Mitglied ist … egal! Hauptsache, er sitzt drin.
Und als Vorsitzender der interparlamentarischen Delegation zum US-Kongress, Obmann im Ausschuss für Soziale Fragen und Beschäftigung, Mitglied im Stiftungsvorstand der Marienschule Bielefeld und Co-Vorsitzender der EVP-Außenminister, als EU-Ausschussvorsitzender für Ausschuss und Verteidigung, Mitglied des Sonderausschusses Drogenbekämpfung, Kuratoriumsvorsitzender der St.-Hedwig-Heimvolkshochschule Oerlinghausen und Hauptberichterstatter für die Erweiterung der Europäischen Union macht und machte dieser Hansdampf in allen Gassen sowieso stets sehr gute und auch breite Figur.
Elmar Brok ist wichtig. Niemand weiß das besser als Elmar Brok. Nichts geht ohne ihn, den einzigen überlebenden Vertreter der Spezies Europaparlamentarier seit ihrer Genese 1980, weil nichts ohne das beeindruckende Schwergewicht Elmar Brok geht. Größer als seine Erfahrung ist nur seine Expertise, und größer als seine Expertise ist nur seine Bescheidenheit, mit der er seine Erfahrung und seine Expertise in jede Waagschale wirft. Elmar Brok ist unübersehbar in Europa und unersetzlich für Europa wie sonst nur Europa selbst. Beziehnungsweise wie Elmar „der Elefant“ Brok!
Kein Platz für Zweifel
Wo Elmar Brok ist, hat der Zweifel an Elmar Brok keinen Platz – daran gibt es deshalb keinen Zweifel. Wie es auch an seiner Arbeit keinen Zweifel gibt, weil er nicht nur Kuratoriumsmitglied der Friends of Europe ist, zu denen die Bertelsmann Stiftung zählt, sondern auch Mitglied des Deutschen Digital Instituts, dessen Direktor Bertelsmann-Berater ist. Ja, Elmar „der Schrank“ Brok, geboren aus gutem Grund in Verl bei Gütersloh nahe Bertelsmann, ist selbst ein Bertelsmann, der als Bertelsmanns Senior Vice President Media Development seine Erfahrung und Expertise in Sachen Urheberrecht und Rundfunkpolitik in Europa und für Bertelsmann einbrachte, und kennt bis zum Effeff den wichtigsten Beamten Bertelsmanns, korrigiere: der EU-Kommission, Martin Selmayr. Elmar Bertel, hoppsa: Elmar Brok schätzte ihn schon als seinen Mitarbeiter bei Bertelsmann und weiß deshalb Freundschaft und Geschäft messerscharf zu trennen.
Leistung, und davon versteht Elmar „der Klotz“ Brok etwas, zahlt sich auch so aus. Auch ob dessen nämlich kann der herrliche Träger des Estnischen Verdienstkreuzes II. Klasse des Ordens von Terra Mariana sowie des Steinheimer Rosenmontags-Ordens stolz auf Elmar Brok sein, also auf sich – Elmar „Supermann“ Brok! Mit 72 Jahren fühlt sich der Brummer stark genug, um bei der Europawahl 2019 wieder in die Startbox zu gehen, um weiterhin in Europa, für Europa und durch Europa ff. zu wirken: In Europa, für Europa und durch Europa zu Elmar „Europa“ Brok!
Die Wahrheit auf taz.de
Leser*innenkommentare
Lowandorder
Jau. Wie mich das doch erinnert!;)(
Liz Mohn aggressiv stöpselnd - just in time!;)((
//http://www.sueddeutsche.de/bildung/gesellschaft-und-politik-das-glashaus-1.3899280
”Öffentliche Aufmerksamkeit erzeugt die Stiftung gekonnt, auch "aggressiv"; das ist ein Wort, das man in Gütersloh immer wieder hört…“ - SZ-Zitat.
Hatte ich mich doch einst aus Lust & Dollerei - aber auch Neugier & ”Mawaasesjanich!“ - aufs Job-Karussell gesetzt & sodele auch in OWL bei MohnBerti&Co. vorgeturnt!;))
&
Amüsiert von den Adlati gehört - ” Naja
Nee - Sooo wie früher Reinhard Mohn - (da war das Stöpsel-Liz noch am Stöpseln - aber noch nich am Start!;)
Der Oma unter der Brücke im Schummerlicht - das 2. oder 3. Hörzu-Abo angedreht habe - so aggressiv seien Sie ja nun nicht mehr unterwegs!
Aber der Job wäre schonn auf Expansion ausgelegt - Bertelsmann in Italien Marokko Tunesien Algerien aufbauen!“
&
Bis heute findet sich halt immer - bar demokratischer Kontrolle - bei trübem Licht ”ne unbedarfte Oma” - die sich in Schmierseife eingewickelten Stacheldraht andrehen läßt! Newahr
Na - Si‘cher dat. Da mähtste nix.
Zugegeben - nicht ungeschickt aggressiv eingestöpselt. Normal!
&
Daß ausgerechnet ein ehemaliger
Helmut Ridder & Peter Häberle Schüler
- wg ”Demokratie & Recht“ - schlapphutüberwacht;)( - klar einst;*¿*)
Wie der Herr von Bellevue heute - zu
Befinden sich nicht entblödet!
“ Das Grußwort hat Frank-Walter Steinmeier beigesteuert: "Gäbe es die Bertelsmann-Stiftung nicht", schreibt der Bundespräsident, "wir müssten sie dringend erfinden."
Entbehrt nicht der geschichtlichen Ironie! Nö! Normal.
Zeigt aber eine Verluderung der demokratischen Kultur in dieser Republik nach dem Grundgesetz
- wie sie sich nicht erst seit der Steinmeier/Maaßen-Affäre
(5 Jahre anlaß&rechtsgrundlos Guantanamo/MuratKurnaz remember!)
Accellerando entwickelt hat.
Nein. Solches ist allerspätestens mit der Wende zu verzeichnen - mit einer tief gespaltenen Gesellschaft!
So geht das.
Katev
Schön.
Lowandorder
Da fällt einem ja vor lauter Liz der Mohn aus dem Klotz!
Jau. OWL. Biste da - willste wech.
Na - Si´cher dat. Da mähtste nix.
Ah nääh - Nich für Kooche;))
Normal.
Justin Teim
Genau Liz Mohn verantwortlich für die Kölner Volksverblödungssender der RTL Gruppe und der Hamburger Gruner und Jahr Gruppe um den Stern oder der Bertelsmann Stiftung vor allem "unbeliebt" bei GEW und Uni- Lehrbetrieb....
http://www.sueddeutsche.de/bildung/gesellschaft-und-politik-das-glashaus-1.3899280
Justin Teim
Eben ein echter Urwestfale fleissig, dickköpfig und vorallem unaufgeregt.
Hartz
Die anderen Polit-Darsteller sind doch auch nicht besser als der Brummer!
...