Die Wahrheit: Die Bildertürmer
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Diesmal darf sich die Leserschaft an einem Poem über Jamaika auf dem Balkon erfreuen.

Foto: ap
Sie stehen auf Balkonen,
zu viert, zu fünft, zu acht,
und scheinen da zu wohnen
als frisch gewählte Macht.
Sie reden meist in Bildern,
verschwommen, selten klar,
um uns, dem Volk zu schildern,
wie es grad drinnen war.
Da geh t ’s um Atmosphäre,
doch leider nicht um die,
die schnell zu retten wäre.
Sie üben Poesie.
So nennen sie den Graben
im Tagungsort stets tief,
den sie zu füllen haben.
Der Spaten steht noch schief.
Sehr schöne Bilder blühen
auch geographisch auf,
wenn sie das Meer bemühen,
mit fernen Inseln drauf.
Dann reißen sie die Seite
vom Diercke-Atlas raus
und schmücken stolz die Weite
bis nach Jamaika aus.
Fast möchte man empfehlen:
Bleibt am Balkon und winkt!
Es würde uns nichts fehlen,
wenn euch nicht mehr gelingt.
Die Wahrheit auf taz.de
Leser*innenkommentare
Lowandorder
;))
Jau. "Politikaster - Laßt Glotz&Winken sein
Kommt runter vom Balkon &
Reiht euch ein!"
Damals - als das Wünschen noch was galt!
Hück - Nur noch fahles Rauschen in TV & Wald.
&
De Ohl - Raucht gelangweilt seinen Knaster.
Nu & Zum Wohl! & Watt'n Glück! Newahr!
Auch wieder wahr.