Die Wahrheit: Präsidiale Fragen wagen
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über eine Kandidatin fürs Schloss Bellevue erfreuen.
Die Zeit des Gaucklers ist perdu.
Jo fühlt sich kaum mehr in der Lage.
Zu aufreibend: Auf Schloss Bellevue
läuft man vom Bett bis zum WC fünf Tage.
Wie muss der neue Präsi sein?
Wer soll das Höchstamt meistern?
Was kann uns kleine Wählerlein
fürs wahre deutsche Wertegut begeistern?
Emanzipiert, meint: eine Frau.
Sozial, sprich: aus der Arbeitsszene.
Auch fremdenfreundlich. Wie genau?
Der Gatte Immigrant? Vielleicht Hellene?
Kein Prediger mit krauser Stirn.
Denn solche mag nicht jeder.
Mehr farbenfroh statt grauem Zwirn.
Mit feschen Cowboyboots aus Schlangenleder?
Nicht leicht. Zumal das Recht vorschreibt,
dass sie – geht es noch ärger? –
auch keinerlei Beruf betreibt.
Die Einzige, die bleibt: Frau Katzenberger.
Seit 25 Jahren erscheint die Wahrheit als einzige Satireseite einer deutschen Zeitung. Zeit, das zu feiern.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Höfliche Anrede
Siez mich nicht so an
US-Präsidentschaftswahl
50 Gründe, die USA zu lieben
Bundestag reagiert spät auf Hamas-Terror
Durchbruch bei Verhandlungen zu Antisemitismusresolution
Grundsatzpapier des Finanzministers
Lindner setzt die Säge an die Ampel und an die Klimapolitik
Klimaziele der EU in weiter Ferne
Neue Klimaklage gegen Bundesregierung
Serpil Temiz-Unvar
„Seine Angriffe werden weitergehen“