Die Wahrheit: Island, schick Asche!
Jetzt geht das schon wieder los. Der Sommer hat gerade erst begonnen, da torkeln die Engländer in die Flugzeuge und reisen in Gegenden, wo man etwas vom Sommeranfang merkt ...
... Das wäre nicht weiter tragisch, wenn sie nicht schon am Flughafen so viel Alkohol wie zeitlich möglich in sich hineinschütteten und ihren Lieblingssport im Flugzeug fortsetzten. Auf einem Flug nach Spanien kann man eine Menge vertilgen - und auf einem Langstreckenflug erst!
Neulich zettelten drei britische Urlauber auf dem Weg nach Barbados eine Massenschlägerei in 10.000 Meter Höhe an. Martin King, seine Frau Zoe und ihr 76-jähriger Vater Derek Edmonds feierten Zoes Geburtstag mit einem Gelage an Bord. Weil sich eine dänische Familie über den Lärm beschwerte, fielen die drei Engländer über sie her und gossen ihnen Kaffee über die Köpfe. Mit den Heißgetränken konnten sie wohl nichts anfangen. Es entwickelte sich eine Keilerei, die das Bordpersonal erst nach einer Stunde unter Kontrolle bekam. Bei der Ankunft in Barbados wurden die drei Schläger verhaftet, zu einer saftigen Geldstrafe verurteilt und von Virgin Atlantic mit lebenslangem Flugverbot belegt. Jetzt müssen sie sehen, wie sie nach Hause kommen.
Das ist kein Einzelfall, in den vergangenen drei Jahren sind solche Zwischenfälle an Bord um ein Drittel gestiegen. Stets war dabei Alkohol im Spiel. Der Briefträger Robert Russell zum Beispiel war gerade von der Royal Mail entlassen und von seiner Frau verlassen worden. So buchte er zum Trost eine Reise nach Malaga. Schon auf dem Londoner Flughafen Gatwick trank er viel warmes englisches Bier und kalten russischen Wodka. Kaum war das Flugzeug gestartet, da begrapschte er die Stewardess. Als die sich das nicht gefallen ließ, bekam er einen Wutanfall und drohte, sämtliche Passagiere umzubringen. Dann zerrte er an der Ausstiegstür, bis er von zwei Stewards überwältigt werden konnte. Der Pilot machte kehrt und flog nach Gatwick zurück. Richter Richard Hayward meinte, solch ein bizarres Benehmen sei ihm noch nie untergekommen. Er verbot Russell, sich in den nächsten fünf Jahren in der Nähe irgendeines Flughafens aufzuhalten.
Das dürfen auch das Fotomodell Sarah Hannon und ihr Partner Daniel Melia aus Birmingham nicht. Hannon war während des Rückflugs aus Bangalore eingenickt. Als sie aufwachte, musste sie feststellen, dass sich Melia an den Brüsten seiner Sitznachbarin Clare Irby, einer Guinness-Erbin, zu schaffen machte, was die durchaus nicht zu stören schien. Hannon bekam einen Schreikrampf. Irby, die zwölf Gläser Wein an Bord getrunken haben soll, wurde vom Schwurgericht in London später vom Vorwurf der Trunkenheit freigesprochen. Das sei unglaublich, sagte sie und frohlockte, dass ihr guter Ruf wiederhergestellt sei. Nun ja. Das Urteil bedeutet, dass sie Melia stocknüchtern ihre Brüste zur Verfügung gestellt hatte.
Vielleicht können die Isländer ein gutes Werk tun: Sie könnten eine große Aschewolke auf die Reise schicken, die sich über Großbritannien festsetzt. Den ganzen Sommer lang.
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