Die Wahrheit: Im schönsten Trallala

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über die Schützenfest-Saison erfreuen.

Fern des Lebens Grundgeraune / mürrisch muht eine Posaune. Bild: Alex Brandon/ap

Zärtlich flirrt der Amsel Kecken

Sonne streicht durch hohes Grün

Lasse die Gedanken zieh’n

Welt ist allerschönster Flecken

– scheppernd schmettert grell ein Becken.

Menschheits allerbeste Laune

Trägt mich gottlos leicht und klar

Weit in schönstes Trallala

Fern des Lebens Grundgeraune

– mürrisch muht eine Posaune

Sinnend schau’ ich die Palette

Aller Grüns in Baum und Busch

Pfeife auf des Lebens Pfusch

Les’ Naturens Lustsonette

– knarzend kracht die Klarinette

Sommerwarmer Lustrabauke

Schnurre ich in Temp’ratur

Löse meiner Fesseln Schnur

Weiß mich eins mit Lurch und Rauke

– polternd pumpert eine Pauke

Tief entspannte Menschpastete

Lasse ich das Sorgen sein

Hüll’ mich sanft und samten ein

In die Sommertagstapete.

– bellend blecht da die Trompete

Gänzlich weich wird mein Profil

Ich verlier’ Kontur und Halt

Werde eins mit Welt und Wald

Wünsche nichts und will nicht viel

– klirrend klimpert Glockenspiel

Prall ist mein Gefühlskarton

Leichtes Sommerdieb-Gepäck

Madengleich ruh’ ich im Speck

Lutsch’ des Lebens Lutschbonbon

– Trommel rührt im Krachbeton

Es ist Schützenfest-Saison!

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kari

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