Die Wahrheit: Der Schuldenschnitter naht
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über das neue griechische Schreckgespenst erfreuen.
Im Mutterland der Ungeheuer,
von Hydra, Polyphem und Sphinx,
naht frisch und unverbraucht ein neuer,
von Zeus gesandter Schreck von links.
Und das wird für Europa bitter!
Das Monster, das sich „Tsipras“ nennt,
heißt deutsch in etwa „Schuldenschnitter“
und giert nach jedem fremden Cent.
Es ist ein fürchterliches Wesen,
es wächst nach jeder neuen Wahl
und schleudert Richtung Brüssel Thesen,
die es dem Vorbild Theseus stahl.
Dem Minotaurus nachzuspüren,
war im Vergleich ein Kinderspiel.
Jetzt gilt es, einen Kampf zu führen
mit Euro-Hauptquartier als Ziel.
Da wuchern nicht bloß hohe Hecken
am Rande eines Labyrinths!
Bedrohung wächst dort unserm Recken
in Form von neuem Zinseszins.
Doch Zeus schickt seinen jungen Helden
bestimmt nicht ohne List ins Feld.
Und glaubt man, was die Börsen melden,
ersäuft Europa ja im Geld.
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Leser*innenkommentare
Heide Gehr
Und lange schallt' im Walde noch
Lurchi Tsipras lebe hoch!