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Ost

Die Sachsen-WG der taz Noch ist der Osten nicht verloren!

Die taz geht auf Sommertournee zu den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg: Zu Besuch bei der guten Zivilgesellschaft und ihren Freund*innen.

Bild: imago images / Rolf Zöllner

Ist es wirklich so, wie so gut wie alle Medien behaupten: Dass der Osten allmählich sicher der AfD und neonazistischen Kräften zufällt?

Ist wahr, dass es fast keine gute Zivilgesellschaft gibt – die für keinen Hass-Protest steht, sondern für ein Miteinander, für ein friedliches Zusammenleben?

Doch, die gibt es. Und wir wissen das, weil viele ihrer Frauen und Männer schreiben und uns ermutigen  – und sich erhoffen, dass wir ihnen zuhören und ihre Arbeit beschreiben. Gegen das Gift des Hasses und die Aggressionen gegen Schwächere - für eine Gesellschaft offener und zupackender Menschen.

Die taz wird sich im August viele Schauplätze in Sachsen und Brandenburg anschauen und dort auch Station machen. Um in diesem Wahlkampf neugierig zu sein, die Stimmen der anderen zu sammeln, von Menschen, die darum kämpfen, dass der Osten unserer Republik nicht „braun” wird.

Zum Auftakt richten wir bis zum 3. September 2019 eine Redaktion in Dresden ein. Mehr als 30 taz-Mitarbeiter*innen sind abwechselnd vor Ort und wohnen in der sächsischen Landeshauptstadt zusammen in einer WG, darunter KollegInnen mit Ost- und mit West-Biografie, sehr junge und nicht mehr ganz so junge, weiße und nichtweiße. Gemeinsam mit taz-Sachsen-Korrespondent Michael Bartsch berichten sie täglich auf taz.de, in der gedruckten Zeitung und in den sozialen Medien.

Am 14. August 2019 sind wir in Frankfurt/Oder zu Gast – und hören dem Oberbürgermeister René Wilke (Linkspartei) und anderen Gästen zu. Er hat in seinem Wahlkampf um dieses Amt bewiesen, dass sich eine von vielen Politiker*innen im Westen nach der Wende verloren gegebene Stadt an der polnischen Grenze aufrappeln kann und zu einem Hot Spot des demokratischen Aufbruchs geworden ist.

Am 22. August 2019 veranstalten wir eine große Sachsen-Gala in Dresden – denn Dresden ist nicht nur Pegida, sondern bunt und diskussionsfreudig.

Am 28. August 2019 gastieren wir in Wurzen bei Leipzig – einer schmucken Stadt, die den nicht unberechtigten Ruf trägt, ein Pflaster von Rechten zu sein; aber in der eine Zivilgesellschaft lebt, die sich gegen dieses Image und gegen das Rechte wehrt. Wie Sich-Wehren aussehen kann, worauf es ankommen muss, wie Zusammenhalten statt Spalten geht, werden wir mit Politiker*innen und zivilgesellschaftlichen Initaitiven dieser Stadt debattieren.

Am 29. August 2019 besuchen wir Grimma an der Mulde – das Städtchen, nicht minder hübsch restauriert, in der linke und liberale Kräfte mit einem engagierten Bürgermeister dafür sorgen, dass das Zusammenleben gedeihlich und ohne Gift & Galle rechtsextremer Art möglich ist.

JAN FEDDERSEN, Redakteur für Sonderprojekte