: Die Natur in ihrer Radierung
■ Galerie Veltzke: „Mecklenburgische Impressionen“
Der Galerist Helmar Veltzke lädt ein „zu einem unbeschwerten Spaziergang durch die mecklenburgische Seenlandschaft“ von Günter Horn. Seine „Mecklenburgischen Impressionen“ sind Liebäugeleien von Radierungen mit Ölgemälden. Mecklenburgische Landschaften in geschickten Proportionen: Dunkles Öl auf Aluminium kontrastiert zu hellen Farbradierungen.
Dieser Gegensatz mag technisch bedingt sein, er mag an der Stimmung des Künstlers liegen. Eines jedoch scheint sicher: Günter Horn hat etwas gefunden, wonach andere jahrelang vegeblich suchen: Landschaften, wie man
sie sieht, wenn man sie sieht, und trotzdem nicht sieht - da wird das Besondere auf einmal so einfach und das Einfache so besonders.
Besonders ist auch Horns Technik der Radierung: Anstelle der üblichen Wischtechnik mit Kupfertiefdruckfarbe, malt er per Pinsel und Ölfarbe auf eine Kupferplatte. Dies ermöglicht es, mehrfarbige, auch winzige Radierungen von einer einzigen Platte zu drucken. Die konventionelle Drucktechnik hat den Nachteil, von mehreren Platten drucken zu müssen und erfordert so höchste Präzision. Deshalb bleiben bei Horn trotz Kleinstauflagen die Preise erfreulich niedrig.
Günter Horn lebt in Mecklenburg, im Osten Deutschlands. Da ziehen tiefgraue Wolkenbänder über Seen und Wiesen hinweg. Da leuchtet ein Baumskelett einsam in einer Winterlandschaft vor sich hin. Da liegt ein Schloß, umgeben von mystischem Nebel. Dies sind Impressionen, die sich in seinen Werken wiederfinden. Liebevolle Radierungen, Ergebnisse mühevoller Kleinarbeit eines naturverbundenen Kunstmalers. Ölmalereien, auf denen sich Stimmungsvolles wiederfindet, das nicht nur das Auge Horns beeindruckt.
Günter Horns Impressionen wollen Kunst zeigen, um zu ent -decken, was jeder entdecken kann.
Marcus Völkel
„Mecklenburgische Impressionen“ sind noch bis zum 29. 9. in der Galerie Veltzke in der Graf-Moltke-Str. 37 zu sehen, außer Mi nachmittags von 10 bis 13 und 15 bis 18 Uhr, Sa 10 bis 14 Uhr.
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